ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 456 Forrige Næste
und wer heute hier durchwandert, ahnt etwas von demGeifte jenes feltenen Mannes, der allem, was er tat, den Stempel feines großzügigen Wefens aufdrückte. Die dritte Schöpfung Alfred Krupps ift die Konfumanftalt. Sie wurde im Jahre 1868 in der Weife begründet, daß die Firma Krupp den GeFchäftsbetrieb und die Verbind- lichkeiten des in Schwierigkeiten befindlichen EfTener Konfumvereins übernahm. Der Zweck der Ànftalt ift, den Werksangehörigen das zum Lebensunterhalt Erforderliche in guter, unverfälfchter, preiswerter Ware zu befchaffen. Alfred Krupp dachte auch hier zu- erft an dieÄrmften; er fchrieb im Jahre 1873: «Die Konfumanftalt hat in erfter Reihe die Beftimmung, für die geringften Arbeiter, die mit demWenigften auskommen müfTen, die BedürfnifTe billig!! zu befchaffen. Das war der Grund der Stiftung. Es ift die Ausführung nach allen Richtungen erfolgt, undGegenftände des Luxus werden belchafft. Jede nütz- liche weitere Ausbeutung zum Vorteil Aller kann mir nur angenehm fein, jedoch foll man in der Befriedigung der BedürfnifTe nicht vergeffen, daß dieÄrmften zuerft bedacht werden müffen.» Die Konfumanftalt umfaßt mehrere Abteilungen, in welchen vor allem Kolonial- und Spezerei waren, Getränke, Manufakturwaren aller Art, Haushaltungsgeräte, Möbel und Eifenwaren fowie Schuhwaren verkauft werden. Schneiderei und Schuhmacherei find gleichfalls vorhanden. Ferner gehören zur Konfumanftalt eine Schlächterei mit eigenen Verkaufsftellen und eine Bäckerei, welche ihre ErzeugnifTe durch die Verkaufs [teilen der Kolonialwarenabteilung abfe^t. Die Bäckerei ift die ältefte Einrichtung der Firma zur Be- fchaffung von Lebensmitteln für die Werksangehörigen; die erfte Anlage beftand bereits im Jahre 1858. Die heutige Bäckerei ift im Jahre 1904/05 als moderner Großbetrieb neu erbaut worden; ebenfo ift die Schlächterei im Jahre 1908 faß völlig neu gebaut worden. Die Konfumanftalt befiel eine große Anzahl von Verkaufsftellen in Effen und nächfter Umgebung, Cowie auf einer Reihe vonAußenwerken, fo auf dem Stahlwerk Annen, den Zechen Hannover und Hannibal, der Friedrich-Alfred-Hütte und bei der Bergverwaltung im Siegerland. Der Verkauf von Waren erfolgt nur an die Angehörigen der Kruppfchen Werke. Um dem verderblichenBorgwefen entgegenzuwirken, wird nur gegenBarzahlung verkauft. DieVerkaufspreife werden mäßig gehalten, und es wird in der Preisgeftaltung zwilchen dem notwendigen Lebensbedarf und dem minder notwendigen ein Unterfchied in derWeife gemacht, daß die zum erfteren zu rechnenden Waren verhältnismäßig billiger abgegeben werden. DieÜberrchüfle, welche (ich mit der Zunahme des Gefchäftsbetriebs allmählich einftellten, werden feit dem Jahre 1890 in Form eines Rabatts nach dem Ver- hältnis des Wareneinkaufs an die Käufer wieder zurückerftattet. Der Rabatt wird auf Grund des Jahresablchlunes berechnet und alljährlich zu Anfang Oktober bar ausbe- zahlt, fo daß die Empfänger in der Lage find, den Betrag bei der Deckung der Herbft- und Winterbedürfniffe zu verwenden. Im Jahre 1910/11 find im ganzen 43897Warenkonto- bücher ausgegeben worden. Aus den Liften über die Rabattauszahlung ergibt (ich u.a., daß auf ein Arbeiter-Warenkontobuch im Jahre 1890/91 = 345 M. und im Jahre 1910/11 = 681 M. an Bezügen von der Konfumanftalt entfielen. Dies find im Verhältnis zum durch- Cchnittlichen Arbeitslohn im erften Jahre 28 Proz. und im lebten Jahre 41 Proz. Die Bedeu- tung der Konfumanftalt erfchöpft (ich nicht in der Lieferung guter und preiswerterWare und in der unterrchiedlichen Preisgeftaltung zugunften des notwendigen Lebensbedarfs; 213