Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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unter die bemerkenswerteften Schöpfungen der Gußftahlfabrik. Die Zahl ihrer Werk-
zeugmafchinen, auf denen Sämtliche erforderlichen Teile bis zu den kleinften Stücken
hergeftellt werdén, beträgt über 470. Darunter befinden fich zahlreiche Gruppen von
Automaten, aber auch Bearbeitungsmafchinen fchwerften Kälibers, wie die größten Plan-
drehbänke von 2921 Gewicht und 12 m Drehdurchmefler und die großen Holzel- und
Fräsmafchinen. Zu den Einrichtungen derWerkftatt gehört ein Speiferaum für 300 Mann
mît dampfgeheizten Wärmlchränken, ferner eine Badeanftalt mit 36 Braufebädern und
ein Walch-und Umkleideraum für 1900 Arbeiter. Außer der IX. MechanifchenWerkftatt
dient demGroß-Lafettenbau auch noch die!894 gebaute und feither mehrfach erweiterte
VI. MechanircheWerkftatt. Der Bau kleiner und mittlerer Lafetten ift ebenfo wie der der
betreffenden Rohre auf befhmmte Werkftätten verteilt, die mit den zugehörigen Kanonen-
werkftätten durch Eifenbahngeleife verbunden find. Ebenfo ift die Fabrikation aller
fonftigen Gefchü^- und Zubehörteile nach einheitlichen Gefichtspunkten geregelt.
Durch diefe umfaffende Neuorganifation der gefamten Kriegsmaterial-Erzeugung
wurde gleichzeitig die Einführung der modernen Fortfchritte im Bau und der Errichtung.
der Werkftätten erleichtert, die weiter oben für die Feuerbetriebe ebenfalls charakte-
rifiert worden ift. Alle Um- und Neubauten zeigen die anerkannten Vorzüge der
modernen Eifenkonftruktionen : dieWiderftandsfähigkeit gegen mechanifche Einflöne,
befonders gegen die in der Umgebung EfTens durch den Bergbau bedingten Erd-
bewegungen, ferner geringeWandftärken mit großen Lichtöffnungen, weite Räume mit
guterVentilation und derMöglichkeit überfichtlicher Anordnung derÀrbeits- und Trans-
portmarchinen und endlich die leichte Ausführbarkeit von Anbauten für Erweiterungs-
zwecke. Die Arbeit felbft ift durch die Anwendung der heften elektrifch betriebenen Ma-
fchinen und der elektrirchenTransporteinrichtungen mit ihrer überlegenen Schnelligkeit
und Leiftungsfähigkeit erleichtert worden. Der elektrifche Einzelantrieb ermöglicht es,
zu jeder Zeit beftimmte Mafchinen in Tätigkeit zu halten, ohne, wie früher, die ganze
Transmidion in Bewegung zu fe^en. Bei den größten Bearbeitungsmafchinen erfolgt
der Antrieb durch mehrere elektrilche Motoren mit geeigneten Vorkehrungen zur Ver-
hütung von Unglücksfällen oder Brüchen der koftbaren Werkzeuge im Falle von Be~
triebsftörungen.DengroßenWerkftättenfindbefondereWerkzeugmachereienangefügt,
um die Spezialerfahrungen der einzelnen Betriebe aufs fchnellfte ausnu^en zu können.
Die Aufficht ift durch die Größe und Überfichtlichkeit der Räume und die Zufammen-
faffung verwandter Betriebe wefentlich erleichtert worden, und die Arbeit felbft wird
durch die Vermeidung vieler zeitraubender Transporte, die früher zwilchen den einzelnen
Werkftätten nötig waren, befchleunigt und verbilligt.
Von diefem Zuge der Konzentration konnte auch derVerwaltungsapparat der Fabrik
nicht unberührt bleiben. Schon 1905 wurde mit den Vorarbeiten für ein neues Haupt-
verwaltungsgebäude begonnen, welches die Zentralifierung der gefamten Leitung, aller
kaufmannifchen Abteilungen und der technifchen und Konftruktions-Bureaus ermög-
lichen follte. Der neue Bau mußte natürlich, wie das bisherigeVerwaltungsgebäude, im
Herzen der Gußftahlfabrik liegen. Hier war jedoch, wie fchon früher erwähnt, erft durch
Verlegung der alten l. MechanifchenWerkftatt Plat} zu fchafFen, und fo zog (ich der
Beginn der Bauarbeiten bis 1908, die Fertigftelking bis ins Jahr 1911 hin. Der umfang-
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