Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe

118 — Der Ausstellung der in Gaswerkspraxis üblichen Ein- richtungen zur Ausführung der nötigen physikalischen und chemischen Bestimmungen waren die der Ausstellung Saar- brückens benachbarten Räume gewidmet. Hier sei in erster Reihe die Lehr- und Versuchsgasanstalt Karlsruhe ge- nannt, deren Mitwirkung vor allem zur umfänglichen Ausge- staltung dieser Abteilung beigetragen hat. Mit C. Desaga, Heidelberg, zusammen brachte sie die Methoden zur Unter- Der Ausstellung gasanalytischer und pyrometrischer Appa- rate war ein weiterer Raum gewidmet. Die Lehr- und Ver- suchsgasanstalt Karlsruhe mit Dr. H. Göckel, Berlin, brachte eine Sammlung gasanalytischer Apparate, gebaut nach Angaben von Dr. Czako. W. C. Heraeus, G. m. b. H., Hanau, zeigte seine Quarzglaswiderstandsthermometer und deren praktische Verwendung im Gaswerk Stuttgart zur Über- wachung der Temperaturen in den Kohlenbunkern, ferner Fig. 332. suchung von Kohlen und Koks zur Darstellung (siehe auch Fig. 329); von der Kugelmühle bis zum Kalorimeter waren alle nötigen Apparate in mustergültiger Weise vertreten. In einem besonderen Raume war durch die Lehr- und Versuchsgasanstalt Karlsruhe mit dem Laboratorium der Städt. Gasanstalt München (Fig. 588) und verschie- denen Firmen ein Laboratorium im Betriebe aufgestellt mit allen Einrichtungen zu den auf Gasanstalten üblichen Unter- suchungen. In einem anschließenden Raume waren durch die Firmen: J. Greiner, München, C. Heinz, Aachen, Vereinigte Fabriken für Laboratoriumsbedarf, Glasfabrik Stützerbach, G. m. b. H., Stützerbach i. Th. und Wagner und Munz, München, gleichfalls mustergültig aus- geführte Apparate und Einrichtungen ausgestellt, wie sie in Laboratorien von Gasanstalten, Kokereien oder Teerdestil- lationen angewandt werden. Das Laboratorium der Städt. Gasanstalt Mün- chen gab im gleichen Raume eine tabellarische Übersicht über Zusammensetzung, Heizwert und spezifisches Gewicht verschiedener technisch wichtiger Gasarten. seine Pyrometer nach le Chatelier in den verschiedenen Mon- tierungen nebst den Ableseinstrumenten. Dr. R. Hase, Hannover, hatte das Pyrometer Wanner in verschiedenen neuen Ausführungen nebst gasanalytischen Apparaten für Laboratorien und Reise ausgestellt. Ferner waren in diesem Raume zu sehen: ein Pyrometer Féry, von der Danubia, A.-G., Straßburg, ein Satz Prin- sepscher Legierungen von der Deutschen Gold- und Sil- berscheideanstalt vorm. Rößler & Co., Frankfurt a. M., und endlich ein älteres Wasserpyrometer nach Siemens vom Städt. Gaswerk Nürnberg. In einem vollständig eingerichteten Photometerzimmer (Fig. 332) zeigte die Lehr- und Versuchsgasanstalt Karls- ruhe mit Fr. Schmidt und Hänsch, Berlin, Junkers & Co., Dessau, und einigen anderen Firmen die zur Prüfung von Gaslampen kleinster bis größter Lichtstärke nötigen Ein- richtungen im Betriebe. Die von Fr. Schmidt und Hänsch, Berlin, weiter aus- gestellten verschiedenen Photometer neuester Bauart boten wie die Einrichtungen des großen Photometerzimmers ein er- freuliches Zeugnis von den Leistungen deutscher Präzisions- mechanik.