Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe
År: 1916
Forlag: R. Oldenbourg
Sted: München
Sider: 176
UDK: St.f 622.74 Gas
Mit 444 Abbildungen Im Text
Søgning i bogen
Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.
Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.
Digitaliseret bog
Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.
— 73 —
Wenn wir die Ausstellung der Gaskochapparate über-
blicken, so zwingt uns die Fülle des Gebotenen die Überzeugung
auf, daß das Kochen auf Gas einen enormen Aufschwung
genommen hat. Die kleinen Gaskocher vom Einloch- bis
zum Vierlochkocher und darüber sind zwar alle noch reichlich
Fig. 193. Imperial-Gassparbrenner. (Vogel & Schäfer, Bünde i. W.)
Fig. 194. Imperial-Doppelsparbrenner. (Vogel & Schäfer, Bünde I. W.)
vertreten, teils als offene, teils als geschlossene Herdplatten,
teils mit Wärmestellen, teils mit Doppelsparbrennern, teils
mit beiden ausgestattet, in roher Gußeisenausführung bis zur
schönsten Emaillierung. Auch die Brat- und Backhauben mit
Fig. 195. Doppelsparbrenner im Schnitt. (Gebrüder Hoffmann, Pforzheim.)
eigener Feuerung oder zum Aufsetzen auf Herdplatten sowie
kleine Grillapparate und Spießbrater für den Haushalt finden
wir in schönster Auswahl vor, aber doch tritt das Heer aller
dieser Spezialapparate neuerdings zurück gegen die aus-
gebildeten Herde vom kleinen Volksherdchen bis zum großen
Zum Ankochen. Beide Flammenkränzo brennen groß.
Gasverbrauch ca. 400 1 per Stunde.
Zum Fortwärmen und Fortkochen. Der obere Flammenkranz brennt klein.
Gasverbrauch 20—80 1 per Stunde.
Fig. 196. Germaula-Doppolsparbrenner.
Hotel- und Anstaltsherd; denn der Doppelsparbrenner, zu
allen bekannten Vorteilen des Gasherdes hinzutretend, machte
den letzteren zweifellos erst dem Kohlenherd in bezug auf
Wirtschaftlichkeit konkurrenzfähig. Jede ausstellende Firma
brachte denn auch ein kleines Volksherdchen mit einem
Brat- (oder Back-) Bohr und zwei Koch- und zwei Wärme-
stellen, oder zwei bis drei Kochstellen mit einem oder mehreren
Doppelsparbrennern. Denn auch die Familie in kleinen Ver-
hältnissen kann sich jetzt die Annehmlichkeiten eines Gasherdes
leisten.
Bei dem nächstgrößeren Haupttyp, dem »Familienherd«,
wurde unter dem Brat- und Backrohr nocli der Grillraum an-
geordnet, dadurch wurde der Gasherd befähigt, den Kohlen-
Brenner auf. Sparflamme klein.
Fig. 197. Kreffts Doppelsparbrenner.
(Kleinstellung auf x/io des normalen Verbrauchs der großen Flamme.)
herd an Wirtschaftlichkeit noch zu übertreffen. Denn während
man nun die abwärts strahlende Hitze zum Grillieren, d. i.
Braten an der offenen Flamme ohne Fettzusatz, anwendete,
konnten die aufwärtssteigenden Heizgase ein und desselben
Brenners noch zum Braten oder Backen ausgenutzt werden.
Fig. 198. Siemensbrenner.
Diesem in die Augen springenden Vorteil Bechnung tragend,
brachten alle Aussteller von Kochapparaten auch diesen
Typ von der einfachsten bis zur elegantesten Ausführung.
Die Volks- und Familienherde sind meist leicht gehalten,
die Backrohre ergeben Temperaturen von 175 bis 200° C,
obwohl man neuerdings dabei fast ganz von Isolierungen ab-
sieht. Die Heizgase treten meist seitlich im oberen Drittel des
Backraumes ein und erzeugen eine vortreffliche Oberhitze,
Fig. 199.
welche einer ganz gleichmäßigen Erhitzung des Backraumes
meist einer größeren Unterhitze stets vorgezogen wird. Sand-
und Asbestbleche zum Dämpfen und Gleichmäßighalten der
Unterhitze sind in diesen Backräumen nicht nötig. Es ge-
nügt die Einlage eines ungefütterten Backbleches von drei-
eckigem Querschnitt, entweder zwischen dem Längsbrenner
und dem Bodenblech des Backraumes oder über dem Boden-
blech des Backraumes angeordnet. (Fig. 199.) Auch die vor-
teilhafte Anwendung mehrerer Einschubleisten des Back-
raumes übereinander konnte bei allen ausstellenden Firmen
beobachtet werden.
Man sollte nun meinen, ein solcher Herd, der ja nach
Bedarf durch Vermehrung der Kochstellen, Brat- und Grill-
räume beliebig vergrößert werden kann, hätte alle Anforderun-
gen, welche man billigerweise an einen Gasherd stellen kann,
erfüllt. Aber es ist eine alte Erfahrung: Erst überglücklich