ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

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Side af 456 Forrige Næste
Ein Charakter von fo ausgeprägter Eigenart mußte (ich auch fein Leben und feine Welt in eigener Weife formen. In früher Jugend fchon beftimmte ihm das Schicksal mit der Aufgabe, des Vaters Schöpfung vor dem Untergang zu retten, die Bahn, und diefer Pflicht gab er (ich hin mit voller Energie und ungeteiltem IntereHe. Seine Begabung war von einer erftaunlichen Vielfeitigkeit; ein Gebiet um das andere, das im Laufe feiner Lebensarbeit an ihn herantrat, erfchloß (ich rafch feinem Können, aber alles, was er in den Kreis feiner Tätigkeit zog, mußte Beziehungen haben zu feinem Lebenswerke, zu der Gußftahlfabrik. Der Fabrik gehörte feine ganze Kraft; er betrachtete fich als ihren erften Diener, und ihr Gedeihen und ihre BedürfnifTe wurden für ihn geradezu zum ka- tegorifchen Imperativ. Es war ein tief perfönliches Verhältnis, das Alfred Krupp fchon frühzeitig und dann fürs ganze Leben mit feinem Werke verband. «Die Fabrik — heißt es in einem Briefe aus der Frühzeit — betrachte ich immer als ein Kind und zwar wie ein gut gezogenes, das durch feine Aufführung einem Freude macht. Wer möchte (ich nicht wohl damit Co viel wie möglich befchäftigen.» Weder in der Gründerzeit der 50er Jahre, wo die großen Werkserweiterungen die Umwandlung in eine Aktiengefelirchaft nach dem Rate Sollings nahelegten, noch (pater im Alter, als die Laft der Gefchäfte drückte, ließ (ich Alfred Krupp bewegen, jenes Band zu löfen. Er blieb der perfönliche, nur feinem Gewiflen verantwortliche Leiter. Diefe ausfchließliche Hingabe an feine Fa- brik, die jede andersartige Betätigung verbot, entfprang aber nicht nur dem natür- lichen engen Verwachfenfein des Schöpfers mit feinem Werke, fondern fie war der Ausdruck bewußter, von fittlichen Motiven geleiteter Überlegung. Man hat es Alfred Krupp wohl verdacht, daß er andern Intereiïen fich verfchloß, eine unmittelbare Be- tätigung im Dienfte der Allgemeinheit ablehnte. Es wurde ihm fein Freund Harkort ge- genübergeftellt, der feine Arbeit felbftlos dem Dienfte des Landes widmete. Allerdings bilden beide Männer einen charakteriftifchen Gegenfatj, der einmal treffend gefchildert wurde: «Es war ein feltener Anblick, diefe beiden merkwürdigen Männer in Harkorts kleinem Arbeitsftübchen zulammen zu fehen. Der eine von ihnen hatte feine ganze Kraft unausgefetjt auf einen Gegenftand konzentriert und war zum erften Induftriellen der Welt geworden. Der andere, welcher feine Talente dem gemeinen Wohl widmete, mußte Gott danken, endlich in hohem Alter von gemeinen Sorgen befreit zu fein, die ihn faft während der ganzen Lebenszeit gedrückt, doch nie von feinem Wege abge- bracht hatten.» Aber nicht im Grade derSelbftlofigkeit unterfchieden fich beide Männer, fondern in der Art, wie fie um dieVerwirklichung ihrer Ideale rangen. Die Ziele, die Har- kort der Arbeiterfürforge fchon in den 40er Jahren vorzeichnete, Konfumanftalten, Woh- nungspflege, UnterftütjungskafFen, diefelben Ziele hat Alfred Krupp als einer der erften erreicht. Jener lieh feiner Zeit die Gedanken, diefer dieTat. Der Pflichten gegen das Ge- meinwohl war fich Krupp um nichts weniger als Harkort bewußt, aber er glaubte fie am vollkommenften zu erfüllen,wenn er feine Arbeit auslchlieBlich auf feine Fabrik vereinigte. Sie war ihm das großartige Werkzeug, das in feine Hand gegeben war, um es im Dienfte der allgemeinen Wohlfahrt zu verwenden, zur Hebung der vaterländi fehen Induftrie und des perfönlichenWohlergehens der Werksangehörigen. In ihrem Rahmen die Gedanken der Menfchenliebe und der fittlichen Kultur zur Reife zu bringen und demVaterlande das erreichbar Befte in der Fabrikation zu bieten, das war für ihn ein viel höheres Ziel, als etwa QO