Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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Unmittelbar nach dem HinPcheiden feines Vaters tat E À. Krupp durch die Begründung
der« Arbeiterftiftung» den erften Schritt auf diefem Gebiete. Diefe Stiftung, zunächft mit
einem Kapital vonl Million Mark ausgeftattet, kommt nach der Beftimmung des Begrün-
ders ausfchließlich den Arbeitern der KruppfchenWerke und ihren Angehörigen zugute;
eine Verwendung von Stiftungsmitteln zu Ausgaben, welche auf gefetjlicher VorCchrift
beruhen, ift ausgerchloflen. Die ErträgnifTe des Stiftungskapitals werden in erfter Linie
zu Unterftü^ungen in Fällen unverfchuldeter Not von Arbeitern, ferner von Witwen und
Waifen folcher Arbeiter verwendet, die vor Erreichung des penfionsfähigen Dienftalters
geftorben find. Ferner wurden Fälle von andauernder Krankheit, in denen die Leiftungen
der KrankenkafTe aufhören oder nicht ausreichen, auf die Stiftung verwiegen. Die Stif-
tungsmittel dürfen auch verwendet werden, um Ànftalten zur Förderung des leiblichen
und geiftigen Wohles der Arbeiter zu errichten oder beftehende Anftalten diefer Art zu
unterftü^en. Die Verwaltung der Stiftung und die Befchlußfcifliing über die Verwendung
ihrer Erträgnine ift einem, aus Beamten und Arbeitern zufammengefetjten Kuratorium
übertragen. Die Bedeutung diefer Stiftung liegt darin, daß begonnen wurde, in Ergän-
zung der gefetjlichen Arbeiterverficherung und der bei der Firma bereits beftehenden
PenfionskafTe die Àrbeiterfürforge überden bisherigen Rahmen hinaus zu führen. Glei-
chen Zwecken dient die «Invalidenftiftung», welcher p. Ä. Krupp im Jahre 1897 aus Anlaß
der hundertften Wiederkehr des Geburtstages KaiferWilhelms 1. gleichfalls 1 Million Mark
überwies. Auch diefe Stiftung hat den Zweck, bei Erwerbsunfähigkeit infolge von Alter
und Invalidität da helfend einzugreifen, wo eine Ergänzung der ftaatlichen Fürforge für
den Arbeiter und feine Familie notwendig ift, und wo hierfür nicht fchon durch die be-
ftehenden Penfions- und Unterftü^ungskanen der KruppfchenWerke geforgt ift. Auch
die Mittel diefer Stiftung Tollen in erfter Linie zu Llnterftü^ungen an erwerbsunfähige
Arbeiter verwendet werden. Die Verwaltung ift dem Kuratorium der Àrbeiterftiftung
übertragen. Im Laufe der Zeit find diefe Stiftungen durch mehrfache größere Zuwen-
dungen von feiten der Inhaber der Firma erheblich erweitert worden, fo daß am 1. Januar
1912 ein Kapital von rd. Millionen Mark und für das laufende Jahr ein Ertrag von rd.
325000 M.zu LlnterftÜbungszwecken zur Verfügung fteht.
In weitgehendem Maße forgte E A. Krupp jetjt auch für die Beamtenlchaft. Im Jahre
1890 wurde mit einem Kapital von ^2 Million Mark die Beamten-Penfions-, Witwen- und
Waifenkafle begründet, der jeder Beamte der Firma Krupp mit einem Dienfteinkommen
von mehr als 2000 M. beizutreten hat. Die Kaffe ift in der Weife neben die Arbeiter-
penfionskaffe geftellt, daß bisherige Mitgliederder lesteren, wenn fie in höherem Alter zur
BeamtenpenfionskafTe übergehen, nur mit ihrem, den Betrag von 2000 M. überfteigenden
Einkommen der BeamtenpenfionskafTe beizutreten haben. Beim Eintritt in die Kaffe ift
ein Monatsgehalt zu entrichten, weiterhin 3 Proz. des Jahresgehalts als laufender Beitrag.
Denfelben Beitrag leiftet auch die Firma, welche überdies der Kaffe an außerordent-
lichen Zuwendungen inzwifchen 4,65 Millionen Mark überwiefen hat. Die Penfions-
Berechtigung wird mit fünf Dienftjahren erlangt. Der Höchftbetrag des penfionsfähigen
Dienfteinkommens ift auf 10000 M. feftgefetjt. Die Penfion beträgt 15/öo des Gehalts
bei Eintritt der Penfionsberechtigung und fteigt alljährlich um Vöo bis zum vollendeten
35. Dienftjahre. Die Höchftpenfion beträgt alfo nach 35 Jahren bei 10000 M. Gehalt
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