ForsideBøgerDie Deutsche Ausstellung …, im Haus und im Gewerbe

Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe

År: 1916

Forlag: R. Oldenbourg

Sted: München

Sider: 176

UDK: St.f 622.74 Gas

Mit 444 Abbildungen Im Text

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Side af 192 Forrige Næste
— 161 — einer derselben hatte die Freude, unsere Ballone in Przemysl als alte Bekannte wieder zu sehen; sie sollten am Schlüsse der 2. Belagerung dazu dienen, eine Anzahl von Offizieren zu entführen und vor der Gefangenschaft zu bewahren. Leider führte sie ein ungünstiger Wind in Feindesland und Feindeshand! So nahmen die Ballone, die mit ihren herrlichen Alpen- fahrten so viele Menschen glücklich gemacht und in alpinen und aeronautischen Kreisen Aufsehen und Bewunderung erregt haben, fern von ihrer schönen Heimat ein ehrenvolles Ende! Nach Schluß des Krieges wird der Verein seine Tätigkeit von neuem und hoffentlich mit nicht minderem Erfolg fortsetzen. Zurückkehrend zum rein Fachlichen, möchte ich darauf verweisen, daß alle Gaswerke am Nordrande der Alpen sich für Füllstationen zu Alpenfahrten eignen; der günstigste Wind hierfür ist der häufige NW. und der beste Zeitpunkt unmittelbar nach Aufhören des Schlechtwetters und begin- nender Aufheiterung. Für mehr als drei Personen im Korbe gehören hierzu Ballone mit wenigstens 2000 cbm Fassung und ca. 1700 cbm Gasfüllung. Dem Führer dürfen Alpenfahrten, die sich in vielem von Flachlandsfahrten wesentlich unter- scheiden, nicht fremd sein. Für Flieger, die sich im Hoch- gebirge betätigen wollen, sind alpine Ballonfahrten die beste Schule! Der Ballonsport ist schon heute ein recht ansehnlicher Gasabnehmer, allerdings und leider nur weniger bevorzugter, großer Gaswerke. Das Beispiel Innsbrucks zeigt, daß bei Pflege besonderer Seiten dieses Sportes manches Gaswerk sich denselben für Mehrung seines Gasverbrauches dienstbar machen kann. In den Fig. 424 bis 427 sind einige der schönen Ballon- aufnahmen wiedergegeben, die eine Wand der Abteilung Luft- schiffahrt in Halle VI zierten. 18. Verschiedenes. Es erübrigt noch einiger Ausstellungsgegenstände zu ge- denken, die in den Hallen V und VI aufgenommen wurden, weil in den Hallen, denen sie hätten zugeteilt werden sollen, bei der Anmeldung bereits Platzmangel eingetreten war. Hierzu gehört der Gasheizofen »Vulkan« von Fleischer, Stuttgart, Moltkestr. 57. Fleischer sucht in seinem Ofen durch sternförmige Gestaltung des Heizkörpers auf kleiner Grund- fläche eine möglichst große Heizfläche zu erzielen. Die Aus- nutzung direkter Wärmestrahlung der Flammen ist mit Ab- sicht vermieden. Der Ofen wird von der Firma Haegele & Zweigle in Eßlingen a. Neckar ausgeführt. Ferner seien zwei Arten von Laternen-Fernzündungen erwähnt, von denen die eine, Gasdruckfernzündung »Meteor« von der Gaslaternen-Fernzündung G. m. b. H., Berlin-Schöne- berg, die andere, Gasdruckfernzünder »Rex« von Eugen Zinser, Ebersbach a. d. Fils (Württemberg), ausgestellt war. Die Arbeitsweise dieser Zünder wurde durch mittels eines Gasbehälters gegebene Druckstöße vorgeführt und erläutert. Zu den Anwendungsarten des Steinkohlengases als Heiz- mittel im Gewerbe, die bereits besprochen sind, gesellten sich noch einige ganz spezielle Fälle, so der von Fr. Pfrommer, Stuttgart, in Betrieb vorgeführte Geflügelbrütofen mit Gasheizung, der die Aufmerksamkeit des Publikums in hohem Maße fesselte; leider konnten die jungen Küken infolge des Kriegsausbruches das Licht der Ausstellung nicht mehr er- blicken. Von weiteren Anwendungen des Gases in gewerblichen Betrieben seien noch die von Trebst, Wilhelmsburg, ausgestell- ten Pläne einer Preßgasanlage für eine Lackfabrik sowie die Pläne der Continental-Gasgesellschaft, Dessau, für ein mit Gas betriebenes Krematorium hervorgehoben. Die von Martini & Hüneke, Maschinenbau-Akt.-Ges., Berlin SW. 48, Wilhelmstr. 122, ausgestellten Vorrichtungen zur explosions- und feuersicheren Lagerung von Benzin sind bereits bei Besprechung der Halle I erwähnt worden. Schließlich sei auch noch auf eine Mikroskopierlampe für Gasglühlicht von F. W. Dannhäuser, Leipzig, Plagwitzerstr. 1, hingewiesen, die einem vielseitig empfundenen Bedürfnis abhelfen dürfte. Schluß. Das rege Interesse, das die Abteilung der gewerblichen Gas- verwendung beim Publikum fand, beweist am deutlichsten, daß hier ein Gebiet vorliegt, auf dem das Gas ein wichtiger Kultur- faktor ist und in immer noch steigendem Maße zu werden ver- spricht. Die Vorträge, die in dem großen Vortragssaal der Aus- stellung über das Gas im Gewerbe im allgemeinen, in der Bäckerei und Metzgerei im besonderen gehalten wurden, waren von den hierzu geladenen Vereinigungen dieser Ge- werbe gut besucht. Auch größere allgemein-technische Ver- einigungen, wie der Polytechnische Verein in München, nahmen an den für sie veranstalteten Vorträgen und Sonderführungen lebhaften Anteil, und es ist nur zu bedauern, daß diese befruch- tende Wirkung der Ausstellung durch den Ausbruch des Krieges unterbrochen wurde. Ihr segensreicher Einfluß wird aber, dessen bin ich über- zeugt, wenn wieder Frieden herrschen wird, noch nachhalten und neu belebt werden, so daß der reiche Aufwand an Mühe und Kosten, wie ich hoffe, auch seine wohlverdienten Früchte tragen wird. Zum Schluß sei noch eines Umstandes gedacht, der den Behörden anfänglich viele Sorgen bereitete: die angebliche Feuergefährlichkeit des Gases. Es ist im Laufe der Zeit bei Behörden und Publikum der irrige Glaube verbreitet worden, die »offene Flamme« berge eine besondere Gefahren- quelle. Die vielen im Betrieb befindlichen gewerblichen Feuer- stätten, Gebläseflammen und nun gar die Azetylenapparate und Schweißpistolen erweckten deshalb bei der Feuerpolizei man- cherlei Bedenken. Feuersichere Wände und Imprägnierungen, Schutzwände gegen Funken, Asbestverkleidungen und ähn- liche Schutzmittel wurden anfänglich in übertrieben ängst- licher Weise gefordert. Nachdem man sich jedoch durch den Betrieb überzeugte, daß die Gasflamme in der von der Technik beherrschten Form ein gefügiges Werkzeug ist, und daß die Gasrohrleitungen bei entsprechender Herstellung und Prü- fung das denkbar sicherste Transportmittel der Wärme- energie sind, hat auch die Feuerpolizei in dankenswerter Weise von übertriebenen Maßnahmen Abstand genommen. Der Erfolg hat ihr Vertrauen gerechtfertigt. Möchte sich doch allgemein die Tatsache immer mehr Geltung verschaffen, daß die Gasflamme nicht eine Gefahr, sondern ein Segen für die Menschheit ist! 21