Rheinhard´s Ingeneur Kalender

30 Bei grösseren schmiedeeisernen Brückenträgern auf 2 Stützen darf für die Gurtungen mit Rücksicht auf die geringere Span- nungs-Aenderung, der diese unterliegen, die zulässige Zug- und Druckspannung grösser angenommen werden (nach Launhardt, siehe Deutsche Bauzeitung 1873, 8. 59, und Zeitschrift des hanno- verschen Arch.-und Ing.-Vereins, 1873, 8. 139); für Eisenbahnbrücken von ara Weite nehme man etwa 700 + 1,5 . a kg. d) Bei beweglichen Maschinentheilen, die nur geringen Stössen aus- gesetzt sind: etwa 0,4 der Elasticitätagrenze, oder wenn diese nicht bekannt, etwa Vi3 der Festigkeit; also bei Zug. Druck. Schub. Schmiedeeisen . 600 560 450 Gusseisen . . . 200 560 160 e) Bei Maschinentheilen, die heftigen Stössen, plötzlichen Geschwin- digkeits- und Spannungsänderungen ausgesetzt sind, nehme man 1/2 bis */4 der unter d angegebenen Werthe. 3) Zulässige Belastung von Seilen und Ketten. In ge- wöhnlichen Fällen werden Seile und Ketten mit >/< bis Vs der Festigkeit beansprucht (s. S. 22 und S. 23). Es sei P die zulässige Last in kg, •d die erforderliche Stärke in Centimetern, dann ist für Hanfseile. Drahtseile. Gewöhn!. Ringketten. d = 0,12/P- 0,05/p 0,03 P= 70. d2 400. <12 1100. d2 In solchen Fällen, wo die Sicherheit von Menschenleben von der Haltbarkeit der Seile und Ketten abhängt, wird die Inanspruchnahme nur halb so gross gewählt. 4) Wandstärke cylindrischer Röhren. a) Mit innerem Druck. Bezeichnet <)' die Wandstärke in Centimetern, d den inneren Durchmesser in Centimetern, p den inneren Ueberdruck in kg f. d. qcm, S die zulässige Zugspannung in kg f. d. qcm, c eine Constante, welche für Eisenblech 0,3 cm., Gusseisen 0,6 bis 1,0 cm., Messing 0,4 cm., Kupfer 0,4 « Blei 0,2 « Zink 0,5 « beträgt, so ist in solchen Fällen, wo 0,1, zu setzen: Da der Atmosphärendruck 1,033 kg f. d. qcm beträgt, so kann genau Reinig p auch als Ueberdruck in Atmosph. verstanden werden. Für Gas- und Wasserleitungsröhren ist p nicht unter 10 zu nehmen, die zulässige Spannung S = 0,5 bis 0,6, unter sehr günstigen Umständen und bei sehr vollkommener Herstellung bis 0,7 der Elasticitätsgrenze. Für starke innere Pressungen, wo > 0,1, ist die genauere Formel b zu benutzen. b) Köhren mit äusserem Druck. Wenn p den äusseren Ueberdruck in kg f. d, qcm oder in Atmosph. bedeutet, sonst die Bezeich- nungen, -wie unter a) gelten, so ist für Schmiedeeisen <)' = 0,0077 d v'p -f- c, Gusseisen . . <1 = 0,0087 dV)> + c, Messing . . cF = 0,010C d^p + c, Kupfer . . . <1 = 0,0089 d V^p + c zu nehmen. Nach Versuchen von Fairbairn ist die Widerstandsfähigkeit von Böhren mit äusserem Druck von der freien Länge der Röhren abhängig-