ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

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Side af 456 Forrige Næste
läuterte und für die größten Anforderungen feftigte. Nach der glänzenden Entwicklung des Werkes in den 70er Jahren, nach dem Erfolg der GuOftahlgefchü^e im Kriege mit Frankreich ftand Alfred Krupp auf der Höhe des Lebens und auf dem Gipfel des Ruhmes. Die fpätere Zeit hat feinem Wefen und feiner Bedeutung neue Züge nicht mehr hinzu- gefügt. Er blieb im Alter, was er bisher gewefen; und was ihm allmählich zum Lebens- element geworden, Kampf und Ringen, blieb ihm auch ferner nicht erfpart. Llnabläffig ftrebte er nach portfchritt undVerbefrerung, und er hörte nicht auf, die Pfeiler des ftolzen Gebäudes zu fettigen, die Organifation und den inneren ZuCammenhalt der Fabrik wirk- famer und lebenskräftiger zu machen. Bis an fein Ende blieb er der große Lehrmeifter der Seinen, der den Hauch feines Geiftes dem ganzen Werke einzuflößen bemüht war, um es für die Stürme der Zukunft zu fiebern. Wohl feiten hat der Schöpfer eines großen ge- werblichen Unternehmens feinem Werke fo fehr den Stempel der eigenen Perfönlichkeit aufgedrückt wie Alfred Krupp. 25 Jahre find verflofTen, feit diefes an Arbeit und Erfolgen fo reiche Leben zu Ende gegangen. Das Werk hat fich noch weiter und fchneller aus- gedehnt, feine äußere Geftalt unter technifchen Fortfehritten fich vielfach verändert, und mit dem allgemeinen induftriellen Auflchwung in Deutfchland konnte auch die einzig- artige Stellung, welche die Gußftahlfabrik unter Alfred Krupp innerhalb der deutfehen Induftrie eingenommen hatte, nicht im alten Umfange beftehen bleiben. Aber eines ift noch vorhanden: innerlich ruht die Fabrik noch immer auf den Grundlagen, welche ihr Schöpfer ihr gegeben hat, und man darf heute mit Zuverficht hoffen, daß diefer fefte Boden noch manchem Wechfel der Zeiten ftandhalten wird. Die Erfcheinung Alfred Krupps, fo überragend fie aus der Reihe der Vorfahren heraus- tritt, war doch mit ftarken Fäden an die Vergangenheit geknüpft. Sie erinnert an eine Äußerung Goethes, daß eine Familie nicht gleich das Vollkommene hervorbringt, fondern erft durch eine Reihe von gefteigerten Perfönlichkeiten hindurchgehen muß, um ihre höchfte Blüte zu erzeugen. So fteht Alfred Krupp gleichlam als gewaltiger Schlußftein am Ende einer Reihe von Gefchlechtern, in denen diefes allmähliche Wachfen der per- fönlichen Eigenfchaften unPchwer zu erkennen ift. Die Familie Krupp, feit Jahrhunderten in Effen anfäffig, hatte fich durch bürgerliche Tüchtigkeit im Laufe der Zeit zu Wohlftand und Anfehen aufgefchwungen. Als Kaufleute hatten ihre Mitglieder den pamilienbefitj erworben und gemehrt, als Stadtfchreiber, Gildemeifter, Syndici, Ratsherren und Bürger- meifter hatten fie in dem langen Kampfe der Bürgerfchaft gegen die Stiftsherrfchaft ge- holfen, die Rechte der alten Stadt Eflen zu wahren und zu erweitern. Die Eigenfchaften, die fie dabei entwickelten, Tatkraft, Ausdauer, Befonnenheit und nüchternes ErfafTen ihrer Zeit, find auch in den fpäteren Gelchlechtem die unverkennbare Grundlage des Erfolges geblieben; aber hervorragende Charaktere, die als Führer und Neuerer aus dem Rahmen des Überlieferten herausgetreten wären, findet man nicht unter den älteren Trägern des Namens Krupp. Erft in der lebten Hälfte des 18. Jahrhunderts kam mit der zweiten Gattin des Friedrich Jodocus Krupp, mit Helene Amalie Afcherfeld, ein frilcher Zug, eine bisher ungewohnte Regfamkeit auf neuen Gebieten, in die Entwicklung des KruppPchen Gefchlechts hinein. Diefe Frau, die länger als fünfzig Jahre der Familienge- Pchichte ihre Bahn gewiefen hat, Tcheint befTer als ihr früh verdorbener Mann und ihr Sohn den Geift ihrer Zeit erfaßt zu haben. Es ging damals ein Zug nach ftärkerer Be- 266