ForsideBøgerDie Deutsche Ausstellung …, im Haus und im Gewerbe

Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe

År: 1916

Forlag: R. Oldenbourg

Sted: München

Sider: 176

UDK: St.f 622.74 Gas

Mit 444 Abbildungen Im Text

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Side af 192 Forrige Næste
— 127 — Fig. 338. Großgasbäckeroi. des Backraumes durch Innenfeuerung erfolgt. Der in seiner primitivsten Gestalt nur mit Lehm ausgeschlagene Backherd wird periodisch von innen mit Holz ausgeheizt und, wenn die nötige Temperatur erreicht ist, von Holzresten und Asche gereinigt. Der erste »Schub« oder »Schuß« Brot oder sonstiger Backware kann nun gebacken werden. Genügt die allmählich sinkende Temperatur noch für einen zweiten Schuß, so kann auch dieser ohne weiteres folgen. Sobald aber die Abkühlung zu weit fortgeschritten ist, muß der Back- herd von neuem mit Holz ausgeheizt werden. Besondere Erfahrung und Aufmerksamkeit ist hierbei nötig, um durch richtige Bemessung der Anheizdauer und der Backperioden sowie durch geeignete Auswahl und Aufeinanderfolge ver- Fig. 339. Einherdiger Holzbackofon von Schmolz, geheizt mit Gasbrennern von Salau & Birkholz. schiedener Backwaren eine auch nur einigermaßen gleichmäßige Beschaffenheit und Farbe des Gebäcks zu erzielen. Wenn auch diese Art von Backöfen allmählich dadurch verbessert wurde, daß man Rauchkanäle zur Abführung und Ausnutzung der Abgase anbrachte, den Backherd selbst aus hartgebrannten Tonplatten herstellte und Dampfapparate zum Einleiten von Dampf in den Backraum anbrachte, sind diese Holzbacköfen nicht nur heiztechnisch unvollkommene, sondern auch in ihrer Bedienung umständliche Apparate geblieben, so daß ihr richtiger Betrieb zeitraubend und der Backerfolg von vielen Zufälligkeiten abhängig ist. Der einzige Vorzug dieser Öfen ist ihr verhältnismäßig geringer Anschaffungspreis, ein Grund, weshalb sie heute noch große Verbreitung besitzen. Da die Mängel dieser Öfen, vor allem die durch sie ver- ursachte starke Rauchbelästigung, dann aber auch die man- gelnde Sauberkeit und Umständlichkeit der Bedienung durch die Anwendung der Gasfeuerung vermieden werden können, war es naheliegend, die Einführung der Gasfeuerung zuerst bei diesen, wenn auch an sich unvollkommenen Öfen zu be- ginnen. Man muß sich vorstellen, welche Mühe ein mit Holz — dem vielerorts beliebtesten Feuerungsmittel — geheizter Ofen macht, um die Vorteile der Gasfeuerung restlos zu erkennen. Das Holz muß in einem eigens dazu hergerichteten ge- räumigen Keller gelagert und zerkleinert werden. Alsdann muß jede Nacht, Stunden vor Beginn der Backzeit, die er- forderliche Menge Holz in die Backstube gebracht und der Ofen damit gefüllt werden. Da das Holz schnell abbrennt, ist der Ofen ständig unter Aufsicht zu halten, und man muß nach Bedarf Holz nachlegen, bzw. den Holzbrand auf die einzelnen Stellen der Ofensohle richtig verteilen. Ist der Ofen warm, so wird die Sohle des Backraumes ausgefegt und die Holzkohle unter erheblicher Staubentwicklung ent- fernt. Hierauf wird der Ofen nochmals gesäubert und aus- geputzt, ehe das Brot eingeführt werden kann. All diese Mühe des Reinigens verhindert nicht, daß dem Brot oft noch Ascheteilchen an seiner Unterseite anhaften. Um diese zu entfernen, wird jedes einzelne Brötchen vielerorts erst ab- gerieben, was die Gesellen nicht selten an ihrer Schürze zu tun pflegen. Wird der Ofen während des Backens einmal zu kalt, so beginnt dieselbe Arbeit von neuem. Demgegenüber die Einfachheit der Gasfeuerung! Fig. 339 zeigt den gemauerten einherdigen Holzbackofen von Schmotz, der mit Brennern von Salau & Birkholz geheizt wurde. Der Brenner, der so leicht ist, daß ein Lehrjunge ihn bequem handhaben kann, wird in den Ofen eingeführt und angezündet. Für die Zeit des Anheizens erfordert er keinerlei Wartung. Ist der Ofen heiß, so wird das Gas abgedreht und der Brenner seitlich an der Wand aufgehängt. Nach jedem »Schub« kann der Ofen in einfachster Weise wieder nach- geheizt werden, so daß die Backtemperatur stets die gleiche ist und verbranntes Gebäck vermieden wird. Dazu kommt