Ausgewählte Monier- und Beton-Bauwerke
Strassen- und Eisenbahnbrucken Hochbauten, Silos, Futtermauern, Kanäle u.s.w.
Forfatter: F. Rehbein
År: 1894
Forlag: Julius Becker
Sted: Berlin
Udgave: Zweite vermehrte Auflage
Sider: 105
UDK: 693.55 St. F.
DOI: 10.48563/dtu-0000111
nach den Ausführungen der Actien-Gesellschaft für Monierbauten
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Auszug aus dem Bericlit
uber die am 9., 10. und 11. Februar 1893 in Berlin vorgenommenen Priifungen feuersieherer Bauconstruetionen.
Im Auftrage des Preisgerichtes
bearbeitet von den Herren Branddirector Stude und Brandinspector Reichel.
Das Wesentliche der Monier-Bauweise bestelit darin, dass
um ein aus Eisen hergestelltes Gerippe Cementmortel im Mischungs-
verhåltniss 1 :3 gegossen wird. Sowohl der Quersclmitt der
Eisenståbe, die an ihren Kreuzungsstaben mit feinem Binde-
draht verbunden sind, wie die Dicke des Gementkorpers wird in
jedem Falle auf Grund statischer Bereclmungen dem jeweiligen
Anwendungszweck entsprechend bestimmt. Nach diesem System
werden Fussboden und gerade Decken bis zu je 2,5 m freitragend,
sowie selir flache G-ewolbe mit grosser Spannweite, tragende
Wånde und Bacher hergestellt. Audi fur die feuersichere Um-
mantelung von eisernen Såulen, Trågern und Unterziigen ist die
Monier-Bauweise bedeutungsvoll.
Nach diesem System waren hergestellt:
a) eine Deckenconstruction zwischen I-Tragern N. P. 34,
welclie, ohne mit den Umfassungswanden in Beruhrung
zu kommen, frei auf Pfeilern stand. Um ein seit-
liclies Ausweichen der Decke zu verhindern, waren
die I-Tråger durch Anker mit einander verbunden.
Zwischen vier Trågern sind in Spannweiten von 1,80 m
ebene Monier-Decken von 8 cm Stårke ausgefulirt, welclie
auf den unteren Trågerflanschen ruhen. Das zu diesen
Decken verwendete Eisenflechtwerk bestand aus 5 bezw.
7 mm starken Rundeisenståben in 6 cm Maschenweite.
Aclmliche Monier-Decken sind auf den unteren und
oberen Flansclien anderer Tråger hergestellt. Zwischen
zwei Trågern ist eine Monierkappe von 4,00 m Spann-
weite eingewolbt, welche wagerecht mit Cementbeton
abgegliclien ist und dann einen Cementfussboden er-
halten hat. Die Stårke des Gewolbes betragt im
Scheitel einscliliesslich des Fussbodens 8 cm, die Maschen-
weite des Eisenfleclitwerks 7 cm bei 5 bezw. 7 mm
starken Rundeisenstaben. Zwischen zwei anderen Trågern
ist eine Monierplatte angeordnet, welche auf den
Oberflanschen lieg't, sicli aber auf die Unterflanschen
aufstutzt. Auf diese Weise haben die I-Tråger zugleicli
einen Schutz gegen den Angriff des Feuers erhalten.
Såmmtliche sichtbaren Eisentheile dieser Deckenconstructionen,
die Unter- und Oberflanschen der Tråger, sowie die beiden Lang-
seiten der freiliegendcn Trager sind durch eine Monierumhiillung
gegen Feuer gesicliert.
b) eine Treppe.