Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe
År: 1916
Forlag: R. Oldenbourg
Sted: München
Sider: 176
UDK: St.f 622.74 Gas
Mit 444 Abbildungen Im Text
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Von Vor ^ ^ ^ jjesen Brennern, daß sich Gas und
Luft vor ^^ Verbrennen vollständig mischen können, und
daß das. Gemisch mit großer Geschwindigkeit aus dem Brenner
s^61 ^ tøm oberhalb der Kappe zu brennen. Man erzielt mit
'Gwen Druckluftbrenner eine Flamme, welche dieselben Eigen-
schaften an Homogenität und Regelmäßigkeit wie diejenige
►des gewöhnlichen Mekerbrenners aufweist. Die Flamme des
iDruckluftbrenners besitzt aber noch die weitere Eigenschaft,
»daß die Geschwindigkeit des
kG«sstromes mit der Stärke des
Luftdruckes größer wird. Die
'Folge davon ist, daß eine größere
Gasmenge mit der Luft ange-
saugt wird, wodurch sich selbst-
verständlich die Temperatur
entsprechend erhöht.
Das Gas kommt durch das
►untere Rohr zu der Düsen-
►Öffnung a (Fig. 392); die Zuführung der Druckluft geschieht
«durch das obere Rohr. Sie entweicht durch die Löcher / in den
.Mischungsraum. Außerdem ist es noch möglich, dem Brenner
«primäre Luft zuzuführen, und zwar durch die Löcher c, die
»durch einen Stellring — ähnlich demjenigen der gewöhnlichen
Bunsen-Brenner —
reguliert werden kön-
nen. Gas und Luft
mischen sich in dem
Raume E und bren-
nen oberhalb der
Kappe B, welche mit
einem Zellenkörper
aus Nickel, genau
wie derjenige der ge-
wöhnlichen Brenner,
versehen ist.
Die Flamme läßt
sich entweder durch
Regulierung des Ga-
ses oder der durch
die Öffnungen c zu-
strömenden Luft einstellen.
Ein Überfluß an Gas oder
ein Mangel an Luft bewirkt
eine lange Flamme, deren
unterer Teil einen mehr
oder weniger langen, blauen
Kegel aufweist. Durch Öffnen des Ringes d, Erhöhung des
Luftdruckes oder Verminderung des Gaszutrittes, läßt sich
der Fehler beseitigen. Ist das Luftquantum im Verhältnis
zum Gasquantum zu groß, so ist die Flamme kaum
sichtbar; die kleinen Kegel oberhalb der Kanäle des Zellen-
körpers haben eine blau-lila anstatt einer grünlichen Farbe.
Durch Schließen des Ringes d oder durch Vergrößerung
des Gaszutrittes erhält man alsdann eine Flamme von höchster
Temperatur.
Zur Erzielung sehr hoher Temperaturen dient der Sauer-
stoffbrenner, der in seiner Anwendung zur Heizung eines
Tiegelofens in Fig. 394 gezeigt ist. Hierbei lassen sich
Schmelztemperaturen bis zu 2200° C erzielen. Die Ein-
richtung der Feuerung dieses Ofens ist folgende:
Eine mit einem Loch versehene Scheibe A trägt den
kleinen Dreifuß B, auf welchem der Tiegel C steht. Auf der
Scheibe befinden sich außerdem sechs Teile D, welche inein-
andergefügt sind und sich durch Rippen gegen die innere
Ofenwand stützen. Die Flamme kommt durch das Loch der
Scheibe A, steigt zwischen Tiegel und Umhüllung D, ändert
die Richtung nach unten, umspült die Rückseite der Um-
hüllung und entweicht durch die kurzen Schornsteine. In-
folge dieser Anordnung befinden sich die Teile D fast auf
derselben Temperatur wie der Tiegel selbst, so daß dessen
Ausstrahlung auf ein Minimum beschränkt wird.
Bei den im Vortragsraum der Ausstellung veranstalteten
Experimentalvorträgen wurden Schmelzversuche mit solchen
Öfen vorgeführt, bei denen Kupfer, Gußeisen und andere
Metalle geschmolzen wurden.
Die reichhaltige Ausstellung dieser Firma brachte eine
Fig.'39i. MehrUammlger^Meker-Langbrenner.
große Reihe der verschiedensten Tiegel- und Muffelöfen
Härte-, Zementier- und Schmiedeöfen zur Anschauung, deren
Besprechung im einzelnen hier zu weit führen würde.
Auch sei auf die im Abschnitt »Großgasbäckerei« bereits
erwähnten Backofen-Heizbrenner nochmals hingewiesen.
Fig. 394. Tiegel-Schmelzofen für hohe Temperaturen mit Gas-Sauerstoffbrenner»
Auf ähnlichem Gebiete bewegte sich die Ausstellung der
Firma Hahn & Kolb, Stuttgart, Tübingerstr. 14c u. 16, deren
Glüh- und Härteöfen weit bekannt sind. Ohne hier auf die
Bauart und den Zweck dieser Öfen im einzelnen einzugehen,
sei als Beispiel der praktischen Anwendung solcher Öfen in
der Industrie eine Abbildung Fig. 646 wiedergegeben, die aus
dem Betriebe der Zahnräderfabrik Augsburg, vormals Joh.
Renk Akt.-Ges., stammt und zeigt, wie mittels Gas in einem
Plattenglühofen schwere Fräser für Zahnräder gehärtet werden.