Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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Grundplatte mit aufgegofTener Flußftahlfchicht kurz zuvor ihren Anfang genommen.
1879 wurden folche Compoundplatten bei Krupp durch Gießen aus hartem und weichem
Martinftahl und auch ausTiegelftahl, zumTeil auf Kokillen zur Erzielung einer möglichft
harten Stirnfläche, hergeftellt, doch führten alle diefeVerfuchetrotj der hervorragenden
Widerftandskraft einzelner Platten nicht zum gewünschten Erfolg. Auch die Herftellung
von Barrenpanzern, denen Alfred Krupp eine befonders hoheWiderftandskraft zutraute
und mit denen er (ich fchon feit Jahrzehnten beFchäftigt hatte, wurde je^t aus weichem,
nachträglich inWaffer oder Öl gehärtetem Martinftahl verfocht. In den 80er Jahren wur-
den auch ftählerne Panzerplatten in gehärtetem Zuftand erprobt. So erfolgte im Jahre
1884 die Befchießung zweier Platten von 180 mm Dicke aus weichftem Martinftahl, von
denen die eine ausgeglüht, die andere durch Eintauchen in Waffer gehärtet war. Die
lettere Platte zeigte beim Befchuß eine wefentlich größere Widerftandsfähigkeit Diefe
und die folgenden Schießverfuche befriedigten derart, daß noch in demfelben Jahre die
Herftellungsmöglichkeit fehr großer Platten von 27 Fuß Länge, 52 Zoll Breite und 18
Zoll Dicke durch Walzen aus weichem Stahl erwogen und der Bau eines entfprechend
großen Walzwerks in Ausficht genommen wurde. Friedrich Alfred Krupp war an allen
diefen Verfuchen rege beteiligt, da fie ebenfo feinem InterefTe als künftiger Leiter des
Werkes, als feinen wi(Tenfchaftliehen Neigungen entfprachen, aber auch fein Vater, der
von ihnen u. a. eine wefentliche Förderung feiner Panzerkanone erwartete, widmete den
Panzerverfuchen andauernd feine größte Teilnahme. Vom Hügel, oft auch aus DüfTel-
dorf, wo er in diefen Jahren zuweilen längeren Aufenthalt nahm, ergingen feine Fragen
und Anregungen in großer Zahl, häufig in lapidarer Kürze als Telegramme, noch öfter
in ausführlichen Niederfchriften an die beteiligten Techniker, an die Leitung des Schieß-
platjes und bisweilen auch unmittelbar an den bewährten Betriebsführer der Hammer-
werke, Pelz, der feinerfeits eingehend über den Verlauf der Schmiede- und Schweiß-
arbeiten berichten mußte. Krupp betonte wiederholt, man folle nicht das Unmögliche
an Widerftandsfähigkeit erftreben, fondern nur das Erreichbare mit Sicherheit erzielen.
Eine Fettigkeit, die gegen harte Granaten von einem Kaliber gleich der halben Platten-
dicke und bei einem Auftreffwinkel von 45° dauernd Widerftand leiften könne, be-
zeichnete er als nächftes Ziel, das ohne Anfehung der Verfuchskoften erreicht werden
müfTe. Die Forderungen der Ökonomie in der Herftellung möge man fpäter erwägen,
wenn die Frage technifch gelöft fei. Für die Schartenblenden feiner Panzerkanone, die
anfangs zum Schul’) gegen das Zerfprengen aus weichem Stahl beftanden, empfahl
er die Herftellung aus einer zähen Eifenplatte und einer unter dem Hammer darauf-
gefchweißten, nachträglich gehärteten Stahlfchicht. So wollte er unter Erhaltung der
früheren Zähigkeit die Deformation des Panzers beim AuftrefFen der Gefchofle ver-
hüten. Damit begannen bei Krupp die Verfuche mit gelchweißten Compoundplatten.
1885 wurde die erfte größere Compoundplatte aus einer 5y2 Zoll dicken Flußeifen- und
einer zweizölligen, in Waffer gehärteten Tiegelftahlplatte hergeftellt. Während der fol-
genden Jahre wurden diefe Verfuche eifrig fortgefe^t. Teils unter dem Hammer oder der
hydraulifchen Preffe, teils durch Walzen wurden folche Panzerplatten von rafch [Zeigen-
dem Gewicht aus Schmiedeeifen, Martinftahl undTiegelftahl auf die verfchiedenfte Art
zufammengefetjt 1886 wurden fchon Compoundplatten von 300 mm Gefamtftärke
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