ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Zweiter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Zweiter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 282

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Vögel

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Side af 298 Forrige Næste
Rocker. Vage 1. 137 ostuen und ftin Hetz, Hirn und Leder soilten, unter geheimnihvellen Formeln aufgelegl, Kopfschmer; Hellen, das Gebuchlnlp stutfen, Schlas und angenehme Traume Vetlelhen. Bei den Griechen galt er als Symbol flnb- licher Liebe, benn, der Sage nach, pflegte er feine schwach gewordenen Aeltern, warmte sie unter fcinen Flugeln, stand Ihnen bei wahrenb der Mauser durch Ausziehen der alten Federn und legte ihnen auf die kranken Augen Heilende Kranier. Der Wiedehopf bewohnt uberall int Vorzuge sumpfige Niederungen, welche jedoch mit Baumen besetzt ftin mussen, die er zwar felten besucht, aber als scheuer und einsamer Vogel zum Verstecke nicht entbehren kann. Fast immer schreitet er langsam und bedachllg und mit dem Kopst nickend auf dem Erdboden Herum, beweist aber sogleich gropete Lebhastigkeit und rustige Beroeg- lichkeit, sobald entweder ein anderer Vogel seiner Art sich in der Nahe blicken tapt oder irgendwo ein iltest von Jnsectenlarven ihm aufsthsit. Jm ersteren Falle vet- rath er sein fthr unvertragliches Naturelt und beginnt sogleich einen ernstgemeinten Kamps; im letzteren zeigt er viele Gefrapigkeit, aber auch vollkommene Gleich- gultigkeit gegen jeden Schinutz. Mit dem langen, fthr weichen und biegsamen Schnabel zieht er die theils unter dem Boden, theils auch unter ben Ererementen von Menschen unb Thieren verborgenen Insecten Hervor, be- schmutzt stch hierbei im ekelhaftesten Grabe unb nimmt einen ungemein mibrigen Geruch an, ber inbejfen nur aus solchen aupeten Ursachen entspringt, unb felnesroegs, wie Manche gemeint haben, ein Probuct bes Organis- mus selbst ist. Der enthautete Korper riecht schwach bl- samartig ober wie frische Ameiftnhauftn, eine Ausbun- stung, bie an mehreren insectensressenben Vogeln, znmal tropischer Lanbet, unb an ben amerikanischen Ameisen- fresftrn (Bd. I. S. 162.) sich wiebersinbet. Pallas sah sogar, wie ein Wiebehops im Jnneren einer Cloake sein Nest bauete, wohl in ber Abstcht, um fur seine Jungen Hinreichenves Futter zeitig unb muhelos zu erhalten. Am Nebelsten riecht bas Nest, welches zwar nicht mit Ererementen ausgefuttert ist, wohl aber ben saulenben Unrath ber Jungen enthalt, bie durch solches Lager durchaus nicht leiden. Hort die dauernde Beruhrung mit diesem Schmutze aus, so schwindet auch der ankle- bende Gestank und wahrend ber Wanderung riecht der Wiedehopf nicht schlechter alsandere Vogel. Das Volk hat die Unreinlichkeitdieses Vogels von jeher viel zu uber- trieben geschildert und ihm mit gropem Nnrechte ange- dichtet, dap er nicht nur Ereremente im Vorzuge zur Nahrung wahle, sondern auch mit denselben sein Nest ausfuttere. Der schmutzige Zustand unb Gestank bes letzteren sinb fast unvetmelbllche Folgen ber ihm gege- benen Lage, inbem es immer an Orten liegt, welche bas Herausschaffen von Auswursstoffen nicht gestalten, wie in ben tiefen Lochern von Mauern unb Felsen unb im Jnneren hohler Baume. Ost enthalt es gar keine Aus- sutterung, inbem bas mulmige Holz ber Baumhohle den Eiern unb ben Jungen ein genugenb weiches unb warmes Lager barbietet, anbere Male besteht es aus allerlei Halmen, Wurzeln unb Federn anderer Vogel, die zu einem fthr unfunstlichen Bane verbunden stud. Zur Nahrung dienen nur solche Insecten, die im weichen Boden, oder im Dunger sich aushalten und lieder im Lar- venzustande, als in voltkommen ausgebildeter Gestalt ge- fressen werden, indem sie dann fur den Schnabel des Wie- dehopses meist zu Hart sind, oder zu vielen llmfang Ha- ben. Das Fressen ist mit wunderlichen Bewegungen verbuyden, die stch indessen auf das Schlingen beziehen; grope Larven von Insecten konnen namlich nur der Lange nach in ben Schlunb gleiten unb um sie in biese Stetlung zu bringen, pstegt sie ber Vogel in bie Hohe zu werfen unb aufzufangen unb bieses zu wieberholen bis zur volten Erreichung seiner Absicht. Der Schnabel wirb bei bem Fressen nicht felten senkrecht auf ben Bo- ven gestammt, als fotle er bem Kopfe zur Stutze bienen, II. Band. eine Bewegung, welche bie Zerquetschung eines ergrif- fenen Harteren Jnsects bezweckt, bas nothigenfalls nieh- rere Mate gegen ben Boben geschtagen wirb. Wahrenb biefes Geschaftes unb nicht minber wahrenb bes Schreiens, welches man am Besten mit ben Sytben Hup, Hup be- zeichnet, entfaltet bas Mannchen ben langen, auch bem Weidchen nicht fehlenben Feberdusch. Waffer gehort nicht zu ben Beburfnissen bes Wiedehopfes, odgleich er votzuglIch in feuchten Gegenben stch aushali; er trinkt felten, degnugt stch ben Schnabel schnett einzutauchen, ohne fpater ben Kopf zuruckzubeugen, wie anbere Vsget es thun, unb dabet nie in Flussigkeiten, sonbern nur im Staube ober Sanbe. Zwischen Mannchen unb Weidchen unb ihren Nachkommen Herrscht keine grohe Zartlichkeit noch anhungliche Liede, vietmehr losen sich bie Familien mit Eintritt ber Wanberzeit von selbst auf. Das Weibchen macht nur eine Brut in jebem Sommer unb legt Enbe Aprils ober im Mai 4— 5 in ber Fat- bung ziemlich veranberliche, nngefleckte Eier, beren Grund- ton grauweip, grunlich, gelblich oder sogar brauntich sein kann, brutet 16 Tage und vetluhi die Eier selbst bei Annåherung von Menschen nicht. Die Jungen werden von beiden Atten und zwar mit Jnsectenlarven gefuttert, bedurfen zur voltigen Entwicketung ziem- lich tange Zeit und tassen sich nur mit vieler Schwie- rigkeit in ber Gefangenschaft aufziehen, wahrenb bie ein- gesangenen Alten zwar immer vorsichtige Behandlung vertangen, aber teicht fthr zahrn werben unb im Zintmer geraume Zeit leben. Der Wiebehops ist im Uedrigen einer ber hubscheren unter ben beutschen Vogetn, Hat rostgetbtiches Gefiebet mit Nebergang .in Weinrothlich, schwarze Fluget unb Schwanz, zwei weihe Quetbinden ti 6er die Deckfedern, vier ubet den Schwanz und einen rostgetben, am Ende schwarzgefleckten Federbusch. Mann- chen und Weibchen siuv roenig von einander verschieden und die Jungen erhalten schon im Neste den Kopfschmuck. Man kennt auper dem europaischen Wledehopfe noch zroei andere, einen afrikanifchen, der von Senaar bis zum Kastertande gewohnllch fcheint und dem ersteren fthr ahntich ist, und einen indischen. Der europåifche misit 11 Zolt in der Lange und Hat einen 2 Zolt tangen Schnabel. Vierte Familie. Baumtaufe r. Die Baumtaufer bitden eine gut charakterisirte, nicht eben grope, aber in mehr als einer Hinsicht interesfante Familie von Vogetn, die nur in baumreicheren Gegen- den, zum Theit fogar nur im dichtesten Urwutde tro- pischer Lander vorkommen, an den Stammen auf- und abklettern, dabei viele Beroegtichkeit unb Geschick vet- rathen, sich von Insecten nåhren unb mit ben Spechten manche Aehntichkeit haben, ohne jeboch mit benselben ubereinzukommen. Sie vermogen nicht Baumrinben abzuthsen, noch roeniger aber Lscher in bie Stamme zu hucken, sonbern muffen stch mit solchen Insecten be- gnugen, bie int Moose stch aushalten, unter ber Hald abgetrennten Borke ober in Ritzen unb Spalten ber Obettinde stch verbergen. Jhr Schnabel gestuttet ihnen nicht, nach Art ber Spechte zu verfahren, benn obgleich von fthr verschiebener Gestalt in ven einzetnen Gattun- gen, besitzt er niemals eine prismatische Gestalt, entbehri ganz jene Statfe, bie ihn zum Hotzzerstorenben Werk- zeuge ntuchen kunn unb erscheint obenein roeit Huufiget geftummi als gerablinig. Er ist an ber Spitze stels ohne Kerbe. Die Fupe sinb verhultnisimahig kraftig, inbejfen niemals paurzehig, b. H. Kletterfupe, roie an bem Spechte unb verroanbten Gattungen; ausgezeichiiet roerben sie burch unfehntlche, stark zufummengebruckte Kratten, von roetchen zumat biejenige der Hinterzehe viete Lange erreicht. JmKletiern unterstutztder Schwanz den Korper; die Schafte seiner Federn sind duher mehr oder minder steif und blsroelten zu Spitzen abgenutzt, role un elgentllchen Spechten. Wuhrend an biefeu bie Zunge fthr elgenthumllch gebaut unb roelt vorstreckbar ist, stellt sie bei Baumtauftrn ein futzes, Hornurtiges unb fpltziges Werkzeug bar. Die Nasentocher liegen osten unb ohne Sammetflaum gegen die Wurzel des Schnabels. Alle Baumtaufer sinb von fteiner Statur, hochstens von Grope einer Drossel und felten lebendig gefarbi. Die Aiehtzaht gehort enttegenen Wettgegenden an; Europa besitzt im Vethåliniffe die roenigsten. LXX. Baumtaufer. (Certhia.) Gattungscharukter:, Schnabel schwachgebo- gen, tang, zusammengedruckt, spitzig, auf der Firste etroas kantig ; Nasentocher an der Schnabetrourzel, spalt- formig, fthr ktein. ^teupere Zehe kurzer als Mittelzehe; Kratten tung, znmal an der Hinterzehe. Schwanz lang und schmul; Steuerfedern mit starren, nach unten ge- bogenen Schuften und steifen Fuhnen. Der gemeine Baumlaufer. (Certhia familiaris.) Fig. 1561. 1562. Wenn die Familie ber Baumtaufer in Europa eben nicht burch viete Arten vertreten ist, so sinb minbestens bie roenigen in biesent Welttheile rorfommenben roeit verbreitet. Man sinbet ben gemeinen Baumtaufer (Gtau- fpecht ober Baumreiter) im mittteren unb norblichen Europa uberall, roo es an Watbern nicht fehlt, nicht minber in einem gropen Thelte von Sibirien unb viel- leicht fogar auf ben hohen unb kutten Gebirgen, welche bus nordtiche Indien von Hochusien trennen. Bis vor Kurzem Hielt man auch eine im Norden der Verelnigten Stuaten vorkommende Art fur identifch mit der euro- paischen; Bonuparte hat sie als eigene Species (Certhia americana) unterschleden. Der gemeine Baumtaufer gehort zu den Strichvogetn, die nach vollbruchter Btu- tung, ohne elgeuttlch ausiere Nothwendigkeit ihren Auf- enthuttsort mit einem underen, nicht fthr entfernten vertunschen, unb keinesweges in fest bestimmter Rich- tung ziehen. lleberatt haufig, erscheint er doch nirgends gefeltig, fondern lebt einzeln in den Wutdern, gleichviel ob diefe utis Laubhotz oder Nudetbaumen bestehen mogen, besucht uuch Garten und Buumpflunzungen in det Nuhe derDotser und selbst getauschvollet Studie. Mun fennt ihn altenthalben, benn et zieht bie Ausmerksamkelt nicht minber burch seine Kteinhelt uus stch, als burch ble Schnelllgkelt unb Gewunbthelt, mit wetcher er an ben Baumen in Spiraltinie empotlauft unb burch bie List, stch roo mogtich immer Hinter bem Stamme zu vetbetgen, sobalb ein Beobachtet nahet tritt. Et ist etstaunllch tebhast, eilt von einem Baume zu bem anbeten, klettert in fluchen Sprungen unb so schnett, bap man ihn aus ber Ferne leicht mit einem buhin schlupftnben Sauge- thiete verwechsetn kann, steigt kaum jenials steiroillig aus bie Etbe Hinab, legt einen hurmtosen unb vettrag- lichen Charakter zu Tage, besitzt eine schrouche Stinune unb lå§t feinen eintonigen teisen Ruf mehrentheils int Sluge ober uuch im Hinauflaufen an Baumstummen Hbten. Die zur Nahrung blenenben klelnen Insecten zieht et mit vietene Geschick aus ben Spalten ber Baunt- tinben, bie et mit stilenet llnermublichkeit, unb ohne burch Tauschungen stch ermuben zu lassen, durchsputi. Den Obstgarten wirb et hietburch seht nutzlich unb sottte buhet ubetalt bie gtohle Schonung erfahten. 3m Winter nahert et sich zutraulich ben lanbtichen Wohnungen, beten Strohbacher gemeinlich manche uberwinternde Jn- fecten betgen ober boch vetschlebenen Larven unb Puppen als Schutzort bienen. Die Puatung erfolgt gegen Ende Murz. Das Nest roitd lin Jnneren eines hvhten Buunies oder in einer tiefen Spalte gebauet und anbert sich in stinet Gestalt je nach det Oerllichkeit. Es besteht uus den gewohntlchen trockenen Pstunzenstoffen und ist sorgfultig, roenn uuch nicht seht kunstteich gebauet. Das Weibchen legt zwelmals—9roeipe, braungesteckte Eier und brutet 14 Tage; es sindet um Mannchen einen treiien Hetfer unb roirb von ihm int Brillen ubgelost. Die Jungen entroicketn sich tusch unb flettern balb eben fo geschickt 18