Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe
År: 1916
Forlag: R. Oldenbourg
Sted: München
Sider: 176
UDK: St.f 622.74 Gas
Mit 444 Abbildungen Im Text
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gänzten die oben schon erwähnten Bilder der Flora aus der
Steinkohlenzeit. Eine große Anzahl von technischen und
reinen Präparaten und chemischen Produkten gaben ein
Bild der Mannigfaltigkeit in Zahl und Anwendung der
Erzeugnisse der Teerproduktenindustrie. Auch die Ent-
stehung und Verwendung der neuesten Produkte aus Stein-
kohlenteer, der Kunstharze, Bakelit und Resinit, wurden
vorgeführt. Die Imprägnierung von Eisenbahnschwellen,
Telegraphenmasten, Bau- und Grubenhölzern, als einem
wichtigen Arbeitszweige der beiden erstgenannten Firmen
wurde durch Proben imprägnierter Hölzer und Fabrik-
Die durch die Verarbeitung eines wichtigen Nebenpro-
duktes der Gasanstalten, des Gaswassers, erhaltenen verschie-
denen Ammoniakpräparate, wie Ammoniak flüssig, Salmiak-
geist, Salmiak und schwefelsaures Ammoniak und An-
gaben über deren Verwendung zeigte die Firma Chemi-
sche Werke-München-Otto Bärlocher, G. m. b. H.,
Augsburg.
Auf die Umwandlung des Hauptbestandteiles unserer
Atmosphäre, des Stickstoffes, in ein wichtiges Pflanzennähr-
mittel, den Kalkstickstoff, mit Hilfe der weißen Kohle, wiesen
die Verkaufsvereinigung für Kalkstickstoffdünger,
Fig. 335.
ansichten in anschaulicher Weise dargestellt. Die Ausstel-
lungen der Badischen Anilin- und Sodafabrik und des Teer-
verarbeitungskonzernes wurden in wirkungsvoller Art ergänzt
durch die von Prof. Dr. G. Schultz, München, veran-
staltete Ausstellung einer großen Zahl von Zwischenpro-
dukten, Präparaten für medizinische, pharmazeutische und
photographische Zwecke und von Riechstoffen. In Aus-
färbungen auf Wolle, Seide und Baumwolle wurde die An-
wendung und die große Zahl der bisher dargestellten Farb-
stoffe dem Besucher vor Augen geführt. Die ausgestellte
Literatur über Teer, Farbstoffe und Färberei gab Zeugnis von
emsiger Forscherarbeit in diesen Zweigen chemischer Industrie.
Die Farbenfabrik G. Siegle & Co., G. m. b. H., Stutt-
gart, zeigte in Proben von gelbem Blutlaugensalz, Pariser-
und Milori-Blau nebst verschiedenen Ammonsalzen die Pro-
dukte der Verarbeitung der ausgebrauchten Gasreinigungs-
massen der Gasanstalten. In ähnlicher Weise erfolgte dies
durch die Chemische Fabrik L. Meyer, Mainz, welche
außerdem noch verschiedene frische Gasreinigungsmassen
und ein Naphthalinlösungsmittel ausstellte.
G. m. b. H., Berlin, und das Bayerische Kalkstickstoff-
bureau, München, durch die Ausstellung der Modelle der
Kraftwerke in Trostberg und Tacherting sowie der Kalk-
stickstoffabrik in Trostberg hin (siehe Tabelle II).
Tabelle II.
Absatz an Kalkstickstoff in Deutschland I
» » » » Bayern II
I II
1908/09 3228 t 39,75 t
1909/10 5477 » 190,50 »
1910/11 11 423 » 630,35 »
1911/12 22 842 » 1419,15 »
1912/13 43 597 » 1801,00 »
In dem von den Hallen III, IV und V umschlossenen Hofe
wurde die praktische Wirkung des Stickstoffes auf Kultur-
pflanzen aller Art, wie Zerealien, Gemüse, Blumen und Gräser,
in Form von Kalkstickstoff durch die ebengenannte Vereini-
gung und in Form von schwefelsaurem Ammoniak durch die