Krupp 1812-1912

Die Guß ftahlfabrik im Jahre1887 DIE GUSSSTÀHLFÀBR1K IN DEN LETZTEN LEBENSJAHREN ALFRED KRUPPS Die früher gefchilderten wirtCchaftlichenVerhaltnine machen es erklärlich, daß die | Entwicklung der Gußftahlfobrik, äußerlich betrachtet, feit 1875 einen ftarken 'Rückfchlag erfuhr. Zu der allgemeinen Notlage kamen berondereVerhältniffe hinzu, um die Lage Krupps nach der finanziellen Seite hin zu erfchweren. Die Abzahlung der großen Anleihe laftete jahrelang fchxverauf den Bilanzen der Fabrik. Schon vor derKrife eingeleitete Unternehmungen, wie die Erwerbung und Einrichtung derSchieß- plä^e, mußten zu Ende geführt xverden,xveil fie für die Gußftahlfabrik zur Lebensfrage ge- worden waren; umfangreiche von Alfred Krupp zur Fortführung des Unternehmens und zum Beften der Werksangehörigen angeordnete Vorarbeiten ohne entfprechende Beftel- lungen erhöhten die Betriebskoften. Aber durch diefes unentwegte Fortarbeiten wurden gleichzeitig Ruf und Stellung desWerkes befeftigt, im Vergleich mit andern Unternehmun- gen, die in einerArt von Panik (ich derKrife unterworfen hatten. Die ArbeiterentlafTungen konnten auf längere Jahre verteilt und dadurch in ihrer Wirkung auf ein erträgliches Maß befchränkt werden. Sie machten in den Zechen und Hütten fchon 1878, im EfTenerWerk feit 1880 einer langfamen Aufwärtsbewegung Plat}. Die Schienenaufträge, in erfter Linie aus den Vereinigten Staaten, nahmen fogar einen folchen Umfang an, daß die Jahre 1880 bis 1882 die höchfte in der Effener Fabrik erreichte Schienenproduktion bezeichnen. Einen ftarken Anteil an der führenden Stellung, die (ich Krupp auch nach der Krife dauernd erhielt, hatte zweifellos die glänzende Beteiligung der Gußftahlfabrik an den verfchiedenen Ausftellungen jener fonft ziemlich ftillen Zeit. Das erfte große Ereignis ■B 249