ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Zweiter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Zweiter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 282

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Vögel

Mit 950 Ubbildungen

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 298 Forrige Næste
Fweitc Ordnung. V o ge l. 95 inbessen geranschlos ben Jnsecten nach, lieben Walber, Dickichte unb uberhanpt ben Schatten, iheils mehr bie Ebenen, iheils Hohere Gebirge, erscheinen im derhen als Zugvogel, bie jebech roahrenb sehr milber Winter bas Wegziehen unterlassen, in Subeurovaregelniå^ig uberwin- tern unb entweber uber ganz Europa verbreitet ltnb, ivie bieHeckenbraunelle, ober'nur in ben subostlichen Lan- bern unb im westlichen Asien vorkommen, wie bie Berg- brannelle, ober, ausgenommen in ber Zngzeit, bie Hochsten Gebirge nicht Verlassen, wie bie Alpenbran- nelle. Sie lansen unb Hupfen schnell, Halten sich lieber am Beben auf als in ben Baumkrenen, fliegen in kurzen Bogen unb ohne Schnelle unb Geroanbiheit, Haden laute nnb nicht nnangenehme Stimmen, allein keinen eigentli- chen Gesang. Das Nest uerfterfen sie im Dickicht, roahlen zn seiner Herstellnng gleiche Materialien, wie bie Pieper, bie sie bnrch Knnsttrieb weit ubertreffen, inbem sie bem Ban nicht allein eine mehr regelmahige Gestalt, sonbern auch mehr Festigkeit geben bnrch sorgfaltiges Verarbeiten ber Halme mit Haaren unb Moos. Jhre 5 — 6 Eier sinb blaugrunlich unb nngefleckt. Der gewohnlichsteii in Dentschlanb allenthalben vorkommenben Art, ber Hecken- brannelle, soll ber Knkuk vorzngsroeis gern ein Ei in bas Nest legen; sie mag es schwer genug finben, ben Anspru- chen bes aufgebrungenen Psteglings zn genugen. Die Heckenbrannelle, bie auch Grankehlchen Heiht, ist aus bem Rucken zimmetbraun, schtoarz gefleckt, an ben Seiten braunlich, braun gefleckt, am Borberhalse brannlich asch- grau; bie Alpenbraunelle ober Fluevogel ist oberhalb aschgrau, am weisien Borberhalse schwarz getupfelt, am Hinierbanche unb an ben Seiten rostroth gefleckt; sie ver- fliegt sich nicht ans bie Ebenen bes norblichen Dentschlanb. Siebente Familie. Drosseln. Die Familie ber Drosseln begreift eine bebeutenbe An- zahl von Gattungen, bie bnrch bas allgemeine anhere An- sehen sich als Verwanbte knnb geben, aber bem festgestell- ten systematischen Character ber Gruppe nicht immer ganz genan entsprechen. Es herrscht baher einige Ungeroihheit uber bie Granzen ber letzteren, nnb wahrscheinlich wirb mancher auslanbischen, zn ben Drosseln gerechneten Gat- tung eine anbere Stelle im Systeme angewiesen toerben, sobalb man uber bie Lebensart nnb Sitten genauere Kennimh erhalt. Der nnterscheibenbe Familiencharacter besteht in Folgenbem: Schnabel nicht besonbers kraftig, oon ber Mitte an ober vorn zusammengebrnckt, an ber SSursel ziemlich schmal, ubrigens gerab, auch an ber Spitze nicht ubergebegen, Oberkiefer vorn mit flachem Ansschnitte; Bartborsten um bie Schnabelwnrzel knrz, schtoach. Flugel mittellang, bisweilen sehr knrz unb abgerunbet, niemals sehr lang unb sehr zugespitzt. Fuhe mittelmahig; bie ztoei åu§eren Zehen bnrch kurze Binbe- Hant bis fast an bas erste Gelenk vereinigt; Krallen in ber Regel groh. — Die brosselartigen Bogel sinb vonMittel- grohe, biejenigen ber milberen nnb ber kalten Breiten meistens von bnsterer, toenugleich nicht unschoner, bie ben heihen Lanbern angehorenben Hingegen ost von prachtiger Farbung. Sie leben zum Theil von Jnsecten, wechseln« inbessen ihre Nahrung nach Uinstanben schnell unb ohne Nachtheil nnb fressen bann nicht soroohl Saamen als saf- tige Fruchte unb Beeren. XXXI. Pirol. (Oriolus.) Gattungscharakter: Schnabel stark, lang kegel- formig; Oberkiefer ztoischen ben Nasenlochern breit, mit hoher, stnmpfer Firste, vor ber leicht gekrnmmten Spitze mit seichtem Einschnitte; Stasenlocher an ber Schnabel- wurzel, seitlich, verkehrt eisormig; schwache Bartborsten. Flugel mittelmahig, bie erste Schtoingfeber sehr knrz, bie britte unb vierte bie langsten. Fuhe knrz nnb stark. Schtoanz abgestntzt. I. Der Kirschpirol. (Oriolus galbula.) Sig. 1418, 1419. Alle Arten ber Gattnng Pirol bilben nicht allein eine geographische Gruppe, sonbern kommen auch bnrch gewiye Eigenihumlichkeiten ber Farbung uberein. Sie gehoren ber ostlichen Halbkngel allein an, sinb zninal im sublichen Afrika nnb im warmen Asien Hanfig nnb bieten in ihrer Farbung mehrentheils scharfe Gegensatze von Saiumet- schwarz nnb lebhaftem Dottergelb. Europa besitzt nur bie einzige, als Kirschvogel ober Pirol auch in Deulsch- lanb sehr bekanute, aber insofern schen anherlich merkrour- bige Art, als sie, weit entfernt, bas im Allgemeinen bustere ober boch anspruchslose Kleib norbischer Bogel zn tragen, mit einer sonst nur innerhalh ber Wenbekreise gewohnli- chen Farbenpracht leuchtet unb nebst ber Manbelkrahe unb bem Eisvogel sich ganz frembartig in ber Mitte einer schmuckloseren Fauna ausnimmt. Den Winter verbringt berPirol in Afrika, too er bis nach Sennaar unb vielleicht noch sublicher verbringt; anf Malta unb Sicilien soll er . bistoeilen bas ganze Jahr vertoeilen; nm Rom erscheint er im April unb zieht Mitte Septembers wieber fort, ge- Hort in Italien, Subfrankreich unb Griechenlanb zn ben gemeinsten Bogeln unb toirb uber Deuischlanb sogar bis Finnlanb unb bis in bas mittlere Schiveben nnb Norroe- gen angetrosfen. In Englanb sieht man ihn nicht aller Orten, in Jrlanb sehr selten, in Schottlanb nie. Gegen Kalte sehr empfinblich unb Frennb bichter Belanbung, Hutet er sich vor voltiger Entwickelnng bes Fruhlings in Deulschanb einzntressen unb Heisit Psingstvogel, toeil er gemeinlich erst um bie Zeit bieses Kirchensestes bemerkt toirb. Laubholzern giebt er ben Borzug vor Nabeltoalbern, bleibt vorzuglich gern an ben bunner betoalbeten Fluhnsern unb in ben um bgutsche Wiesen unb Dorfer nicht seltenen lichten Helznngen, in Baumgarten unb Kirschbaumpflan- znngen. Mit vieler Lebhaftigkeit in ben Baumkrenen herumhnpfenb unb, im etroas schroerfalligen, inbessen ra= schen Fluge, seinen Ort Hanfig veranbernb, laht er sich aus ben Boben felten unb uur bann nieber, roenn ihn ein Jnsect Herablockt, beachtet inbessen solche Nahrung gar nicht, roenn bie Garten ihm reisenbe Fruchte, zunial snhe Kirschen barbieten, roelchen er, zum Berbruh ber Eigner, grohen Schaben zufugt. Beeren verschmaht er ebenfalls nicht unb erroeist sich als geschickter Jnsectenfanger zn ber Zeit, roe bie Jungen Futter verlangen ober ihn selbst bie Noth zroingt. In Subeuropa roirb er ben fruhen Trau- bensorten unb Feigen sehr verberblich, leibet inbessen roenig burch bie ernst gemeinten Berfolgungen ber Lanb- leute, inbem er zu keiner Zeit sein naturliches Aliptrauen ablegt, scharfsichtig ben herbeischleichenben Feinb enlbeckt unb selbst burch geroohnlichen Jagerlist nicht leicht sich be- trugen laht. Mit anberen Bégeln leben bie Pirolen im Unsrieben, scheuen burchaus nicht ben Kamps gegen bie groheren unb starteren, roie Krahen unb Dohlen, gerathen auch unter einanber, zninal aus Kirschbaumen, in Hesti- gen Kamps unb sechten mit solcher Wuth, bah sie sogar ben herbeieilenben Schutzen nicht immer beachten. Trotz bieser Leibenschaftlichkeit roerbeu sie im Sommer sehr fett unb gelten, minbestens in Subeuropa, sur sehr schmack- Haft. Der alte Ornitholog Willughby sah bei einem Wilbprethanbler in Neapel eine Menge Pirolen, fanb bas Fleisch sehr roohlschmeckenb ui b erklart es fur eine „sehr gesunbe Nahrung." Kaum argekommen unb burch bie Kurze ber zugemessenen Zeit zur Eile gezroungen, schrei- ten bie Pirole zur Paarung; roeithin horbar ertont bann ber Helle Lockton unb ber floteube laute Gesang ober viel- mehr Ruf, ber aus einer kurzen, mit Unermublichkeit roieberhelten Strephe besteht, inbessen von grublen Jagerit unb Bogelstellern treffenb nachgeahmt roirb. Das sehr kunstliche Halbkugelige Nest Hangt gemeinlich zroischen ben anhersten Gabelenben bunner Baumzroeige, bie mit ben Wanbungen bes sorgfaltig ausgefuhrten Banes genau verbunben sinb, bemselben aber bie eigenen Schroankun- gen mittheilen. Um bas Heraussturzen ber Eier zu ver- Hinbern, roirb ber obere Ranb bes Nestes nach Jnnen um- gebogen gebauet. Mannchen unb Weibchen banen ge- meinschastlich unb bebienen sich Hierzu allerlei Halme, schmaler Blatter, seiner Stengel, Pflanzenfasern u. s. ro. bie, mit grohlem Fleihe bnrchflochten, zn einem unzerreih- licben Ganzen roerben. Zur Ansfutterung ber inneren Hohle bienen Wolle, Febern nnb roeiche Pftanzentheile. Die 4—5 roeihen, hellbraun punktirten Eier roerben von beiben Gatten abroechselnb bebrutet, bie Jungen von bei- ben mit roeichen Raupen unb anberen Jnsectenlarven ge- futtert. Der Anfenthalt bes Pirol im Norben bauert zu kurze Zeit, um eine ztoeite Brutung zu erlauben; sinb bie Jungen erzogen, so losen bie Aeltern bie bisher bestanbene Berbinbung nicht anf, sonbern gesellen sich familienweis znsammen, verbringen noch einige Zeit im Genusse ber spater reifenben Fruchte unb ziehen bereits in ben ersten Tagen Angusts bavon. Uebrigens haben schen bie Alten biesen Bogel ber Aufmerksamkeit geronrbigt. Plinius beschreibt ihn unb sein Nest, halt ihn jeboch fur einen Specht. Das Mannchen ist am ganzen Korper unb an ber Schroanzspitze hochgelb; Flugel, Schroanz unb ein Fleck oberhalb bes Auges sinb tiefschroarz; bas Weibchen ist grunlich, unterhalb roeihlich, schroarz gestrichelt; bie Jungen gleichen bem Weibchen unb erlangen erst im britteit Jahre bas vollstanbig ausgefarbte Kleib. Im vierten Jahre nngefahr erscheint b^s Mannchen im schonsten Schmncke einer sehr gesattigten Farbung unb Hat bann bunkelrothe Iris, rethbraunen Schnabel unb grane Fuhe. Eine sehr ahnliche, jebech verschiebene Art beroohnt Jubieii. XXXII. Drossel. (Turdus.) Gattungscharakter: Schnabel mittelmahig, ge- rab, vorn etroas zusammengebrnckt; Oberkiefer vor ber Spitze mit flacher Kerbe; Nasenlocher ber Schnabelrourzel genahert, eiformig; Bartborsten einzeln, nicht steif noch lang. Flugel mittelmahig; bie erste Schroingfeber sehr knrz, bie britte unb vierte bie langsten. Fuhe mit groher Hinterzehe unb grohen, jeboch roenig gebogenen Krallen. 1. Der Kramincisvogel. (Turdus pilaris) Sig. 1421a. 1422. Die Drosseln bilben eine sehr umfangliche, uber bie ganze Erbe verbreitete unb von neueren Ornithologen viel- fach zerfallte Gattung, bie auch in Dentschlanb burch viele Arten vertreten roirb. Man theilt bie bekannteren in Walbbrosseln, roelche meistens in Walbern nisten, olivenfarbig unb aus ber roeihen Bauchseite braun gefleckt sinb, unb in Steinbtofseln, roelche in felsigen Ge- birgsgegenben roohnen unb burch entschiebenere Farben unb Mangel an Flecken sich auszeichnen. Zu ben etsteten gehoren bie beutschen Arten Krammetsvogel ober Wach- Holberbrossel, Weinbrossel, Singbrossel, Mistelbrossel ober Ziemer, Schroarzbrossel, Ringbrossel unb zroei sel- tenere; zu ber anberen Gruppe ist bie Blaumerle zu technen. Der zuerst genannte Krammetsvogel fann nach Maahgabe bes oben (Einleitung S.1I. Sp.2.) mitgetheil- ten Grunbfatzes uber bas roahre Baterlanb ber Zugvégel, eigentlich nicht als Dentschlanb angehérenb betrachtet roerben. Er verbringt bie bessere Jahreszeit nnb brutet im Hohett Norben Enropa's unb Asiens, erscheint bei nus in ber zroeiten Halfte bes Octobers unb im November, unt ben Winter zu verleben, unb verlaht nns, roenn bie Kalte einen ungeroohnlichen Grab erreicht. Sehr viele ziehen gleich Anfangs roeiter nach Snben, bis Italien, Grie- chenlanb, Kleinasien unb Syrien, kommen im Marz unb April burch Dentschlanb nnb nehnten bann biejenigen ntit, welche baselbst uberrointert haben. Diese erstannlich zahl- reichen Schaaren begeben sich nach ben Birkenroalbern bes Norbens, roe sie im Mai sich paarett. Jhr Nest besteht ans Grashalmen unb Stengeln, roelche mittels kleiner Meugen von Lehin zusammengehalten roerben, ruht aus ben Aestett ber Birke nnb enthalt 4—6 blah meergrune, rothlichbrann gefleckte unb pnnktirte Eier. Wahrenb ber Brntung, roelche zum zroeiten Male im Junius stattfinbet, nahren sie sich von Jnsectenlarven, roahrenb bes Winter- ausenthaltes von ben Beeren einer Menge von Baumen unb Stranchen, tinter roelchen in Dentschlanb bie Eber- esche nnb Wachholber obeitan stehett; in England sollen bie Fruchte ber Stechpalme ober Htilsen (Jlex) ben Borzug erhalten. Im sublichen Europa bieten sich anbere Fruchte bar. Bei sehr kaltem Wetter ober Heftigem Schneesalle