Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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erhielt die Gefellfchaft z.B. eine Prämie von 300000 Mark. Torpedoboote, in denen (ich
die Werft bald einen bedeutenden Ruf erwarb, wurden auch für das Ausland in größerer
Zahl gebaut. Auch entftand auf der Germaniawerft eine Anzahl von Handelsfchiffen für
in- und ausländifche Reedereien. Die finanziellen ErgebnifTe hielten trotjdem mit den
technifchen Erfolgen nicht Schritt. Der von Anfang an beftehende Mangel an Kapital ver-
hinderte den zeitgemäßen Ausbau der Werft, und auch die große räumliche Entfernung
der Abteilungen für Malchinen- und Schiffbau machte fich um fo mehr nachteilig be-
merkbar, je ftärker und Tchwerer die SchifFsmafchinen wurden.
In diefer Lage bedeutete der Entfchluß der Firma Krupp, die Germaniawerft zunächft
durch Betriebsüberlaniing, aberunterVorbehalt der (pateren Erwerbung, zu übernehmen
und mit eigenen Mitteln nach modernen Gefichtspunkten auszubauen, für das Kieler
Unternehmen den Beginn einer neuen Ära, während die Gußftahlfabrik durch den ftarke
Mittel und Kräfte erfordernden Ausbau für eine Reihe von Jahren technifch und finanziell
ftark beladet wurde. Sofort nach der Betriebsübernahme am 1. Oktober 1896 begannen
die Vorarbeiten für den Umbau derWerft, der von!898 bis1902vollftändig durchgeführt
wurde. Durch die Verlegung der Marchinenwerkftätten nach Kiel, durch bedeutende
Bodenankäufe und den teilweifen Austaufch des Werftgeländes gegen benachbarte
Areale der Kaiferlichen Marine geftaltete fich der Umbau fchließlich zu einer vollftän-
digen Neufchöpfung. Die Grundfläche derWerft wurde von 6 ha auf 22,5 ha vergrößert,
der Umfang der überbauten Fläche ftieg von 1,3 auf 9,4 ha, dieWanerfront, die früher
400 m betrug, wuchs auf das Doppelte. Durch den Geländeaustaurch mit der Kaifer-
lichen Marine wurde das Grundftück der Germaniawerft allerdings noch weiter in den
innerften Winkel der Kieler Bucht verfchoben, doch genügt die WatTertiefe auch hier
noch, um jederzeit eine Fahrrinne von etwa 10 m Tiefe für die größten Seefchiffe offen
zu halten, und die klimatirchen VerhältnifTe der Kieler Bucht geftatten felbft im Winter
das ZuwafTerbringen großer Schiffe und die Vornahme von Probefahrten. Dagegen
bedingten die tiefe Lage und der teilweife moorige Untergrund des Werftgeländes fehr
umfangreiche Baggerungs- und Auflchüttungsarbeiten; zum Teil mußte das amWafler
liegende Terrain des fog. Unterhofes um V/a bis 3 m erhöht werden, wozu der Boden-
abtrag auf dem landeinwärts gelegenen Oberhof benutjt werden konnte. Die Boden-
bewegung erreichte den Betrag von V/s Millionen cbm. Auf dem neu gefchaffenen
Gelände, welches fich mit feften Ufermauern etwa 5 m über den Wafferfpiegel erhebt,
wurden 7 große Hellinge, davon die erften 4 mit Glashallen überdacht, hergeftellt, die
den Bau von Schiffen bis 250 m Länge und bis zu 34 m Breite ermöglichen. Eine
vorgefehene achte Helling ift für Schiffe bis zu 250 m Länge und 40 m Breite bemefTen.
Die Überdachung der älteren Hellinge mit Glas-Eifenkonftruktionen gefchah in erfter
Linie aus dem Grunde, um auch bei fchlechtem Wetter und im Winter ungeftört fort-
arbeiten zu können und fowohl die Arbeiter als die unfertigen Schiffsbauten vor den
EinflüfTen derWitterung zu Cchü^en. Durch das unerwartet rafche Anwachfen der SchifFs-
größe in den lebten Jahren wurde jedoch die Länge und Breite der Hellinge bald für die
großen Bauten unzulänglich, und es ift auf diefemWege nicht weiter fortgefahren wor-
den. Die vier überdachten Hellinge mit ihren hohen Eifen- und Glashallen bilden im
Verein mit den gewaltigen Ufer- und Schwimmkränen noch jetjt das weithin (ichtbare
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