ForsideBøgerDie Deutsche Ausstellung …, im Haus und im Gewerbe

Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe

År: 1916

Forlag: R. Oldenbourg

Sted: München

Sider: 176

UDK: St.f 622.74 Gas

Mit 444 Abbildungen Im Text

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Side af 192 Forrige Næste
— 147 — Von Vor ^ ^ ^ jjesen Brennern, daß sich Gas und Luft vor ^^ Verbrennen vollständig mischen können, und daß das. Gemisch mit großer Geschwindigkeit aus dem Brenner s^61 ^ tøm oberhalb der Kappe zu brennen. Man erzielt mit 'Gwen Druckluftbrenner eine Flamme, welche dieselben Eigen- schaften an Homogenität und Regelmäßigkeit wie diejenige ►des gewöhnlichen Mekerbrenners aufweist. Die Flamme des iDruckluftbrenners besitzt aber noch die weitere Eigenschaft, »daß die Geschwindigkeit des kG«sstromes mit der Stärke des Luftdruckes größer wird. Die 'Folge davon ist, daß eine größere Gasmenge mit der Luft ange- saugt wird, wodurch sich selbst- verständlich die Temperatur entsprechend erhöht. Das Gas kommt durch das ►untere Rohr zu der Düsen- ►Öffnung a (Fig. 392); die Zuführung der Druckluft geschieht «durch das obere Rohr. Sie entweicht durch die Löcher / in den .Mischungsraum. Außerdem ist es noch möglich, dem Brenner «primäre Luft zuzuführen, und zwar durch die Löcher c, die »durch einen Stellring — ähnlich demjenigen der gewöhnlichen Bunsen-Brenner — reguliert werden kön- nen. Gas und Luft mischen sich in dem Raume E und bren- nen oberhalb der Kappe B, welche mit einem Zellenkörper aus Nickel, genau wie derjenige der ge- wöhnlichen Brenner, versehen ist. Die Flamme läßt sich entweder durch Regulierung des Ga- ses oder der durch die Öffnungen c zu- strömenden Luft einstellen. Ein Überfluß an Gas oder ein Mangel an Luft bewirkt eine lange Flamme, deren unterer Teil einen mehr oder weniger langen, blauen Kegel aufweist. Durch Öffnen des Ringes d, Erhöhung des Luftdruckes oder Verminderung des Gaszutrittes, läßt sich der Fehler beseitigen. Ist das Luftquantum im Verhältnis zum Gasquantum zu groß, so ist die Flamme kaum sichtbar; die kleinen Kegel oberhalb der Kanäle des Zellen- körpers haben eine blau-lila anstatt einer grünlichen Farbe. Durch Schließen des Ringes d oder durch Vergrößerung des Gaszutrittes erhält man alsdann eine Flamme von höchster Temperatur. Zur Erzielung sehr hoher Temperaturen dient der Sauer- stoffbrenner, der in seiner Anwendung zur Heizung eines Tiegelofens in Fig. 394 gezeigt ist. Hierbei lassen sich Schmelztemperaturen bis zu 2200° C erzielen. Die Ein- richtung der Feuerung dieses Ofens ist folgende: Eine mit einem Loch versehene Scheibe A trägt den kleinen Dreifuß B, auf welchem der Tiegel C steht. Auf der Scheibe befinden sich außerdem sechs Teile D, welche inein- andergefügt sind und sich durch Rippen gegen die innere Ofenwand stützen. Die Flamme kommt durch das Loch der Scheibe A, steigt zwischen Tiegel und Umhüllung D, ändert die Richtung nach unten, umspült die Rückseite der Um- hüllung und entweicht durch die kurzen Schornsteine. In- folge dieser Anordnung befinden sich die Teile D fast auf derselben Temperatur wie der Tiegel selbst, so daß dessen Ausstrahlung auf ein Minimum beschränkt wird. Bei den im Vortragsraum der Ausstellung veranstalteten Experimentalvorträgen wurden Schmelzversuche mit solchen Öfen vorgeführt, bei denen Kupfer, Gußeisen und andere Metalle geschmolzen wurden. Die reichhaltige Ausstellung dieser Firma brachte eine Fig.'39i. MehrUammlger^Meker-Langbrenner. große Reihe der verschiedensten Tiegel- und Muffelöfen Härte-, Zementier- und Schmiedeöfen zur Anschauung, deren Besprechung im einzelnen hier zu weit führen würde. Auch sei auf die im Abschnitt »Großgasbäckerei« bereits erwähnten Backofen-Heizbrenner nochmals hingewiesen. Fig. 394. Tiegel-Schmelzofen für hohe Temperaturen mit Gas-Sauerstoffbrenner» Auf ähnlichem Gebiete bewegte sich die Ausstellung der Firma Hahn & Kolb, Stuttgart, Tübingerstr. 14c u. 16, deren Glüh- und Härteöfen weit bekannt sind. Ohne hier auf die Bauart und den Zweck dieser Öfen im einzelnen einzugehen, sei als Beispiel der praktischen Anwendung solcher Öfen in der Industrie eine Abbildung Fig. 646 wiedergegeben, die aus dem Betriebe der Zahnräderfabrik Augsburg, vormals Joh. Renk Akt.-Ges., stammt und zeigt, wie mittels Gas in einem Plattenglühofen schwere Fräser für Zahnräder gehärtet werden.