ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

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Side af 456 Forrige Næste
Übernahme ihrer Arbeit auf andere Betriebe, vor allem auf das Walzwerk der Friedrich- Alfred-Hütte, ihre Tätigkeit ganz einftellen und abgebrochen oder für andere Zwecke benutzt werden. So kam das Lafchen- und Knüppelwalzwerk, das feit 1883 auch große Mengen Halb- und Fertigprodukte für den Eifenbahn- und Schiffbau lieferte, nach Voll- endung der Anlage in Rheinhaufen zum Abbruch. Das Auswalzen des pederftahk, welches bis dahin ebenfalls hier erfolgte, wurde nunmehr dem früheren Luppenwalz- werk des Puddelxverks überwiefen, das bei der Einfchränkung und dem allmählichen Aufhören des Puddelbetriebs für andere Zwecke frei wurde. Für die Räder- und Rad- reifenfabrikation find zu den älteren Anlagen ein Scheibenräderwalzwerk von beträcht- lichem Umfang, ein Fertig- und ein Vorwalz werk zur Bearbeitung der Bandagen hinzu- gekommen. Das aus dem Jahre 1864 flammende und mehrfach, zuletzt in den Jahren 1903/04, umgebaute Schienenwalzwerk lieferte in den letøen zehn Jahren feines Beftehens außer EifenbahnCchienen auch Rund-und Vierkant ftahl; im Jahrel906 hörte dieSchienen- fabrikation, die feit dem Beftehen des Walzwerks einen Geramtumfang von rd. 2 8000001 betrug, im Efiener Werk ganz auf und wurde auf das leiftungsfähigere Schienenwalz- werk der Friedrich-Alfred-Hütte übernommen. Das alte Walzwerk wurde einem gründ- lichen Umbau unterzogen und dient jetjt der Herftellung von Knüppel- und Rundftahl für die Fabrikation nahtlofer Röhren, ferner dem Auswalzen der Spezialftähle für den Malchinen- und Kraftwagenbau, für die Drahtinduftrie ufw. Ein bedeutender Teil der Stahlerzeugung der Gußftahlfabrik kommt heute auf diefem, mit allen Einrichtungen der Neuzeit verfehenen Werk zur Verarbeitung. Die Hammerwerke der Gußftahlfabrik, die von Alfred Krupp frets mit befonderer Vorliebe ausgeftaltet und erweitert worden waren, haben neuerdings durch den Über- gang eines Teiles ihrer Arbeiten auf die Walzwerke und Prefien gewifle Einfchränkungen erfahren. Dagegen erfolgte die Anwendung der Schmiedepreffen in neuefter Zeit in erheblich weiterem Umfang. Im Jahre 1908 entftand für diefen Zweck eine Neuanlage in dem fog. «Preßbau U», der 1911 auf dem Platje der abgebrochenen Riefenhämmer «pritj» und «Max» bedeutend erweitert wurde und je^t vier große SchmiedeprefTen von2000 bis 40001 Druck mit den erforderlichen, reichlich bemeiTenen Nebenanlagen enthält. Hier werden Stahlgüiïe bis 1001 Gewicht und 4 qm Querfchnitt, beftimmt zu Gefchü^rohren und -ringen der großen Kaliber, zu Schiffswellen, Kurbelachfen,Turbinentrommeln, Zy- lindern für große Prefien und dgl., gefchmiedet, und zwar werden diejenigen Hohlkörper, die bei verhältnismäßig großem Durchmener geringe Wandftärken haben, nach einem Hohlfchmiedeverfahren bearbeitet, welches je nach der Länge und Breite derÄrbeitsftücke entCprechenden Änderungen unterliegt. Die vorgefchmiedeten maffiven Blöcke werden durch Lochen mit einer Höhlung verfehen, die alsdann durch Ausrecken über einen Dorn oder durch Aufweiten vergrößert wird, bis die Durchmeffer und Wandftärken die erfor- derlichen AbmefTungen erreicht haben. Bei Blöcken von größerer Länge gefchieht das Lochen nach einem patentierten Verfahren durch Àusftanzen eines Kerns. Die Krupp- Cohen Werke find in der Lage, auf diefe Weife hydraulifche Zylinder, Kanonenringe und Mäntel bis zu 20 m Länge, ferner Ringe bis 5 m Durchmefler und Turbinentrommeln bis 3,5 m DurchmefTer und 5 m Länge herzuftellen. Die Preffen diefes Betriebes arbeiten Cämtlich nach dem dampfhydraulifchen Syftem, wobei der yAtmofphären betragende 411