Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe
År: 1916
Forlag: R. Oldenbourg
Sted: München
Sider: 176
UDK: St.f 622.74 Gas
Mit 444 Abbildungen Im Text
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Ganz links auf dem Bilde über der Zahl 3 befinden sich
die Glasfüße mit den Leuchtdrähten, welche auf den in der
Mitte des Bildes sichtbaren Maschinen in die über der Zahl 3 B
abgebildeten Glasglocken eingeschmolzen werden. Dies ge-
schieht unter Rotation zwischen von zwei Seiten einwirken-
den Gasgebläsen. Die Glühlampe ist damit für die Evakuier-
arbeit fertig gestellt.
Fig- 389 endlich stellt die Aufbringung der Messing-
sockel an die brennfertigen Lampen dar.
Der Messingsockel (in der Mitte des Bildes auf dem
Schemel) wird mit einer teigartigen Klebemasse bestrichen,
auf die Glasglocken aufgesetzt und in sog. Tunnelapparaten
durch kleine Gasflammen erhitzt, wobei eine sehr schwer
Heßstr. 13, in einem Nebenraum der Halle III wirkungsvoll
ausgestellt waren. Alle diese Kunsterzeugnisse waren im
Atelier des Künstlers in einem mit Gas geheizten Brenn-
ofen gebrannt worden. Auch die Hofglasmalerei Alois Zettler
in München hatte den Raum der Gas-Konditorei mit hübschen
Glasmalereien geschmückt.
10. Schmelz-, Glüh-, Brenn- und Trockenöfen.
(Gewerbliche Gasfeuerstätten.)
Da, wo es auf genau begrenzte Hitzegrade ankommt,
wie beim Schmelzen, Härten, Anlassen von Metallen, Stahl
und Werkzeugen, Brennen von Porzellan, Trocknen von
Lackwaren u. dgl. bedient man sich mit besonderem Vorteil
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Fig. 390. Gewerblleho Gasteuerstätten.
lösbare Verbindung zwischen dem Messingsockel und der
Glasglocke eintritt.
Auch bei der Herstellung der älteren elektrischen
Kohlenfadenglühlampen spielt das Gas eine wichtige
Rolle. Der städtischen Gasanstalt Pasing war es gelungen,
die Feuerung großer gemauerter Öfen zum Glühen von
Kohlenfaden elektrischer Glühlampen mit Steinkohlengas
in der elektrischen Glühfadenfabrik in Pasing einzuführen
und sich dadurch einen wichtigen Groß-Gasabnehmer zu
erwerben1). Bilder dieser Anlage und Proben der Glühfäden
waren auf der Ausstellung zu sehen.
Mit den Öfen zum Brennen von Ton- und Glaswaren ge-
langen wir in das Gebiet des folgenden Abschnittes, der
Schmelz-, Glüh-, Brenn- und Trockenöfen, und es sei hier nur
noch der prächtigen Glasmalereien gedacht, die von Adolf
von der Heydt, Kunstwerkstätte für Glasmalerei, München,
i) Nähere Beschreibung dieser Öfen mit Abbildungen siehe
Journ. f. Gasbel. u. Wasserversorg. 1911, S. 219 u. ff.
der Gasfeuerung, und es gibt eine Reihe von Firmen, die sich
die Herstellung von Tiegelöfen, Muffel-und Plattenöfen,
Trockenschränken usw. für Gasfeuerung zur Aufgabe
gestellt haben. Von diesen Firmen waren mehrere in der
Ausstellung vertreten.
Den Ausstellungsstand der Firma P. F. Dujardin & Co.,
Düsseldorf, zeigt Fig. 390. Den Konstruktionen dieser Firma
liegt als Heizbrenner der bekannte Mekerbrenner zugrunde,
der für die verschiedenen Zwecke verschiedene Ausgestaltung
erfahren hat. Neben den bekannten einfachen Brennern mit
rundem und schlitzförmigem Brennerkopf waren mehrflammige
Langbrenner bis zu 4 und 5 m Länge (Fig. 391) zu sehen,
die sich durch sehr gleichmäßiges Brennen und geringe Nei-
gung zum Zurückschlagen der Flammen auszeichnen. Für
gesteigerte Temperaturen kommt der Mekerbrenner für Druck-
luft in Betracht, der in seiner einfachsten Form in Fig. 392
im Schnitt und als Pfeifenbrenner für Schmelzöfen in Fig. 393
abgebildet ist.