ForsideBøgerDie Deutsche Ausstellung …, im Haus und im Gewerbe

Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe

År: 1916

Forlag: R. Oldenbourg

Sted: München

Sider: 176

UDK: St.f 622.74 Gas

Mit 444 Abbildungen Im Text

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Side af 192 Forrige Næste
(Fig. 422 u. 423), finden wir ein Transportfahr- zeug, das auch für Gaswerke von Wichtigkeit ist. Das Lastautomobil hat in allen Zweigen der Großindustrie, bei denen die rasche Massenförderung von Materialien oder Er- zeugnissen über größere Straßenstrecken von Nutzen ist, bereits festen Boden gefaßt. Auch bei Gasanstalten, deren Umfang die Verwendung dieses modernen Beförderungs- mittels gestattet, bewährt es sich als aus- gezeichnetes Hilfsgeräte, besonders für die Zustellung von Koks an die Verbraucher, für den Gasmessertransport u. a.1) Die wesentlichsten Einrichtungen des aus- gestellten Lastautos »Saurer« sind folgende: Der Vergaser ist nach dem Mehrdüsen- system eingerichtet und arbeitet so, daß bei erhöhtem Bedarf an Gas eine zweite Düse selbsttätig in Mitwirkung tritt, wodurch dem Motor stets diejenige Menge Brenngemisch zu- geführt wird, die er eben benötigt. Die Motorbremse ist eine Vorrichtung, durch die der den Wagen antreibende Motor vermittelst eines einfachen Handgriffes in einen die Bewegung des Fahrzeuges hemmenden Fig. 421. Terbeckbrenner für Gasfeuerung. Luftkompressor umgesteuert wird und dadurch eine vorzüg- liche Bremswirkung ausübt. Die Umlaufschmierung. Bei dem gewählten Schmier- system sind alle Rohrleitungen im Maschineninnern vermieden — 158 — Fig. 423. Transportautomobil mit Kippvorrichtung. und die Schmierkanäle in den Kurbelkasten eingegossen. Das Öl wird durch eine von der Steuerwelle angetriebene Kolben- pumpe nach den Schmierstellen gepreßt, und eine besondere Hilfskolbenpumpe führt dabei fortwährend so viel Frischöl zu, als durch die Motortätigkeit verbraucht wird. Die Pumpen arbeiten ohne Ventile und zeichnen sich durch Einfachheit und tadellosen Gang aus. Der Geschwindigkeitsbegrenzer. Durch die Ein- stellung des Schalthebels auf Leerlauf und auf die höchste Geschwindigkeit tritt eine Vorrichtung in Tätigkeit, welche jede Kraft- und Brennstoffvergeudung des Motors in diesen beiden Tätigkeitsphasen unterdrückt und zur Wirtschaft- lichkeit der Wagenarbeit nicht unwesentlich beiträgt. Die Lagerung der Laufräderachsen. Diese Achsen liegen in doppelten Kugellagern, die eine Schmierung kaum nötig haben und bei denen ein Heißlaufen, Fressen oder sonstige mit andern Lagerungen verbundene Betriebsstörung nicht eintritt. Die Rentabilität eines Automobillastwagens hängt er- fahrungsgemäß in erster Linie davon ab, daß der Wagen täg- lich möglichst lange unter Beladung in Fahrtätigkeit bleibt, daß also die eine Stillstellung des Fahrzeuges bedingenden Be- und Entladepausen auf das geringstmögliche Zeitmaß beschränkt werden. Nun läßt Einrichtungen i) Siehe auch Journ. f. Gasbel. u. Wasserversorg. 1914, S. 413 u. 709. Fig. 422. Transportautomobll mit Kippvorrichtung. sich allerdings das Transportautomobil mit Zinn raschen Beladen nicht gut ausrüsten, da- gegen haben sich Konstruktionen zwecks rascher Entladung in Form von Kippober- bauten als sehr zweckmäßig erwiesen. Es war von der Firma Saurer beab- sichtigt, den Ausstellungsplatz mit zwei für Kohlen- und Kokstransport geeigneten Kipp- Lastautomobilen zu belegen, die aber infolge verspäteter Fertigstellung und des unerwartet frühzeitigen Schlusses der Ausstellung nicht mehr gezeigt werden konnten. Bei dieser Gelegenheit sei jedoch nachträglich auf diese Wagentypen aufmerksam gemacht. Die Fig. 422 zeigt eine nach rückwärts kippbare Brücke, die von Hand in kürzester Zeit ohne Kraftanstrengung hochgekurbelt wird. Die Kippeinrichtung kann auch vom Motor an- getrieben werden, wobei der Antrieb durch ein Schneckengetriebe erfolgt, das mit einem Kurbelmechanismus verbunden ist. Von der Kurbel aus wird die Brücke mittels Pleuel- gestänge gehoben und gesenkt. Dieser An-