ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

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Side af 456 Forrige Næste
Bearbeitung. Durch diefe Neubauten wurden in den älteren Teilen des Fabrikareals große Flächen freigelegt, die nun wieder zur Anlage von neuen Werkftätten und zur Erweiterung beftehender, unzulänglicher Betriebe benu^t werden konnten, wobei ftets dieZufammenlegung verwandter Arbeiten und die Einfchränkung vermeidlicherTrans porte innerhalb der Werke berückfichtigt wurden. In einigen Fällen wurden benachbarte Werkftätten aus älterer Zeit zu großen modernen Räumen in der Wei fe ausgebaut, daß man die Neukonftruktionen um und über den alten Werkftätten errichtete, ohne den Betrieb der lesteren während der Bauzeit zu frören. So find die Kanonenwerkftätten 1 bis V und die 11. und 111. Mechanifche Werkftatt, deren Bau in den 60er bis 80er Jahren ftatt- gefunden hatte, in den Jahren 1911 bis 1912 durch Um- und Neubau in einem großen Ge- bäude von neuzeitlicher Einrichtung, der jetzigen Kanonenwerkftatt 1, aufgegangen. Hier werden jetjt die Gefchü^rohre mittleren Kalibers in allen ihren Teilen angefertigt und zu- fammengefeist, während die Fabrikation kleiner Rohre fürFeldgefchütje und leichte Hau- bitjen in der!906/07erbauten IX. Kanonenwerkftatt vereinigt ift. Diefe ift ein vierftöckiger Bau, in dem die Bearbeitung der Rohre planmäßig vom Erdgefchoß nach oben fort- fchreitet, während dieVerfchlußteile im dritten Obergefchoß hergeftellt werden und die Montage derfertigen Rohre im zweiten Obergefchoß ftattfindet Alle vorhandenen Mittel wurden jedoch unzureichend, als es galt, für die durch die Flottennovellen von 1906 und 1908 feftgelegte Verftärkung im Bau und der Àusrüftung der großen deutfchen Linien- fchiffe die erforderlichen Vorkehrungen zu treffen. Die rechtzeitige Lieferung der Ge- fchü^e und Panzertürme für diefe Schiffe bedingte nunmehr den fchleunigen Neubau einer Spezial werkftatt für die Herftellung fchwerfter Rohre und einerzweiten für die dazu- gehörigen Panzerlafetten. Nur dadurch konnte gleichzeitig auch die dringend erforder- liche Arbeitsteilung im GeCchü^bau ermöglicht und die wünfchenswerte Entlaftung der Fabrikanlagen herbeigeführt werden. Beide Werkftätten find im Jahre 1906 in den größten, bis dahin für ähnliche Betriebe vorkommenden AbmefTungen erbaut worden, haben aber in der folgenden Zeit trotzdem bedeutende Erweiterungen erfahren muffen. Die XL Kanonenwerkftatt, die ausfchließlich zur Herftellung von Rohren der größten Kaliber beftimmt ift, befteht aus einem Querfchiff und drei rechtwinklig daranftoßenden Längsfchiffen von verfchiedener Länge bis zu 200 m, die zufammen eineWerkftattfläche von21000 qm bedecken. Eine Ringaufzieherei ift mit derWerkftatt vereinigt. Der Antrieb der Bearbeitungsmafchinen, die zum Teil zu den fchwerften ihrer Art gehören, erfolgt durch elektrifche Einzelmotoren. Ebenfo findet die Bewegung der Teile innerhalb der Werkftatt durch elektrifch betriebene Hebe- und Transportzeuge ftatt. Die Arbeitsteilung ift fo organifiert, daß die eingeliefertenTeile innerhalb derWerkftätten in einem geregelten Arbeitsgang vollftändig bearbeitet und fertig montiert werden, und daß alle Hin- und Hertransporte zwifchen diefem und anderen Betrieben vermieden werden. Noch be- deutend größer als diefe gewaltige Kanonenwerkftatt ift die für den Bau der zugehörigen Lafetten, u. a. der Panzertürme für die fchwerften SchifFsgefchü^e, beftimmte IX. Mecha- nifche Werkftatt. Ihre beiden größten Schiffe, in denen fich die tiefen Schächte zur Mon- tage der Panzertürme befinden, meHen 250 m Länge und 24 m Höhe, und im ganzen bedeckt fie mit ihren neun Schiffen eine nutzbare Werkftattfläche von 35000 qm. Sie ift den größten beftehendenWerkftätten derWelt zuzuzählen und gehört fchon äußerlich 414