ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 456 Forrige Næste
Condern in der Hebung des allgemeinen Wohlftandes erblickte, felbft wenn einzelne Erwerbszweige darunter litten. Das Zollgefe^ von 1818, welches den freien Eingang von Rohftoffen und einen mäßigen Zoll auf fertige Erzeugnifie beftimmte, hatte allen Klaffen der Bevölkerung die Vorteile des billigen Bezugs englifcher Stoffe und Fabrikate gebracht, und die preußifche Eifeninduftrie felbft hatte (ich unter der Wirkung der freien Einfuhr des Roheifens gut entwickelt. Warum follten die Staatsbetriebe einen Vorteil verfchmähen, den das Gefetj dem ganzen Lande bot? Die Hoffnung, durch die Lieferung von Stempeln und Stahl für die Münzen aus- reichend befchäftigt zu werden, fchlug fomit fehl. Dagegen ermutigten die Münzftätten Krupp, auf dem Gebiete der harten Stahlwalzen weiter zu arbeiten, womit (ich Tchon fein Vater jahrelang und doch ohne nachhaltigen Erfolg befchäftigt hatte. Zum Strecken von Gold, Silber, Kupfer, Llhrfederftahl, poliertem Meffing u.dgL wurde diefes Werk- zeug damals weder in England noch auf dem Kontinent in befriedigender Güte ge- liefert. Die berühmten englifchen Hartgußwalzen konnten den Stahl namentlich für feinere Arbeiten, z. B. zum Strecken der Münzzaine, nicht erfe^en. Viele Mechaniker, auch in der bergifch-märkirchen Gegend, berchäftigten (ich mit der Herftellung folcher Walzen, und jede neue Stahllbrte wurde dafür erprobt, es war alfo nur natürlich, daß auch Alfred Krupp in diefe Sache hineingezogen wurde. Schon 1826 und 1827 lieferte er verfchiedentlich vorgereckte rohe Stahlwalzen, die in den Münzwerkftätten fertig gemacht wurden. Auch benachbarte Meffingwerke bezogen folche Stücke. Sie waren jedoch bei größerer Dicke nicht immer gleichmäßig cliirchgefchmiedet und zerlprungen zuweilen beim Härten. Erft 1828 gelang auf diefem Felde ein wichtiger Fortrehritt. Heinrich Rocholl, der Inhaber einer Walzenrchleiferei in Barmen und ein entfernter Vetter Friedrich Krupps, glaubte im Kruppfchen Stahl einen befonders geeigneten Stoff für feine Zwecke gefunden zu haben. Er verfprach, in feinem Bekanntenkreife für den KruppCchen Stahl zu werben und gab Alfred Krupp wertvolle Winke für die Be- handlung des Stahles beim Schmieden. Fortan wurde der Stahl für Stempel und Walzen nicht mehr rund, fondern vier- und achtkantig gereckt, wodurch die Stücke im Kern gefunder blieben und weniger leicht beim Härten zerfprangen. Die Herftellung der Walzen erfolgte feitdem mit größerer Sicherheit. Diefer Erfolg nebft ähnlichen technirchen Fortfchritten, wie die Fabrikation der Hammerfättel, Verbenerungen in der Werkzeugfabrikation u. dgl., fpornten Alfred Krupp an, nunmehr die angeregten Hoffnungen auch auf dem Markte zu verwirklichen und aus der kleinlichen Enge der Anfangszeit herauszukommen. Das Jahr 1829 be- zeichnet den Beginn einer mit allem Nachdruck betriebenen Propaganda. Für den Llinfat) von Werkzeugftahl und Gerbergeräten wurden eifrig Wiederverkäufer gelacht. Einzelne Kommiflionslager, z.B. bei der alten Firma Hamann &. Wagenführ in Magde- burg, wurden eingerichtet und halfen allmählich den Ruf des Kruppfchen Gußftahls verbreiten. Den Abfats der Gerbergeräte fuchte Krupp durch den damals üblichen Haufierhandel zu befördern. Nicht wenige unter den bedeutendften Firmen der mär- kifchen Eifen- und Textilinduftrie find in der Weife groß geworden, daß der Begründer einft als «Verleger» mit dem Warenbündel durchs Land zog und die in der Hausinduftrie hergeftellten Produkte, Kleineifenzeug, Wollwaren u.dgl, mit gutem Gewinn draußen