Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe
År: 1916
Forlag: R. Oldenbourg
Sted: München
Sider: 176
UDK: St.f 622.74 Gas
Mit 444 Abbildungen Im Text
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der Fortfall jeder Unsauberkeit durch Rauch, Ruß oder Asche
und jeglicher Lagerung und Zurichtung des Brennstoffes.
Die Konstruktion des Brenners zeigt Fig. 340. Eine Gas-
düse ragt in den Brennerkopf, und das Gas saugt, begünstigt
durch die eigenartige Form des Kopfes, die notwendige Luft-
menge, von allen Seiten durch einen Ringschieber geregelt,
nach. Der Brennerkörper endet in zwei rechtwinklig abge-
backofen. Denn wenn in einem Backherd gebacken wird,
kann der andere Herd unterdessen mittels des Gasbrenners
auf die nötige Backhitze gebracht werden, so daß ab-
wechslungsweise immer ein Herd betriebsbereit zur Ver-
fügung steht.
2. Es können die Backherde eines zweiherdigen Back-
ofens verschieden sein. Während der untere steigend ist
Fig. 340. Brenner tür^Backofenhelzung von Saluu & Birkholz, Modell „München“.
tragenen Rosten, die zum Schutze gegen das Zurückschlagen
der Flamme mit Lamellen aus Metall ausgesetzt sind. Ein
Absperrhahn, der mit einem Metallschlauch von 50 mm
Durchgang verbunden ist, regelt den Gasverbrauch. Jeder
Rost ist mit einer Zündvorrichtung versehen, die durch ein
besonderes Hähnchen ab- und angestellt werden
kann.
Der Betrieb mit diesem »Innenbrenner« ist
sehr einfach. Nach Anzünden der Zündflamme
wird der Brenner in die Türöffnung des Back-
raumes geschoben. Bei geschlossenem Luftschieber
öffnet man den Haupthahn, worauf sich das
ausströmende Gas an der Zündflamme entzündet
und mit roter Flamme brennt. Hierauf wird der
Ringschieber langsam geöffnet, bis das Gas mit
entleuchteter, grünlichblauer Flamme brennt. Der
Abzugsschieber des Ofens wird so geregelt, daß
die Verbrennungsprodukte gerade abgeführt wer-
den. Der Brenner arbeitet auch bei einem ge-
ringen Gasdruck von etwa 35 mm WS noch gut,
doch ist bei wechselndem Druck ein entsprechen-
des Nachstellen des Luftschiebers notwendig.
Fig. 341 zeigt den von A. Linder in München
erbauten zweiherdigen Holzbackofen, der mit
Mékerbrennern von P. F. Dujardin & Co., Düssel-
dorf, geheizt wurde. Der auf einem Gestell
ruhende Brenner ist in Fig. 342 und 343 nochmals
gesondert abgebildet. Er ist nach demselben
Prinzip gebaut, wie die in der Industrie und in
Laboratorien allgemein bekannten Mékerbrenner.
Er besitzt einen Injektor von großem Durch-
messer und eine regulierbare Luftzuführung.
Die gegabelten Enden des Brenners sind etwas
nach oben gebogen, um den Flammenstrahl gegen
das Gewölbe des Backherdes zu lenken und
sind mit je einem dem Mékersystem eigenen
Nickelrost abgeschlossen und gegen Zurückschlagen
gesichert. Der Brenner arbeitet am besten bei
einem Gasdruck von 50 bis 60 mm.
Nach den mit diesem Ofen auf der Ausstellung ge-
wonnenen Erfahrungen bietet der zweiherdige Holzbackofen
mit Gasfeuerung gegenüber dem einherdigen folgende Vor-
teile:
1. Es kann mit einem zweiherdigen Backofen fort-
während gebacken werden, ebenso wie bei einem Dampf-
und für Bäckereiwaren dient, kann der obere Herd eben sein
und für Feingebäck und Konditorwaren dienen. Auch hierin
liegt ein bedeutender Vorteil; da beide Herde voneinander
unabhängig sind, können zu gleicher Zeit verschiedene Brot-
sorten gebacken werden.
Fig. 341. Zweiherdiger Brotbackofen von Linder, geheizt mit Mékerbrennern von Dujardin.
3. Ein Backofen mit zwei übereinanderliegenden Herden
hat ferner den Vorteil, daß er nicht mehr Platz beansprucht als
ein einherdiger.
4. Es ist eine unbestrittene Tatsache, daß die Wärme,
wenn die beiden Herde übereinander liegen, bedeutend länger
anhält als bei einem einherdigen. Daraus folgt, daß im Ver-