ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

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Side af 456 Forrige Næste
Schon bei denVerfuchen im Jahre 1869 hatte (ich ergeben, daß fürGefchoßgefchwindig- keiten über 440 m die bisher übliche Weichbleiführung wegen ungenügender Heftigkeit nicht ausreichte. Sie wurde deshalb zu Anfang des Jahres1870 durch Kupferdrahtführung erfetjt und zur Vergrößerung der Führungsfläche die Zahl der Züge von 12 auf 18 ver- mehrt. Ferner wurden die Felder fchmaler gemacht und ihre Kanten parallel geführt (Parallelzüge), der Drall erhielt größere Steigung, und zur allmählichen Überleitung in den (teilen Enddrall wurde in der Folge derProgreflivdrall angenommen. Leider reichte der räumlich fehr befchränkte Schießftand in der Fabrik nicht aus, um die Zweckmäßigkeit diefer Einrichtungen durch TreffähigkeitsveiTuche zu prüfen. Die Fabrik war damit auf dieVerfuche derÀrtillerie-Prüfungs-Kommiiïion angewiefen. Daraus ergaben (ich aber Umftändlichkeiten und auch Schwierigkeiten: die Behörde ging zum Teil von andern Konftruktionsgrundfatjen aus als die Fabrik und führte dieVerfuche, wie das begreiflich iß, nach ihren Anfichten aus. Da fie damals dem Bleimantel vorder Kupferführung den Vor- zug gab, fo verfeuerte fie aus Rohren, die Krupp für Kupferführung konftruiert hatte, Ge- fcholTe mitWeichbleimantel. So konnte es nicht ausbleiben, daß dieVerfuche mit den Krupp- [chenVerfuchsgerchütjen nicht durchweg befriedigten, und daß die großen Hoffnungen, die Alfred Krupp an feine Neukonftruktion geknüpft hatte, (ich nur zum Teil erfüllten. Aber auch diefe zuweilen bitteren Erfahrungen hatten für die Entwicklung der Guß- ftahlfabrik gute Folgen. Sie waren es in erfter Linie, die in Alfred Krupp den läng ft ge- hegten Plan zur Reife brachten, fich durch Einrichtung eines eigenen großen Schießplatzes von fremder Hilfe unabhängig zu machen. In diefem Vorhaben wurde er damals von niemand, auch nicht von befreundeten hochgeftellten Offizieren verftanden. Der Be(i^ eines folchen Planes galt als felbftverftändliches Vorrecht des Staates; was habe ein Privatunternehmer mit einem eigenen Schießplatz für Kanonen zu fchafFen? Auf folche Einwendungen fchrieb Krupp im Jahre 1871 an einen ihm befreundeten Genera! einen Brief, der in charakleriftifcher Weife ebenfo feine Abfichten und Ziele bei diefem Plane wie feine Denkart im allgemeinen beleuchtet; es heißt darin u. a.: «... Ich will meinen Fortrchritt in der Fabrikation nicht abhängig machen,... und was zu diefem Zweck er- reicht und errichtet werden muß, bedarf der Ausführung während meines Lebens. Ich habe den großen Zweck im Auge und bringe demfelben jedes Opfer. Es gehört auch dazu, von der Notwendigkeit und Nützlichkeit fo durchdrungen zu fein, als ich es bin, beftärkt durch die bisherige Realifierung aller Beftrebungen, die häufig genug von den Fachleuten als lllufionen verfpottet find. ... Ihnen will ich nach folcher Mitteilung nur noch verfichern, daß diefes Projekt nicht eine Kaprice der Eitelkeit oder des Leichtfinns ift, fondern eine xvohlberechnete Saat ift. Wir werden künftig Auffchlüfle geben über GefchütsWirkung und Gegenwirkung von Luft, Stein, Eifen u. dgl. — wie folche noch nie erreicht wurden und auch nirgendwo fonft wegen Fehlens von Mitteln und Raum in gleichem Maße möglich find. Ohne irgend Jemandem untergeordnet zu fein und von Genehmigung und Gefälligkeiten abzuhängen, ohne zeitweife auf ungenügendem Raum befchränkte Experimente zu machen, was bei den Staatsverfuchsftätten unvermeidlich beftehen würde, will ich jede Stunde durch meine eigenen Leute prüfen können, ohne irgend welche befugte anderfeitige Einmifchung. So allein erreichen wir in kurzer Zeit das, was nach dem gewohnten Lauf der Dinge Ewigkeiten erfordert....» Der zu 229