Krupp 1812-1912

 Auf dem Hügel 'Jk n den Namen Alfred Krupp ift die Vorftellung eines beirpiellofen induftriellen /% Erfolges geknüpft. Mit Recht: das Werk, das ihm fein Vater in den dürftig ften yL—A VerhältnifTen hinterließ, hat er zur glänzenden Höhe eines weltumfpannenden w_lnduftrieunternehmens geführt, und diefe Höhe ift wahrlich kein Gefchenk desGlückes gewefen.Wenn auch der endliche Erfolg nicht ausfchließlich Krupps Verdien ft war, wenn er felbft in feiner befcheidenen Art einmal gefagt hat: «Ich habe mehr Glück gehabt als mein Vater», fo war er doch in 60 langen Jahren das treibende Element des Fortfchritts und die Seele des ganzen Unternehmens. — Aber er war mehr als das. Er be- faß nicht nur die ei ferne Ausdauer, in zähem Ringen um fein Ziel (ich unermüdet zu be- haupten, Condern vor allem die fittliche Fettigkeit, das Gelingen frets nur als ein Mittel zur Weiterarbeit, als eine Stufe zu höheren Zielen zu benutzen. Nicht in dem äußeren Erfolg diefes Lebens, fo blendend er war, liegt deshalb die Bedeutung Krupps.Was die Nachwelt zu ihm hinzieht, ift in erfter Linie die Geiftes- und Charaktergröße einer heldenhaften Natur, die ungebeugt durch den jahrzehntelangen Kampf mit unendlichen Schwierig- keiten den frifchenMut, die ungebrochene Spannkraft (ich bewahrte, und die ihn dann, als die Wendung zum BefTeren kam, mit feinem Werke und weit darüber hinaus wachfen ließ zu einer der bedeutendften Erfcheinungen im Reiche der Technik und Induftrie. Das Leben Alfred Krupps war Arbeit, von der Kindheit bis an die Schwelle des Grabes. Bis zum 36. Jahre war es die harte Schule der Lehr- und Wanderjahre, die feine natür- lichen Anlagen ftählte und zur Meiftcrfchaft entwickelte. Als eigener Herr feiner Fabrik hatte er dann in den nächften Jahrzehnten um jeden kleinen Erfolg zu kämpfen, und oft drohten die Sorgen und Schwierigkeiten ihn zu erdrücken. Aber gerade diefes zähe Ringen unter HindernifTen und Rückfchlägen wurde das Feuer, das feinen Charakter 265