Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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fich perfönlich dem Kaifer gegenüber zu rechtzeitiger Lieferung. Diefe kurze Lieferfrift
ftellte an die Leiftungsfähigkeit der Fabrik außerordentliche Anfprüche, aber Krupp feiste
alles daran, um feineVerpflichtungen zu erfüllen, und tatfächlich ift es auch gelungen, jene
knappe Frift einzuhalten. Es war eine bedeutfame Probe auf das, was die Kruppfche Fabrik
für dieWehrfähigkeit des Vaterlandes leiften konnte.
Außerdem verbefTerten Rohraufbau mußten der Einführung des neuen Feldgefchü^es
auch eine Reihe wichtiger Veränderungen auf dem Gebiete der GefchofTe und Gefchoß-
führung, des Pulvers und der Lafetten vorausgehen, an denen Krupp ebenfalls regen
Anteil nahm. Zum Teil gelang es ihm, auch in diefen Fragen mit feinen Anfchauungen
durchzudringen, fo z.B. in der Pulverfrage. Er hatte fchon im Jahre 1869 unter mehreren,
in Größe, Form und Dichte verfchiedenen Pulverforten ein grobkörniges Pulver von 6
bis 10 mm Korngröße und 1,65 bis 1,75 Dichte als das vorteilhaftefte ermittelt, das auch
mit dem Feldgefchü^ C/73 eingeführt wurde. Ebenfo gelang ihm die Herftellung ftäh-
lerner, anftatt der bisherigen hölzernen Lafettenwände für die neuen Feldgefchü^e. Die
Lafetten wände für dieVerfuchsgefchütje wurden, um ihnen größere Haltbarkeit zu geben,
zunächft aus Stahlblechen mit einer Umrandung von angenietetem Winkeleifen ange-
fertigt. Schon im Winter 1868/69 gelang der Verfuch, Lafetten wände mit umlaufendem
Flanfch aus einem Stück Blech zu preffen. Je^t konnten, da die Nietungen fortfielen, die
Lafetten leichter gemacht werden. Die Herftellung derartiger Lafettenwände erfolgte zu-
erft im Handbetrieb; als dann im Jahre 1872 ein größerer Bedarf fürVerfuchsgefchü^e
bevorftand, baute die Fabrik eine Lafettenwandprefle für hydraulifchen Betrieb und lie-
ferte vom Januar 1873 an Lafetten mit gepreßten Stahlblechwänden, wie fie dann mit dem
Modell C/73 zur Einführung kamen. — Bei denVerfuchen im Jahre 1868 hatte die Fabrik
Granaten mit (chlankerer Spitze und von Kaliber größerer Länge als die bisher ge-
brauchten mit ogivalem Kopf verwendet. Sie waren mit einem dünnen Bleimantel, der
fpäter durch Kupferdrahtführung erfe^t wurde, und in der Höhlung mit Sprengfurchen
verfehen. Solche Granaten erhielt auch das im September 1869 nach Berlin überfandte
Verfuchsgefchü^. Da die Sprengfurchen die erwartete günftigere Zerlegung des Ge-
rchoiïes beim Zerfpringen nicht bewirkten, fo empfahl die Fabrik im Jahre 1872 die
Doppelwandgranate, die denn auch in der Folge zur Einführung gelangte. Schon im
Oktober1871 begann die Fabrik Verfuche mit dünnwandig gelchmiedeten Bodenkammer-
fchrapnells für das neue peldgefchü^. Die Schrapnellhülfe follte gleichfam als Môrfer
dienen, aus dem die Bleikugelfüllung im Sprengpunkte hinausgefchonen wird, ohne die
Hülfe zu zerreißen. Von diefen Schrapnells wurde eine gleichmäßigere Form des Streu-
ungskegek und beiïere Tiefenwirkung erwartet gegenüber den damals meift gebräuch-
lichen Mittel- und KoplUammerfchrapnelk. Obwohl es in Deutfchland noch nicht mit
dem Feldgefchü^ C/73, Condern erft mit dem Syftem C/96 zur Einführung kam, hat
Krupp doch feit 1871 für feine Verfuche an dem Bodenkarnmerfchrapnell feftgehalten.
Mitte 1878 gelang es, die anfänglich aus Schmiedeeifen umftändlich hergeftelltenSchrap-
nellhülfen aus Stahl durch Preffen und Ziehen herzuftellen, wie es noch heute gefchieht.
— Auch in andern Dingen mußte Krupp auf eine Berückfichtigung feiner Vorfchläge
vorläufig verzichten, vor allem in der wichtigen Frage der Gefchoßführung, die mit der
angeftrebten Leiftungserhöhung der neuen Feldgefchü^e alsbald wieder aktuell wurde.
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