ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Zweiter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Zweiter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 282

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Vögel

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Side af 298 Forrige Næste
138 Voge l. Zweitr Orbiiutig. (Kocker.) wie bie Slettern. Der Baumlaufer ift ubrigens roenig grover als der Zaunkonig, indeni er nur 5 Zoll in der Lange mist; das Gefieder ist obenher bunfelgrau, roeih gefleckt, untenher roeih; Burzel unb Schroanz sind rost- farbig; uber bie draunen Schroingfebern zieht ein gelb- lichroeisies Querbanb. Maunchen, Weibchen unb Junge laffen nur geringe auhere Unterschiebe geroahren. LXXI. Mauerlaufer. (Tichodroma.) Gattungscharakter: Schnabel lang, bunn, schwach gebogen , vorn runblich, an ber Wurzel etroas eckig, Nasenlocher an ber Schiiabelivurzel, schmal, spalt- formig, geschloffeu ; Zunge lang, pfriemenformig, Horn- artig. Fuhe mittelmahig mit starken, gebogenen Krallen. Flugel mittellang, vierte unb futtfte Schroingfeder bie langsien. Steuerfedern roeich, abgerunbet, bei bem Klettern unnutzlich, baher nie abgerieben. Der gemeine Mauerlaufer. (Tichodroma muraria.) Fig. 1563 . Der Name ber Gattung genugt, um ben geroohnlichen Aufenthattsort bieses schonen Vogels anzubeuten, ber We- niger in ben Walbern al s an hohen Felsen unb ben Mauern von Thurmen, Kirchen unb ahnlichen Hervorragenben Gebauben sich finbet unb Hochgelegeiie Gegenben allen anberen vorzieht. Man barf ihn als einen eigentlichen Alpenvogel betrachten, ber schon in nieberen Gebirgen felten, in ben Ebenen bes mittleren unb norblichen Deutschlanbs als einsamer Verirrier in vielen Jahren nur einmal gesehen roirb, weiter norblich unb in Eng- lanb nie bemerkt roorben ift Selbst in ber Schroeiz, Tyrol unb Salzburg verlasit er kaum bie Hochsten Re- gionen; in ben Pyrensten bewohnt er, wie Bonaparte versichert, bie Felsen bes Mont perbu, unb Sausture sah ihn in Savoyen auf bem Col bu ge'ant, 10,000 Fusi uber bem Meere zroischen ben Eisbergen. Nach Suben Hin scheint er eher in bie flacheren Gegenben Hinabzu- steigen; n^an sieht ihn nicht ganz felten an ben alters- granen Trummern italistnischer Bergschlosser unb Hat ihn fogar an bem hohen Dome ber Peterskirche be- merkt. Er vertauscht, ohne eigentlich zu sonbern als Strichvogel seinen hohen Ausenthaltsort mit einem mehr niebrigen, roenn ber Herbst naht, sinkt aber selbst im Winter aus bie unpoetischen Ebenen nicht Hinab. Grohe Kstlte unb Nahrungsmangel zroingen ihn bisweilen in ben Kirchlhurmen ber Ststbte Zuftucht zu suchen. Schinz sah ihn in Zurich bie Fenster ber Wohnhstuser timflat- tern unb sogar in bie Zimmer bringen. Er ist uber- Haupt nicht scheu, aber ungesellig, lebt nur in ber Fort- pflanzungszeit paarroeis, sonst einsam, stiegt flatternb, aber schnell unb leicht, verrstth viel Lebhastigkeit ober eigentliche Rastlosigkeit unb klettert geschickt an ben Mauern unb Felsrostnben auf unb ab, inbem er mehr hnpft als sich eigentlich anklammert unb baher nur Llugenblicke lang an berselben Stelle verroeilt. Der roeiche Schroanz kann Hierbei nicht zur Stutze bienen, sonbern es mussen bie ausgebreiteten Flugel bie kurzen Sprunge unterstutzen unb ben Korper tragen. Die Nahrung besteht in Jnsecteu unb ihren Larven, Melche ber lange unb bunne Schnabel leicht aus ben Ritzen unb Spalten hervorzieht. Dergleichen Vertiefungen bienen gleichsalls zur Anlegung bes Nestes , jeboch an so hohen unb unzugstnglichen Orten, bah man bie Geschichte ber Fortpflanzung so gut roie nicht kennt. Die Eier sollen weih unb ungefleckt sein unb zu 5—6 im Mai gelegt werben, bie Jungen Enbe Juli flugge sein. Die Far- bung bes reisen Vogels ist sehr angenehm : ber Ksrper ist zart aschgrau, bie Schroingfebern sinb schroarz, ihre Deck- febern an ber Auhensahne schon karminroth; auf jeber ber vier ersten Schroingfebern stehen zwei runbe roeihe Flecken. Die Kehle erscheint im Fruhlinge schroarz, im Herbste roeih. Der Korper miht 6 Zoll, ber Schnabel 1% Zoll in ber Sange. LXXII. Baumhacker. (Dendrocolaptes.) Gattungscharakter: Schnabel lang, mittel- msthig stark, gerabe ober gegen bie Spitze schwach gebogen, spitzig, seitlich zusammengebruckt; Nasenlocher seitlich, runb, osten; Zunge kurz, knorplig. Fuhe mittelmahig; Hinterzehe bie kurzeste aller Zeheu; Krallen sehr gebogen, gefurcht. Flugel kurz; britte, vierte unb funste Schroingfeber bie lstngsten. Steuersebern steis, mit abgeriebenen spitzigen Schststen. Krummschnlbetiger Baumhacker. (Dendrocolaptes procurvus.) Sig. 1564. Die Baumhacker bilben eine ziemlich grohe, Amerika ausschliehlich angehorenbe Gattung unb verbinben bie eigentlichen Klettervstgel, namentlich bie Spechte, mit ben Baumlstufern. In ben Urwstlbern Brasiliens unb Guyanas leben sie ganz roie unser gemeiner Baumlau- fer, steigen, roenige Fuh uber der Erbe beginnenb, behenb an ben Slammen empor, vermogen, aus ben starren Schroanz gestutzt, sich lstngere Zeit an berselben Stelle zu erhalren, besttzen aber roeber bie Ststrke noch bie Hstlssmittel ber Spechte, um hstmmernb in bas Jnnere faulenber Ststmme einzubringen, unb konnen Hochstens morscheRinben ablosen. Die gefunbenen Jnfeeten roer- ben mit bem Schnabel ergriffen, inbem bie Zunge nicht vorzustrecken ist. Das Nest befinbet sich in hohlen Bstumen unb enthstlt 3—4 roeihe Eier. Sie sinb nicht scheu, jeboch ungesellig, mehr ober minber braun ober graugelb, roeih gefleckt unb unansehnlich. Die abge- bilbete Art ist im Ganzen zimmetbraun, aus bem Halse unb granen Kopfe roeih gefleckt. LXXIIL Topservogel. (Fumarius.) Gattungscharakter: Schnabel lang, sehrbunn, in eine zusammengebruckte Spitze auslaufenb, gebogen, an ber Wurzel plattgebruckt; Nasenlocher von ber Stirn etroas entsernt, halb geschloffeu; Zunge kurz, knorplig; Lstufe hoch. Flugel kurz, schwach, britte unb vierte Schroingfeber bie lstngsten. Steuerfebern abgestust, roeich, ohne abgenutzte Schafte. Der roskgelbe Topservogel. (Fumarius rufus.) Fig. 1565. Zroischen ber stuheren Form, aus roelcher man, auf Analogie gestutzt, auf bie Sitten eines Vogels zu schlie- hen pflegt unb zroischen bem wirklichen Verhalten ber Topservogel herrscht ein so groher Wiberspruch , bah bie Ornithologen uber ihre Stellung im Systeme in nicht geringe Verlegenheit gerathen. Aeuherlich zeigeu sie viele Aehnlichkeit mit ben Baumlstufern, aber Hinsichtlich bes Kunsttriebes, ber Nahrung unb vieler Geroohn- Heiten stehen sie entroeber fast vereinzelt ober geroiffen Singvogeln verroanbt. Man kennt bereits mehrere Arten, bie sstmmtlich im auhertropischen Subamerika zu Hans sinb unb seit Azara's Zeiten bie Aufmerksamkeit ber Naturforscher auf sich gezogen haben. Jhr Beneh- men hat eben nichts Auffstlliges; sie verrathen roenig Scheu vor ben Menschen, verhalten sich ruhig, bleiben mehrentheil-s zroischen nieberem Gebusch verborgen, ver- meiben Hochrostlber unb Gebirge, fliegen schlecht unb laugsam, laufen schnell in regelmsthigen unb roeiten Schritten unb verlassen uberhaupt ben Boben nicht gern, auf roelchen sie, roenn irgenb Etroas sie verscheuchte, zu- ruckkehren, anstatt auf Bstumen Zuflucht zu suchen. Einige Arten beroohnen bie Ebenen ber Plata-Staaten, anbere bie mit niebrigem Buschroerke bebeckten Kusten von Chile, ober bie Falklanbinseln unb selbst ben Ar- chipel ber patagonischen Westkuste. Ueberall nsthren sie sich von ben am Boben anzutreffenben Jusecten, theils auch von kleinen Weichthieren ober Krustenthieren, bie fle aus bem angesputten Seetang hervorziehen. Ihre Baukunst kann nicht leicht eigenthumlicher sein; auf bie- selbe gestutzt, suchen sie keinesroegs nach roohlgeschutzten Orten, um ihre Nester zu errichten, sonbern begrunben biese in ben freiesten Lagen, auf einem Baumsturzel, einem Psahle ober Cactusstamme, ober auf einem Her- vorragenben Felsstucke. Der Bau gleicht in seiner allgemeinen Gestalt einem Backosen ober einem verkurzten Bienenkorbe, besteht aus zsthem Lehm, ber mit Stroh unb Holzsplittern roohl burcharbeitet ist, Hat eben so Ibicke als feste Wanbungen, nach vorn einen grohen geroolbten Eingang unb im Jnneren eine bis zum Decken- geroolbe reichenbe Scheiberoanb, welche bas Ganze in eine Art von Vorgemach unb in ben Bruteort theilt. Azara erzsthlt, bah manche anbere Vogel bie verlassenen Nester bes Topfervogels (bes „Caserito" b.h. „Hauser- bauers" ber Banern von Buenos Ayres) beziehen, allein von ben Besitzern, bie nicht jebes Jahr einen so grohen unb muhsamen Bau von Neuem machen konnen, roieber vertrieben roerben. Darroin bemerkte um Bahia blanca in Patagonien eine Art von Tbpfervogel, welche ihr Nest an ber Erbe baut. Er vermochte nur ben Zugang zu entbecken, ber als Munbung einer Rshre erschien, bie, roie Eingeborne versichern, roohl sechs Fuh weitreicht, unter bie Oberflache sinkt unb am stuhersten Enbe tnit bem unterirbischen Nest in Verbinbung steht, roelches vom Vogel selbst gegraben unb von geroolbter Gestalt sein soll. Das von Azara beschriebene Nest bes rost- gelben Topfervogels roarb von ben beiben Gatten unb zroar in zroei Tagen aus Lehmkugeln von Haselunh- gr^he verferligl, mah 6^ Zoll im Durchmesser unb Halle i Zoll bickeWanbe. In seiner inneren Abtheilung lagen auf einer roeichen Grasschicht 4 roeihe, rolhgesprenkelle Eier. Der Vogel roirb gegen 6 Zoll lang, ist oden zimmetbraun unb Hat eine roeihe Kehle unb Hinter bem Auge einen gelblichen Streifen. LXXIV. Baumklettcrer. (Climacteris.) Gattungscharakter: Schnabel kurz, schroach, toenig gekrummt, in seiner ganzen Lange zusammenge- bruckl, stumpffirstig; Kiefern gleich lang, zugespitzt; Nasenlocher an ber Schnabeltourzel seitlich, geschloffeu. Fuhe stark; Laufe von Lauge ber Mittelzehe, biese unb bie Hinterzehe sehr lang; auhere Zehe mit ber mittleren bis zum ztoeiten Gliebe vertoachseu; Krallen groh, ge- krummt, an ben Seiten gefurcht, scharfspitzig; Flugel mittelmahig; erste Schroingfeber kurz, britte unb vierte bie langsten. Steuerfebern abgerunbet, mit geroohn- lichen Schaften. 1. Der granc Baumkleiterer. (Climacteris picumnus.) Fig. 1566. Die Baumkleiterer bilben eine kleiue, vier Arten uni- fassenbe, aus Neuhollaub unb bie Molukken beschrankte Gattung. Sie klettern mit vielem Geschick an ben ris- sigen Rinben starkerer Baume Heruin unb schlupfen behenb burch bie rohrenartig hohlen Aeste ber geroaltigen Eucalyptus. Wie anbere Baumlaufer nahreti ste sich von Jnsecteu unb nisten in hohlen Stammen. Ihre Eier sinb roeih unb ungefleckt. Der abgebilbete Baunt- kletterer ist gran, am Bauche roeih unb braun gestri- chelt; Kehle unb Wattgen sinb schmutzig roeih, bie Steihfebern lebergelb, bie Schroattzfebertt schroarz, au ber Wurzel unb Spitze roeihlich, bie beiben mittleren braun ; uber bie Mitte ber braunen Schroingfebern lauft eine uankinggelbe Binbe. Die Lange betragt 6% Zoll LXXV. Orthonyx. (Orthonyx.) Gattungscharakter: Schnabel kurz, fast gerad, zusammengebruckt, stark, mit einer Kimttte an ber Spitze; Nasenlocher tu ber Mitte bes Schnabels seitlich, burch Borsten verbeckt. Fuhe hoch; Laufe langer als bie Mittelzehe; Krallen langerals bie Zeheu, roenig gebogen, au ben Seiten ties gefurcht. Flugel sehr kurz; bie sechste Schroingfeber bie langste. Schroanz lang, breit; Steuer- febertt mit zugefpitzten, Harten Schaften. stachelschwjnziger O-rthonyr. (Orthonyx spinicaudus.) Fig. 1567. 1568. Das Vorhaubensein von Schroauzftbern mit Harten, zugefpitzten Schaften beutet bei bieser Gattung nicht auf bie Sitte bes Kletrerus au Baumstammen. Der Orthonhr zieht vieltnehr ben Ausenthalt an ber Erbe vor, unb klettert schnell unb geschickt uitther an Absturzen, unb ben Wanbett naturlicher Hohlroege unb tiefer Ein- schnitte bes Bobens; felten versteigt er sich hoher als einige Fuh au Baumstunimeln, besucht aber geru bie umge- falleueu unb in Auflosuug begriffeuen Stamme, bie steis