Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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Mantelkonftruktion zur Anwendung, bei der das Seelenrohr durch Bajonettverbindung
in dem Mantel Fettgehalten wird. Letterer nimmt den SchubRurbel-KeilverfchluB oder
den Schraubenverlchluß auf, die beide je^t in der Regel zum felbfttätigen Arbeiten ein-
gerichtet find. Die verhältnismäßig geringe Länge des Rohres führte zur Lagerung in
einem Schlitten, welcher dem Rohre die Führung auf der Wiege gibt Da bei den Ge-
birgsgeFchütjen einerseits die obere Erhöhungsgrenze weit höher liegt als bei den peld-
gelchütjen — mindeftens 30° gegenüber 18° — und andrerfeits im IntereHe der Stabilität
die Feuerhöhe niedrig gehalten werden muß — folien nicht Rücklauf und Lafettentröge
in unzuläfiigerWeife verlängert werden —, Co ift es nicht möglich, bei den größeren Er-
höhungen diefelbe Rücklauflänge oder diefelbe Feuerhöhe beizubehalten. Demgemäß
konftruiert Krupp feine Gebirgsgefchütje entweder mit verftellbarer gekröpfter Achfe,
oder mit felbfttätig veränderlichem Rücklauf. Bei jener wird, falls Erhöhungen von mehr
als 20° zu nehmen find, die gekröpfte Achfe Co gefchwenkt, daß die Feuerhöhe des Ge-
Tchütjes größer wird und daß derfelbe lange Rücklauf felbft bei der größten Erhöhung
angewendet werden kann. Bei der zweiten Art kann durch eine Vorrichtung in der
Flüffigkeitsbremfe, die mit der Erhöhung des Gefchü^es fich felbfttätig verftellt, die
Rücklauflänge allmählich verkürzt werden. Beide Konftruktionen halten fich in ihren Vor-
und Nachteilen fo ziemlich die Wage und werden deshalb von Krupp je nach Wunfch
angewendet. Die Unterlafette befiel Trog- oderWandform und ift in der Länge zerleg-
bar; der Schwanzteil ift mit einem feften Sporn oder mit einem kleinen Felslporn und
einem größeren Klappfpom verfehen. Bei der geringen Gleisbreite läßt man, um der
Bedienung genügende Deckung zu geben, die Schu^fchilde über die Räder rechts und
links hinausgreifen. Die Gefchü^e werden beim Transport auf 4 bis 6 Tragtiere verladen;
fie können aber auch ohneVermittlung einerPro^e mittels einer an die Lafette gefleckten
G abeldeich fei fahrbar gemacht werden.
Im Jahre 1907 begann die Fabrik Verfuche mit dem Rohrvorlauf, der theoretifch eine
höhere Entwicklungsftufe des Rohrrücklauffyftems darftellt. Bei dem Rohrvorlaufge-
fchütj befitjt das Rohr im Augenblick der Schußabgabe eine Vorlaufgefchwindigkeit, die
es durch Druckluft oder durch Federn erhält, welche beim Rücklauf gefpannt worden
find. Die Rücklaufgefchwindigkeit des Rohres wird alfo um die Vorlaufgelchwindigkeit
vermindert, fo daß die Rücklaufenergie geringer ift, als wenn das Rohr in der Ruheftellung
abgefeuert wird. Die großen theoretirchen Vorteile diefes Syftems find einleuchtend.
Krupp hat derartige Gebirgs- und Feldgefchü^e in verfchiedener Ausführungsform her-
geftellt, aber eingehende Schieß verfuche ergaben, daß diefem Syftem zunächft noch er-
hebliche Nachteile anhaften, die feine Vorzüge überwiegen. Der Hauptnachteil befteht
in der unzuverlädigenTreffähigkeit. Diele hat ihrelliTache darin, daß die das Rohr nach
vom treibenden Kräfte auch nach rückwärts auf die Unterlafette wirken und fo das ganze
Gefchüts, noch ehe der Schuß fällt, je nach der Bodenberchaffenheit mehr oder weniger
ftark aus der Richtung bringen. Es ift bisher noch nicht gelungen, die Nachteile des Vor-
lauffyftems in voll befriedigenderWeife zu befeitigen, weshalb Krupp diefes Sy ftem zurzeit
noch nicht zur Einführung empfiehlt.
Ak im Feldkriege die verdeckten Kampf ft ellungen immer mehr zur Anwendung kamen,
gewannen auch die peldhäubi^en die Bedeutung, welche die Haubitzen für den Stellungs-
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