ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Zweiter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Zweiter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 282

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Vögel

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Side af 298 Forrige Næste
Jochzeher. Vogel. 159 $rogon haben hingegen gropere und startere , auf den Schneiden ganzrandige und nur an der Spitze mit einem Ausfchnitte versehene Schnåbel, den Unikreis der Augen unbefiebert, aber lebhaft gefårbt; das Gefieder ist oben- Her braiin, unten mehr oder minder fcharlachroth, und dem Schwanze fehlen die beschriebenen Querbander. Der int Norden Merico's Heiinifckie Trogon durste wohl die norblichste Granze des Verbreitungsbezirkes seiner Gat- tung erreichen, indem er bis zum 26° N. Br. gesunden worden ist. Die ganze Oberseite ist bunkelgrun, der Vor- derhals und die Ohrengegend schwarz; ein rein weiher Ring begrånzt nach oben die Brust, welche eben so wie der Bauch und die Steistfedern iin schonsten Scharlach glåiizt; die Flugel sind schwarzgrau punktirt. Am Weib- chen (Fig. 1622.) sind Scheitel, Hals, Oberbrust uud Ru- cken dunkelbraun, bie Unterbrust unb ber Bauch schar- lach; ein lichtgrauer Halbring trennt Brust unb Hals; bie schwarzen Flugel tragen braune Zeichnungen. Am Månnchen sinb bie åuheren Steuerfebern schwarz mit weisien Spitzen, am Weibchen schwarz unb weisi guer ge- bånbert. Das junge Mannchen (obere Figur ber Ab- bilbung 1621,) hat auf ben Flugeln minber zarte Zeich- nungen als bas ausgewachsene (untere Figur ber an- gefuhrten Abbildung) unb regelinåhig guer gebånberie Steuerfebern. Alle Jnbivibuen messen 12 — 13 Zoll in ganzer Lange. 3. Der gleinzeude Trogon. (Trogon resplendens*.) Fig. 1619 a. b. 1623.* Als bie Prachtvollste Art einer burch åusiern Schmuck ausgezeichneien Gatlung inusi ein Trogon gelten, welcher nur in ben bichten unb oben Walbungen bes sublichen Merieo lebt unb erst vor wenigen Jahren ben Ornilho- logen Europa's bekannt worben ist. Fårbung unb Feber- bilbung vereinigen sich, um ihn zu einem Wunbergeschopfe zu machen. Die ganze Oberseite ist bunkelgrun unb leuchtet im reinsten Golbglanze, Brust unb Unterleib sinb lebhaft scharlachroth mit Uebergang in Dunkelroth. Fe- bern von sammetartiger Oberflache unb Weichheit, mit zerschlitzt Barten unb theilweis von ausnehmenber Lange, zieren verfchiebene Theile bes Korpers; bie fast fabenformigen bes Oberkopfes bilben einen runblichen Kamin, bie zwischen ben Schultern entspringenben lanzett- sormigen Hangen im gefålligen Bogen uber bie Flugel, unb bie abgestusten Schwanzbecken messen fast bas Drei- fache bes Korpers, inbem sie an alten unb gut erhaltenen Mannchen von 3 Futz bis 3 Fusi 4 Zoll lang gefutiben werben. Weibchen (Fig. 1619 b.) unb junge Vogel be- sitzen nur Anbentungen bieses Herrlichen Schmuckes; bei ihnen reichen bie Schwanzbecken kaum einen halben Zoll weit uber bie schwarz unb weisi gebanberten Steuerfebern ; bas Grun ihrer Oberseite ist weniger rein unb glanzloser, Brust unb Bauch sinb graubraun, bie Kammfebern ab- gerunbet unb bie Schulterfebern unbeutlich lanzettformig; sie haben ubrigens statt bes am Mannchen gelben einen bunkeln Schnabel unb sinb in alten Beziehungen unan- sehnlicher. Es scheint, basi gute Eremplare erwachsener Mannchen in Guatemala unb Subinerico nicht fehr Hausig angetroffen werben, wenigstens erscheinen ihre Balge felten tinter ben atis jenen Gegenbett eingehenben Sen- bungeit unb behaupten sich in ansehnlichen Preisen, wåh- renb bie nteisten, sonst als felten betrachteten unb theuer bezahlteit Vogel attberer Weltgegenben mittels ber Jn- bustrie zahlreicher Sammler immer gewohnlicher werben unb billig zu haben sinb. Matt glaubt, bah sich bie alten Mexicaner ber Feberit bieses unb vielleicht eiitiger attberer Trogoneit im Vorzug bebient haben ntogen zur Herstellung jetter sehr kunstreichen Mosaiken, von wel- chett bie altesten Berichterstatter nitter ben Eroberern mit Bewunberung sprechen. Vielleicht sinb solche Trogoneit in ber Menagerie ber Hanpistabt gehatten worben, bie aus zwei Gebåuben bestanb, von welchen bas eitte aus- schliehlich fur Vogel bestimmt war, bie nicht vom Raube leben, bas attbere Hingegen Raubvogel, allerlei Sauge- thiere unb selbst Reptilien enthielt. Dreihunbert Maniter besorgten nach Cortez Berichte bie Pflege bieser Vogel; eittige brachten bas Fntter, anbere vertheilten basselbe, eine gewisse Abtheiliing bewahrte bie gelegten Eier ober bie brutenben Vogel, unb eine anbere rupfte zu bestimm- ten Zeiten bie schonsten Feberti aus. Die Regenten bes Lattbes ttahnteit nit bieser grosiartigen Zucht glanzenber Vogel lebhaften Antheil, inbem sie ber Verarbeitung ber Febern zu gewifsen allgemein getragetten Prachtgewånbern unb Kopfschmttck als Gegenstanb offentlicher Jnbustrie gropen Werth beimahen. 4. Der Pfanenschwanzige Trogon. (Trogon pavoninus.) Sig. 1(119 c. Mit bent eben beschriebenen mericanischen ist ein ziemlich åhnlicher im norblichen Brasilien unb zwar am Amazonas unb Mabeirastusse vorkommenber Trogon ver- wechselt worben. Die grune, wie Golb schimmernbe Far- bttitg ber Oberseite ist zwar auch biesent eigen, allein ber Kamm bes Kopfes fehlt gatiz, unb bie Schwanzbecken ra- gen kaum zwei Zoll uber bie Steuerfebern Hinuber. Aus jenem Jrrthume ist ber zweite entstanben, basi man bie mericanische Art als auch in Brasilien vorkommeitb be- zeichnete, unb basi man ber brastlischen einen speeifischen Nattten beilegte,Hber augenscheinlich nicht auf sie, sonbern auf bie mericanische allein pasit. Spir, ber Entbecker ber brastlischen Art, vermochte nicht uber ihre Naturgeschichte Licht zu verbreiten; Nat- terer, ber 17 Jahre in Brasilien verlebte, aber nach sei- ner Heintkehr starb, ohtte zur Bekatintmachung seitter uberaus zahlreichen Beobachtungen Zeit gefunben zu haben, theilte bent englischen Ornithologen Goulb mit, bah bas weiche unb seibenartige Gefieber bes pfauen- schwanzigen Trogon zum Fliegen ungeeignet scheine, unb bah baher berselbe itttr auf ben Hochsten Baumgipfeln sich aufhalte, too er, ohne toeit zu fliegen, seineNahrung, bie hauptsachlich in Beeren bestehe, mit Leichtigkeit erlange. Er soll an ben Aestett sich anklammern unb, wie Papa- gaiett es thun, an ihrer Unterfeite in verkehrter Stellung Hittlaufen koniten. 5. Der cubanische Trogon. (Trogon temnurus.) Fig. 1619. e. Llus keinem anbertt Grunb als ber etwas abweichen- ben Gestalt ber Steuerfebern haben gewisse ber Spal- tung unb verberblichen Vervielfåltigung ber Gattutigen zugethane englische Ornithologen ben Trogon von Cuba zum Reprasentanten einer netten Gattung erhoben. Ge- stalt, Art unb Vertheilung ber Farben unb Lebensweise verhalten stch ganz wie bei aitberen Trogonen; bie Fe- bern bes abgestutzten Schwaitzes allein sinb etwas ^årter als gewohnlich unb gueruber unb im Halbmonb ber= gestalt abgestuft, basi thr ausierster Ranb zwei itu rechten Wittkel abstehenbe Spitzen bilbet. Sie tonnen aller- bings als erste Anbentungen bes bei Spechlen gewohnli- chen Kletterschwanzes bienen, sinb aber burchaus unge- schickt zu gleicher Anwenbung. Vielleicht ist bie Ansicht nicht unrichtig, bah bieser westinbische, jeboch attsier Cuba auf teiner Jttsel angetrvffene Trogon zu ben Spechten einen Uebergang barstelle. Er gleicht ihnen insoferit, als er weniger auf Aesten gesunber als auf ben Stammen abgebrochener ober krattker Bauitte zu sitzeit pflegt unb aus ben Rissen ber Rittbe unb ben inneren Hohlungen Jnsecten, sein ausschliehliches Futter, hervorzieht. In ber Bilbung bes Schnabels unb tit ber Zeichnung ber Flugel fittben sich einige sehr unbebeutenbe Unterschiebe. Die Oberseite ist wie gewohnlich metallisch bunkelgrun, Oberkopf unb Wangengegenb stnb stahlblau, Vorber- Hals, Brust unb Seiten gran, Bauch unb Steisifebern zinnoberroth, bie Flugelbecken stahlblau mit weihen Spi- tzen, bie Schtoingen brattit, weisi gebånbert, bie mittleren Steuerfebern stahlgrun, bie seiilicheit weisi. 6. Rcinwardt's Trogon. (Trogon Reinwardtii.) Fig. 16'24. Im Gaitzen kennt man bie Sitten ber Trogoneit ber alten Welt wenig besser als biejenigen ber anierikani- schen. Man Hat Hochstens in ber Organisation einige Hervorragenbe Eigenthumlichkeiten bemerkt, bie als An- Haltepunkte bienen unb weitere Fvlgerungen moglich rna- chett tonnen. Die asiatischen Arten haben itu Allgemeinen einen startern Schnabel unb weitere Rachenoffnung, Um- stånbe, bie in Verbinbutig mit ben glatten und nicht ge- zåhnten Kieferrandern zu dem Schlusse auf alleinige Ernahrung aus dem Reiche ber Jnsecten berechtigen. Er- greifung ber letztern wirb bei groher Weite ber Schnabel- spalte leicht sein; gesagte Kieferranber beuten stets auf Befahigung zum Nagen ober langsamen Zerbeihen, wel- ches bei beni Fruchtfrefsen als nothwenbig erscheinen kann. Der zum Anbenken Reinwarbt's, bes unermub- lichen Erforschers bes nieberlanbischen Jnbiens, benannte Trogon lebt auf Java unb Sumatra, ist aber bort ent- weber sehr selten ober entgeht ber Beobachtung burch einsames Leben in ben bichtesten unb bunkelsten Ur- walbern ; in Sammlungen wirb er nicht oft angetroffen. Das erwachsene Mannchen (obere Figur ber Abbilbung) weicht von anberen inbischett Trogonen baburch ab, bah es obenher nicht brauit, sonbern bunkelgrun gefårbt ist; Kehle unb ubrige Unterfeite sinb citronengelb, an ben Husten orange, bie grunett Flugelbeckfebern feiit gelb ge- streift, bie Schwingfebern schwarz, weih gesaumt, bie mittleren Steuerfebern blaugrun, bie ausieren am Enbe unb an ber ausiern Fahne weih, bie Fuhe orange. Der Schnabel ist eorallenroth. Der junge Vogel (untere Figur ber Abbilbung) fontnit mit bent erwachsenen ziemlich uber- ein, eine in bieser Gattung eigentlich feltene Erscheittung, inbem in ihr bie jungen Mannchen bent sehr verschieben gefårbten Weibchen in ber Regel sehr gleichen ; im vor- liegenbeit Falle unterscheibet sich bas jungere Jnbividuum itttr burch rostrbthliche Brust von bent erwachsenen. VI. Schiturrvogel. (Pogonias.) Gattungscharakter: Schnabel mittelmahig lang, bick, kraftig, auf ber Firste gebogen; Oberkiefer vor ber Spitze mit vorspringenbent Zahtte, weniger hoch als ber Unterfiefer; Nasenlocher an ber Schnabelwurzel burch starke unb Harte Bartborsten verbeckt. Kletterfuhe; Laus von ber Lange ber ausiern Zehe, Vorberzehen bis zum zweiten Gliebe verbuitbett. Flugel mittelmahig; erste Schwitigfeber bie kurzeste, zweite bis vierte abgestuft, funste bie langste. 1. Gefleckter S^nurveoget. (Pogonias hirsutus.) Fig. 1625. Der Nante Schnurrvvgel ist von ben langen unb stei- fen Bartborsten ober Schnurren Herzuleiten, welche Hoch- stens ttoch an Nachtschwalben (S. 55.) in gleicher Grosie unb Hårte vorkommen, jeboch an biefen ganz atibers ge- stellt sinb. Sie bilben an ber in Rebe stehenben Gattung finif symmetrische Buiibel, von welchen zwei in ber Nåhe ber Nasenlocher, ztvei an ben Muitbivinkeln, eines am Kiitne tourzeln. Jit Verbinbung mit bent im Verhålt- niffe grohen, aufgetriebenen Schnabel, ber bisweilen mit schieflaufenben, ziemlich tiesen Furchen an ben Seiten versehen ist, geben sie bem an sich grohen unb runben Kvpfe ein sehr charakteristisches Anseheit. Svwvhl bie eigentlichen Schnurrvogel als auch bie Arten ber beibett svlgenbeit Gattungen erreichen nur geringe Grohe; sie sinb plump gebauet, von schwerfalligem Anseheit, Haben runbe, kurze Flugel unb fliegen ohne Gewanbtheit. In Gewvhnheiten, Aufenthaltsort unb Nahrungsweife kom- men sie fehr uberein, obgleich sie uber gegenfeitig weit getrennte Welttheile verbreitei leben. Sie ziehen bunkle unb einsame Wålber vffenett Gegenben vor; fast alle vernteiben bie Nåhe von mettfchlicheit Wvhnungen, schei- nen ziemlich bumm zu sein unb erweifen sich faul, fchweig- fam unb ber Gefelligkeit abholb. In ber Regel erheben sie sich nicht hoch uber bem Boben, sitzen betoegungslos auf ben untersten Aesten ber Båurne, fcheinen mit einiger Schwierigkeit ober boch mit Unluft ihren Platz zu ver- laffen unb bulben baher bie Annåherung bes Menschen ohne Scheu ober zeitige Fluchtversuche. Nientals sieht man sie anbers als einzeln, unb fogar in ber Fortpflan- zuiigszeit Hallen bie Paare am Tage nicht zufammen. Ihre Nahrung besteht in Kåfern unb anberen grosien Jnfecteii, aber auch in Fruchten. Sie benutzen hohle Baumstånime zur Anlegung eines unkunftlichen Nestes