Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe
År: 1916
Forlag: R. Oldenbourg
Sted: München
Sider: 176
UDK: St.f 622.74 Gas
Mit 444 Abbildungen Im Text
Søgning i bogen
Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.
Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.
Digitaliseret bog
Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.
— 3 —
führlicherer Betrachtung unterzogen werden müssen. Ich
bemühe mich, allen möglichste Gerechtigkeit widerfahren
zu lassen.
Der Empfangsraum. Um gelegentlich der feierlichen
Eröffnung der Ausstellung, welche durch Seine Majestät
König Ludwig III. von Bayern stattfinden sollte, einen der
Ausstellung würdigen Raum zu erhalten, wurde der zunächst
gelegene Teil der Halle durch einen geschmackvollen Bogen-
abschluß sichtbar von der übrigen Ausstellung abgetrennt.
Ursprünglich sollte dieser Raum von Ausstellungsgegenständen
freibleiben und lediglich durch dekorative Ausgestaltung
wirken. Als jedoch gegen die Ausstellungseröffnung hin die
Anmeldungen der Städte unerwartet zahlreich geworden waren,
mußte man sich mangels eines geeigneten Platzes entschließen,
den Empfangsraum sowie die Bogenfüllungen der Seiten-
wände zur Schaustellung dieser Gegenstände zu verwenden.
Man war dadurch in der Lage, der großzügigen Ausstellung
der Stadt Wien den gebührenden Ehrenplatz zuzuweisen.
Die Ausstellung der Städte kann ich infolge der Fülle des
gebotenen Materials hier nur auszugsweise berühren; ich be-
halte mir aber vor, dieses und auch anderes der Schau-
stellung bei gegebener Gelegenheit ausführlicher nachzuholen.
Die hübscheste und sehenswerteste Anordnung hatten un-
zweifelhaft die städtischen Gaswerke der Gemeinde
Wien (Fig. 2) mit dem Modell ihres großen Werkes Leopoldau,
dem Modell der dazugehörigen Ofenanlage sowie den zahlreichen
Photographien und Plänen ihrer Einrichtung und Versorgung
geliefert. Der Stadt Wien gegenüber war das Modell des neuen
städtischen Gaswerkes Augsburg nebst einigen Plänen
ausgestellt. Das Modell war deswegen sehenswert, weil es meiner
Anschauung nach die Grenze architektonischer Ausgestaltung
eines Gaswerkes darstellte. Daneben stand das Modell der
städtischen Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke
Heidelberg. Den Platz links vom Eingang hatte die
Stadt Nürnberg (Fig. 3) mit einem hübschen Miniatur-
modell des Gaswerkes Sandreuth, sowie sehenswerten Plänen
und Photographien belegt, welch letztere in den Füllungen
der Bogen untergebracht waren. Rechts vom Eingang stand
das Modell der städtischen Gasanstalt Lindau, sowie
Modelle von Sondereinrichtungen der Stadt Charlotten-
burg. Die Außenwände des Empfangsraumes waren durch
die Gas-, Elektrizitäts- und Wasserwerke der Städte
Köln und Bonn, sowie durch das städtische Licht- und
Wasserwerk Kiel belegt. Da der Empfangsraum und
seine Wände nicht genug Raum mehr boten für die Unter-
bringung der Städte, war man gezwungen, die städtischen
Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke Düsseldorf
und Quedlinburg, sowie die städtische Gasanstalt
Lemberg in der Nähe der Ausstellung der Verwaltung der
Gaswerke unterzubringen. Besonders die Ausstellung der Stadt
Lemberg und die des dortigen Direktors Herrn Ingenieur
Adam Teodorowicz, war in historischer und statistischer
Hinsicht sehr bemerkenswert.
Wie schon eingangs erwähnt, war die städtische Gas-
anstalt München in der verbleibenden Ecke links hinter dem
Eingang untergebracht und hatte eine Anzahl Photographien,
Pläne und statistisches Material, sowie zwei große Ölgemälde,
die Entladung eines Kammerofens auf der Lade- und der Ent-
ladeseite, ausgestellt. In der Mitte des Raumes befand sich
das Modell des ausgebauten Gaswerkes an der Dachauerstraße.
Die beiden Gemälde waren von Kunstmaler Max Luber,
München, erstellt, und gehörten unzweifelhaft durch ihre vor-
nehme Auffassung zu den besten Leistungen dieser Art auf
der Ausstellung. (Fig. 4.)
Fig. 2. Ausstellung der städtischen Gaswerke Wien.