Die Deutsche Ausstellung 'Das Gas'
Seine Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe
År: 1916
Forlag: R. Oldenbourg
Sted: München
Sider: 176
UDK: St.f 622.74 Gas
Mit 444 Abbildungen Im Text
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Ofens ist noch eine mittlere Flamme entsprechend angeordnet.
Da bei einem Hotelherd immer damit gerechnet werden muß,
daß von den verschiedenen Bratöfen stets einer in Betrieb ist,
und da ferner bei einem Hotelherd stets eine größere Herd-
Fig. 219.
fläche zum Weiterkochen angekochter oder zum Warmhalten
fertiger Speisen in heißer Bereitschaft liegen muß, so wurde
bei diesem Herd ein Ofen höher gelegt, so daß die abführenden
Heizgase der übereinandergelegenen Bratöfpn direkt unter
einer großen geschlossenen Kochplatte ausmünden und die-
Fig. 220. Junker & Ruh-Hotelgasherd.
selbe noch so stark beheizen, daß der oben angeführte Zweck
erfüllt wird. Um der Verschiedenheit des Hotelbetriebes
Rechnung zu tragen, sind in der 3 m langen Kochplatte zehn
verschiedene Brenner eingebaut; so sind zwei Doppelspar-
brenner mit Steilflammen von 3000 Stundenliter speziell
zum Kochen größerer Quantitäten oder zum Abbraten einer
größeren Anzahl Koteletts, Beefsteaks usw., vier flache
Flammen von 1500 Stundenliter zum Kochen von konsi-
stenten Speisen, Gemüsen usw., drei Doppelsparbrenner von
ca. 1000 Stundenliter, die auf 50 Stundenliter kleingestellt
werden können, zum Zubereiten kleinerer Quantitäten, sowie
ein Längsbrenner für einen großen Fischkessel eingebaut.
Von den Herden, die für Herrschaftsküchen bestimmt
sind, fiel auch bei Junker & Ruh eine Type (Fig. 221) mit
hochgelegtem Grill und darüber gebautem Backofen auf. Wie
Meurer, so glaubte auch diese Firma der Bequemlichkeit der
kochenden Hausfrau entgegenkommen zu müssen, behauptete
doch der rührige Direktor, der auf der Ausstellung gleich-
zeitig als Kaufmann, technischer Berater, Koch und Wirt
tätig war, daß die Anwesenheit des reinlichen und bequemen
Gasherdes die Hausfrau wieder mehr denn sonst in die Küche
lockt, und daß sie besonders das Braten und Backen auf dem
Gasherd als eine so wichtige und interessante Beschäftigung
erkannt habe, daß sie dieselbe in vielen Fällen der Köchin
abnimmt und selbst ausführt. Daß
ein solcher Herd einem wirklichen Be-
dürfnis entspricht, mag daraus hervor-
gehen, daß mit diesem Typ, der auch
entsprechend kleiner hergestellt wird,
die Firma die größte Anzahl von Ver-
käufen abgeschlossen haben soll.
Die Frage der Warmwasserberei-
tung auf dem Gasherde legt die Firma
Junker & Ruh nur eine untergeordnete
Bedeutung bei. Sie steht auf dem
Standpunkt, daß es vorteilhafter sei,
über dem Spültisch, wo der größte
Heißwasserbedarf ist, einen Druck-
automaten anzubringen. Da dort be-
reits die Wasserleitung und der Ab-
lauf vorhanden sind, wird die Installation auch vereinfacht
und verbilligt. Wenn sie dessenungeachtet einen Gasherd
mit Warmwasserautomaten brachte, so geschah es nur, um
dem Wunsche einzelner Kunden, denen in besonderen Fällen
die Verbindung eines Heißwasserapparates mit dem Gasherd
zweckmäßig erscheint, nachkommen zu können.
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