ForsideBøgerDie Deutsche Ausstellung …, im Haus und im Gewerbe

Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe

År: 1916

Forlag: R. Oldenbourg

Sted: München

Sider: 176

UDK: St.f 622.74 Gas

Mit 444 Abbildungen Im Text

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— 122 — daher die genannte Lehr- und Versuchsanstalt unter- nommen, auf der Deutschen Ausstellung »Das Gas« in Verbindung mit verschiedenen Firmen ein für die wichtigsten Bedürfnisse mit den einfachsten und billigsten Hilfsmitteln genügend ausgestattetes Musterlaboratorium mit Preisangabe für jedes Stück der Einrichtung auszustellen. Bei entsprechen- der Übung und Sorgfalt des Arbeitenden bürgt die Auswahl der Geräte für eine den Zwecken entsprechende vollauf ge- nügende Genauigkeit. Die Einrichtung dieses Musterlaboratoriums soll im fol- genden mit kurzer Erwähnung des Zweckes der Geräte be- sprochen werden. Die Preisangaben sind nicht festliegend und können nur als Anhaltspunkte für die Feststellung der Kosten dienen. Für die allgemeine Einrichtung genügen zwei einfache starke Tische aus weichem Holze (120:90 cm) mit Brett unten zum Preise von rd. M. 50. Die Tische werden zweck- mäßig nicht gestrichen, sondern nur gut mit Firnis einge- lassen, was natürlich von Zeit zu Zeit wiederholt werden muß. Die nötigen Stative stellt man sich am einfachsten und billig- sten selbst her, indem man am geeigneten Platze auf dem Tische Deckscheiben festschraubt und in dieselben %" Gas- rohre von ca. 1 m Länge einschraubt. Gerade die Kriegszeiten werden manchen Gaswerksleiter darauf aufmerksam gemacht haben, wie nötig es ist, der Be- schaffenheit der Kohlen jederzeit seine Aufmerksamkeit zu- zuwenden. Die Aschengehalte der Lieferungen mancher Zechen sind während der Kriegszeit ganz bedeutend ange- stiegen. Wenn man auch der Zeit entsprechend ein Auge zudrücken muß, so gehören doch besonders krasse Fälle fest- gestellt und den Zechenverwaltungen mit dem nötigen Nach- druck bekanntgegeben. Der Bestimmung des Wasser- und Aschengehaltes der Kohlen oder des Kokses muß die nötige Zerkleinerung der Kohlenproben vorausgehen. Zur groben Zerkleinerung dient ein Stahlmörser mit Stempel ungefähr 170 mm hoch und 170 mm Durchmesser (Preis M. 12). Um den nötigen Grad der Feinheit zu erreichen, wird die im Stahlmörser vorbe- handelte Probe in einer Porzellanreibschale (150 mm Durch- messer, Preis M. 1,50) fein gerieben und muß die ganze Probe durch ein Haarsieb (M. 0,50) getrieben werden. Die Aschenbestimmung selbst und auch allenfalls die vorhergehende Bestimmung der Tiegelkoksausbeute wird in einem eisernen Tiegel (mit Deckel Preis M. 0,65) vorgenommen. Weiter sind dazu nötig ein Ring mit Muffe (M. 1,50), ein Por- zellandreieck (M. 0,45), ein Exsikkator mit Deckel und Draht- netzeinlage (M. 2,20) sowie ein Bunsenbrenner mit Schorn- stein (M. 3). Die zur Vornahme der Wägung dienende Präzisionswage mit 200 g Tragkraft, ohne Reiterverschiebung nebst Ge- wichtssatz von 0,001 bis 100 g lassen sich mit zusammen M. 100 beschaffen. Zur Wasserbestimmung in Kohlen oder Koks ist nötig ein Trockenschrank nach Carius von Eisen mit Stab und Muffe (M. 7), ein Thermometer 2000 C mit Milchglasskala (M. 2), ein Bunsenbrenner und drei Wägegläschen 25 : 40 mm (M. 2,40). Ein Nebenprodukt der Gasanstalt, nämlich Ammoniak, ist von großer Wichtigkeit für den Haushalt unseres Volkes geworden. Die Gasanstalten haben daher die vaterländische Pflicht, dieses wertvolle Erzeugnis der trockenen Destillation der Steinkohlen möglichst vollständig zu gewinnen. Zu diesem Zweck muß die Wirksamkeit der Ammoniakwäscher ge- nauestens überwacht werden. Hierzu sind folgende Geräte nötig: zwei Gaswaschflaschen nach Drehschmidt mit Gummi- stopfen (M. 6), ein Bürettenhalter von Holz für zwei Büretten (M. 2), zwei Büretten mit blauen Streifen und Quetschhahn zu 50 ccm in 1/10 ccm geteilt (M. 8), zwei Glasstutzen à %1 Inhalt (M. 0,60), vier Flaschen je 2 1 Inhalt mit Glasstopfen und aufgeklebtem Schilde für Normallösungen (M. 4) und ein Tropfglas 100 g Inhalt für Methylorange. Die nötigen Normallösungen n^ und n/10 Schwefelsäure und Alkali sind zum Preise von M. 1 für den Liter käuflich zu haben. Will man die Ausgabe für Experimentiergasmesser vermeiden, so werden zur Bestimmung der angewandten Gas- mengen Aspiratoren verwendet. Ganz zweckmäßig sind dazu Säureballons von ungefähr 50 1 Inhalt, welche man mit Kork- stopfen und den nötigen Glasröhren versieht (Preis M. 5). Die Glasballons teilt man entweder selbst von 5 1 zu 5 1 ein oder man wägt auf einer Dezimalwage die ausgelaufene Wassermenge, welche dann das Volumen des eingesaugten Gases bekannt gibt. Eine gut geleitete Verbrennung hilft sowohl im Ofen- wie auch im Kesselhause sparen. Zur Überwachung der Ver- brennung dient ein Apparat nach Orsat-Fischer mit drei Absorptionsgefäßen mit Glasperlenfüllung (Preis M. 55). Zum Absaugen der Rauchgase aus der Feuerung verwendet man dünne schmiedeeiserne Rohre, welche man mit angerührtem feuerfestem Tone bestreicht. Als Zugmesser verwendet man U-Rohre oder für geringen Zug eine Flasche mit Seitentubus unten und eingefügtem, schräg ansteigendem Rohre. Zur Füllung nimmt man abgekochtes Wasser, welches mit ganz wenig Fluoreszein leicht gelblichgrün gefärbt wird. Die vorstehend beschriebenen Laboratoriumseinrichtungs- gegenstände waren von der Firma C. Desaga, Heidelberg, ausgestellt worden. Ebenso nötig wie bisher auf den Gaswerken die Photo- metereinrichtung war, ist heutzutage eine Einrichtung zur Bestimmung des Heizwertes des erzeugten Gases. Zur Be- stimmung des Heizwertes haben sich bestens die Kalorimeter nach Prof. Junkers, hergestellt von der Firma Junkers & Co., Dessau, bewährt. Ein sog. Handkalorimeter kostet nebst Meßgefäßen, Experimentiergasmesser, Druckregler und son- stigem Zubehör rd. M. 450. Die Bestimmung des spezifischen Gewichtes des Gases wird in einem Apparat nach Bunsen-Schilling in einfacher Ausführung (M. 27) vorgenommen. Als für sämtliche photometrischen Arbeiten geeignet war ein Beleuchtungsmesser nach Prof. Martens von der Firma Schmidt & Haensch, Berlin (Preis M. 380), aufgestellt und seine Verwendung zum Messen der Lichtstärke von Lampen und der Platzhelligkeiten von Innen- und Außenbeleuchtungen durch Modelle erläutert. Richtet man sich in der eben beschriebenen Weise, wenn auch nur allmählich, ein, so wird jeder Betriebsleiter bei ent- sprechendem Gebrauche dieser Einrichtungen finden, daß sich die dafür aufgewendeten Kosten in kurzer Zeit reichlich bezahlt machen. Über die Beleuchtung auf der Deutschen Ausstellung „Das Gas“. Im Monate August 1914 sollten durch die Lehr- und Versuchsgasanstalt Karlsruhe gemeinsam mit dem Verfasser eingehende photometrische Messungen in umfassender Weise auf der Ausstellung vorgenommen werden. Der Ausbruch des Weltkrieges jedoch vereitelte die Ausführung dieser Ar- beiten in dem geplanten Umfange. In letzter Stunde — am Abende des 31. Juli — wurden von dem Berichterstatter noch eine Reihe von Beleuchtungsmessungen vorgenommen, um wenigstens ein überschlägiges Bild von den erreichten Wirkungen der Innen- und Außenbeleuchtung auf der Aus- stellung zu erhalten. Im Anschlusse an die Beschreibung dieser Beleuchtungs- einrichtungen auf der Ausstellung sollen auch die Ergebnisse dieser Messungen mitgeteilt werden.