ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

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Side af 456 Forrige Næste
abwägende Gefchäftsleiter zurzeit als unerfüllbar zurückweifen muß, für weite Kreife der deutfchen ÀrbeiteiTchaft einmal verwirklichen werden? Aber dann wird es nicht auf dem Wege des Zwanges durch Stimmzettel und Gefeit, nicht auf dem Wege des Klaflenkampfes oder der Umwälzung aller Verhältnifle gefchehen, fondern nachdem und weil Deutfchland inzwifchen lehr viel reicher, fehr viel größer und Fehr viel mächtiger geworden fein wird, als es jetjt ift. In der Tat — niemand hat eigentlich heute mehr Anlaß, für fein Land und fein Volk zu beten, als der deutlche Induftriearbeiter. Schließlich noch eins. Wo immer in der Welt der Name Krupp genannt wird, verknüpft (ich damit unwillkürlich das Bild der Kanonenfabrik. Wer aber einen Blick in die Ge- (chichte des Werkes wirft, weiß, daß die erften erfolgreichen Schritte zu feiner Größe nicht durch Wdffengefchäfte, fondern durch Lieferungen für den Verkehr, an die Eifen- bahngefellfchaften getan find und daß auch in allen (pateren Jahrzehnten die Erzeugung für Friedenszwecke die breite Grundlage des Unternehmens geblieben ift. Dürfte man annehmen, daß es nach abermals 100 Jahren keine Kriege und keine Heere mehr gäbe — und vorausgefetjt ferner, daß es Deutfchland dann von der übrigen Welt verftattet würde, (ich Brot, Rohftoffe und Arbeit für eben fo viel Millionen Mentchen zu be- (chaffen, wie es jetjt ernährt —, fo zweifle ich nicht, daß das Werk Krupp fein zweites Jahrhundertfeft dennoch in gleicher Größe zu feiern vermöchte, wie das erfte. Und doch — oder richtiger: um fo mehr und um fo unbefangener darf ich es heute hier Tagen : zu den Tugenden unferes Volkes, die es zu erhalten gilt, wenn es jung und kräftig bleiben will, gehört auch die alte germanifche Wehrhaftigkeit und Waffenfreude. Der induftriellen Arbeit, die diefen Tugenden die Werkzeuge liefert, möchte mancher heute fo oder fo einen Makel anheften. Die Kruppfche Werkgemeinfchaft aber wird ungeachtet folcher Bemühungen (ich auch hierin die Überlieferungen Alfred Krupps nicht nehmen lafTen, fo lange man ihr an diefen Gefchäften einen Anteil gönnt: — In der Arbeit für des Reiches Wehrhaftigkeit und Sicherheit wird fie frets ihre höchfte Ehre, aber auch ihre höchfte Verantwortung erblicken. Im Gefühle diefer Verantwortung folgen ihre Blicke dem Gefchütje, das die Werk- ftätte verläßt und nun bereit fein foll, auf den Wink des Kaifers als Werkzeug zur Ver- teidigung von Herd und Heimat mit dem Volk in Waffen hinauszuziehen. Ihre Blicke folgen ebenfo dem ftahlgepanzerten Schiffsriefen, wenn er zum erften Male das Welt- meer, das Element, das allen gehört, die auf ihm zu fteuern wiffen, unter der (chwarz- weiß-roten Flagge durchfurcht, — ein leibhaftiges Zeugnis dafür, daß inmitten des engen Europa ein Volk lebt, das nicht nur, wie es früher allzuviel tat und Gott fei Dank nicht ganz verlernt hat, in den Wolken (chweben, fondern arbeiten, leben, (ich mehren und feinen Teil von den Gütern und Ländern diefer Erde fein eigen nennen will. Im Drange der täglichen Arbeit mag es für den einzelnen nur ein dunkles, alles durch- wärmendes Gefühl fein — aber in den Augenblicken der Sammlung, in Stunden wie diefer liegt es fonnenklar vor den Augen jedes Angehörigen der Kruppfchen Werk- gemeinfchaft : erfüllt von dem Bewußtfein, wie des einzelnen Schickfal zurammengekettet ift mit dem feines Volkes, wie ein großes Weltunternehmen fteigen und finken muß mit der Flagge feines Landes, kann er alle feine Wünfche und Hoffnungen nur in dem einen Gedanken zufammendrängen: Heil Kaifer und Reich!