ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Zweiter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Zweiter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 282

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Vögel

Mit 950 Ubbildungen

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 298 Forrige Næste
Hiihiiervo'gcl. V o g e l. 201 die Jnseln dieser Welttheile, fehlen auch in Nenholland nicht, psiegen zwischen hohem und durren Gras nieder- duckend stch zu verbergen, sobald sie Gefahren wittern, entgehen daher leicht den Jagern und sind folglich in ornithologischen Sammlungen nicht haufig. Von ihren Sitten weih man wenig mehr, als dah sie in Polygamie leben, sehr schnell und gewandt laufen und nur dann fliegen, wenn die Noth sie zwingt. Das Taignhr- Laufhuhn soll in Dekkan sehr gemein sein und gemohn- lich in den mit spanischem Pfefser bestellten Feldern sich aufhalten. Das Gefieder ist obenher nnhbrann, jede Feder strohgelb eingefahl, schwarz quergebandert, die Kehle weih, Brust weih und schwarz gebandert, Bauch rostfarbig. Die Schwingfedern sind braun, die Lange betragt gegen 7 Zoll. 2 Das Lepurana > Laufhllyn. (Hemipodius Lepurana.) gig. 1754. Das Lepurana - Laufhuhn Ward von A. Smith im tiefen Jnnern von Sudafrika, nordlich von Littaku und zwar nur an finem Orte, in den grasreichen Thalern von Kurrichane angetroffen. Auch dort schien es nicht haufig und ward weit verstrenet und einzeln beobachtet. Aufgescheucht legte es fliegend eine kleine Strecke znruck, liefi sich nieder und setzte zwischen dem hohen Pflanzen- wuchse die Flucht laufend fort. In dem Magen der Erlegten sand man Jnsecten, Saniereien und ansehnliche Mengen kleiner Kiesel. Die Farbung ist im Allgemeinen rostroth und kastaniendraun, Ober- und Unterseite sind verschiedentlich gesteckt und gebandert in Weih, Schwarz und Dunkelbraun. XIX. Tiliamu. (Crypturus.) GattungScharakter: Schnabel mittelgroh, gerav, etwas plattgedruckt, mehr breit als hoch, an den Seiten zugerundet, stumps; Oberkiefer mit abgesetzter Firste und ubergebogener Spitze ; Nasenldcher in der Mitte des Schnabels, eisormig, ofsen. Lanse lang; Zehen kurz, tiefgespalten, Hinterzehe kurz, hochstehend, nicht auftretend. Schwanz sehr kurz, verborgen oder ganz sehlend. 1. Der Tataupa. (Crypturus Tataupa.) Fig. 1755. Die durch auhere Gestalt und sonach durch ein Fa- milienansehen ausgezeichnete Gattung der Tinamus, der Unambus, wie sie Azara nennt, oder, wie sie von deut- schen Natursorschern geheihen worden sind, der Gras- huhner, gehort dem tropischen oder doch dem warmeren Amerika ausschliehlich an. Jhre auhere Gestalt, nicht aber ihre Lebensweise nahert sie den Trappen der alten Welt; sie sind ziemlich hochsuhig, mit etwas rundem und plumpen Korper, im Verhaltnisse kurzen und ab- gerundeten Ilugeln und langem Halse versehen, wohnen theils in dicht bebuschten Gegenden, einige sogar in dun- keln Urwaldern, theils auch in den offenen, eben nur mit hohen Grasarten bewachsenen Ebenen von Para- guay, dem sfidlichsten Brasilien und den Platastaaten. Sie entbehren die Klugheit over doch die Ausmerksam- keit, welche viele Feldhuhner auszeichnet, werden dem nachstellenden Feinde, gleichviel ob Mensch oder Raub- thier, leicht zur Beute, fliegen schwerfallig und in ge- ringer Hohe, ziehen das Laufen vor und nisten an der Erde. Jhr Jnstinct ist so gering oder ihre Furchtsam- keit so groh, dah sie sich selbst in den gewohnlichlien Ge- fahren nicht zu helfen wissen. Darwin erzahlt, dah er Hunderten des rostrothen Tinamu (Tinamus rufescens) auf den grasigen, aber durch Einformigkeit langweiligen Ebenen von Maldonado begegnet sei, die durch die An- naherung einer grohen Gesellschast von Reisenden er- schreckt, ganz gegen ihre Gewohnheit stch in Volker an- sammelten, unter welchen man so viele, als man eben mag, erschlagt, wenn man in immer engerer Spirale fle zu Pferde umkreist und in vollkommene Verwirrung ver- setzt. Hart verfolgt, wagen sie nicht einmal in gerader Linie zu entfliehen, drucken sich nieder und werden dann selbst von Knaben zu 30 bis 40 in einem Tage mittelst einer sehr einfachen Wurfschlinge, des beruhmten Lasso der Amerikaner, eingefangen. Auf ahnliche Weise be- 11. nehmen sich die in den schattigen Urwaldern des agna- torialen Amerika lebenden Arten; nach wenigen Ver- suchen zur Flucht drucken sie sich an den Boden und werden von ven Jagern ohne alle Muhe erlegt. Sie laffen sich niemals auf Baume nieder, obgleich eine nicht geringe Zahl von Arten allein in den Waldungen ge- 6 oren wird und in denselben das Leben verbringt, bilden gemeinlich keine Volker, sonvern leben einsam oder Hoch- stens in Paaren, indem die Familien sich zerstreuen, so- bald die Jungen einigermaahen erwachsen sind. Die in offenen Gegenden lebenden Arten besuchen des Nachts die angebaueten Felder und fressen Kørner von Waizen und Mais, die in den Waldern wohnenden scheinen auch von Jnsecten sich zu nahren. Ihre Stinnne besteht in einem zwar zitternden, aber doch weithin vernehmbaren kurzen Pseifen, welches nur nach lfingeren Pausen sich wiederholt. Die Gesangenschaft scheinen sie nicht leicht zu ertragen und niemals zahm zu werden. Jhr Fleisch ist meih, zart und saftig und wird von den Euro- paern in den Platastaaten demjenigen der Fafane und enropaischen Feldhuhner bei Weitem vorgezvgen. Sie legen in flache Gruben des Erdbodens von 7— 10 glan- zende, blaue oder violette Eier, an deren Ausbrutung das Mannchen keinen Theil nimmt. Man kennt eine ziemliche Anzahl von Arten. Die als Muster der Gattung abgebildete lebt im tropischen Brasilien, soll um Bahia sehr felten, in dem kanin bevolkerten Jnnern dieser Provinz aber sehr gemein sein, gehort zu den kleinsten, ist obenher schmuzig rostroth, an den Seiten schwarzlich rostfarben, untenher weihlich, am Halse und an der Brust aschgrau und miht zwischen 8 und 9 Zoll. Funfte Familie. Baumhuhner. Die Familie der Baumhuhner gehort ausschliehlich der sudlichen Halfte Amerika'san und ist eine von denjenigen, welche, uber die geographischen Granzen eines bestimmten Welttheils nicht hinausgehend, dazu beitragen, diesenr eine eigenthfimliche Phystognomie zu verleihen. Man kann Hin- sichtlich ves Aeuheren die Baumhfihner wohl mit irgend einer anderen Gruppe ihrer Ordnung vergleichen, sie be- sitzen Hochstens eine entfernte Aehnlichkeit mit den Fasanen, nicht aber mit den Waldhuhnern, wie ehedem gemeint ward. Jhre systematischen Kennzeichen bestehen in den hohen Sitz- oder Spaltffihen, den ungespornten Lfiufen, dem im Gange den Boden berfihrenden, mit den anderen Zehen gleich hoch eingelenkten Daurnen, der sehr ver- langerlen Mittelzehe, dem langen, breiten und abgerun- deten Schwanze. Der Schnabel ist, je nach der Gat- tung, etwas veranderlich, indessen dem Begriffe des Hfihnervogels entsprechend, ziemlich groh und bisweilen durch einen knochigen Hocker oder durch eine schneiden- artige Erhohttng der Firste an Umfang sehr vergrohert. Um die Wurzel desselben, an den Wangen und in der Augengegend fehlen bisweilen die Federn und werden durch Warzen oder kleine Hautlappen vertreten. Die Grohe ist in der Regel ziemlich ansehnlich, die Gestalt zierlicher und leichter als bei anderen Hfihnern, das Gefieder glatt, schwarz oder braun, niemals bunt. An einigen Arten kranseln sich die Federn des Oberkopfes zur zierlichen Haube, an anderen verlangern sie stch zum Kamme. Mit dem vorrfickenden Alter andert bei Vie- len die Farbung, die fibrigenS in beiden Geschlechtern um so ansfalliger verschieden ist, je junger die Jndivi- duen sind. Die Ffihe sind hoch tind stark und gestatten nicht allein sehr raschen Laus am Boden, sondern auch das Sitzeit auf Bainnasten; die Flfigel haben keine un- gfinstige Bildung, indessen fliegen Baumhfihner etwas schwerfallig, niemals anhaltend noch gern und fallen bei erster Gelegenheit auf den Boden nieder, um laufend ihren Verfolgern zu entgehen. Den langen und breiten Schwanz lassen sie schief herabhangen. Am Schnabel der verschiedenen die Familie bildenden Gattungen er- geben sich zwar manche Verschiedenheiten, indessen wfih- len alle daffelbe Futter, Beeren, Saarnen und Knospen von ^Waldbanmen , schwerlich aber Jnsecten, wie von einigen Arten gesagt wird. Manche besitzen eine ziem- lich laute Stirnme und zeichnen sich au8 durch eigen- thfimlichen Bau der Luftrohre, welche nicht, wie gewohn- lich, in gerader Richtung in den Brustkasten dringt, sondern vorher verschiedene Krfimmungen macht und bisweilen sogar zwischen der Hant und dem Kiel des Brustbeines weithinabsteigt, sich umbiegt, parallel znrfick- geht und dann erst in den Thorar versinkt. Einige Arten lieben die Geselligkeit und bilden Volker von 8—15, eine sogar von 50— 60 oder mehr Stfick, an- dere halten sich gesonderl, und sogar die Paare trennen sich nach vollendeler Erziehiing der Jungen. Viele Eisersuckit verrathett sie nicht und kampfen niemals ernst- lich um die Weibchen ; fiberhaupl scheinen sie gutmfithig, arglos und noch beschrankter zu sein als andere Hfihner, keine besondere Sinnesschfirse zu besitzen und zunial wahrenv der heihen Tagesstunden phlegmatisches Aus- ruhen zu lieben, Eigenschaften, durch welche sie den Jagern leicht zur Beute werden. Ans den Waldungen gehen sie nie Hervor, suchen vielmehr die schatligsten Siellen auf und naherti sich den offeneren Orleti, z. B. den Fluhufern, nur da, wo wenigstens dichtes Gebfisch fiber das Masser hinfiberhangt und ihnen gestatlel, un- gesehen und von dem Sonnenstrahle unberfihrt ihren Durst zu stillen. Im Gegensatze zu anderen Hfihnern nisten ste niemals an der Erde, sondern nur auf Bati- men, tragen trockne Zweige zusammen, welche, auf einem Horizontalen Gabelaste kunstlos fiber einander geschichtet, die Unterlage von einem Haufen trockenen BaumlanbeS bilden, auf dem die Eier ausgebrfilet werden. Jhr Fleisch ist weih und sehr zart; sie gelten daher mit vol- letn Rechte als das beste Federwild der sfidamerikanischen Urwalder. Den Jndianern gelingt ihre Zahmung ohne alle Schwierigkeit; es ist durchans nichts Sellenes, meh- rere Baumhfihner verschiedener Arten in den Hfillen des nordlichen Brasiliens und in den Missionsdorfern des ostlichen Peru und Onito anzutreffen. Temminck spricht seine Ueberzeugung aus, dah es eben auch nicht sehr schwer sein werde, einige Arten nach Europa zu bringen und zur Fortpflanzung zu bestimmen; wkrklich Halte man in Holland den Versnch der Einffihrnng und Vermehrung bereils mit Ersolg und im Grohen gemacht, als die atts- brechenden Kriege der franzosischen Revolution das Unler- nehuten storlen. Bei Erwagung der klimatischen Ver- Hallnisse der Lander, in welchen die graten und schLnsten der Bantnhfihner heimisch sind, der aqnatorialen Ur- walder Sfidamerika's namlich, wird man jenen sangnini- schen Hoffnungen nicht unbedingt beipflichlen tonnen. Die Kalle und die Stfirme nnseres Klima's tourben Eiitsperrung jener tropischen Fremdlinge erheischen; dah ste, die ursprfinglichen Betoohner weiler Malder, den Mangel an Freiheit nichtlange ertragen wfirden, ist Hochst wahrscheinlich. Man tofirde von den Pauris oder Helin- hfihnern absehen und zur Einffihrnng in Europa jene Ar- ten von Jaktthfihiiern toahlen mfissen, die an dem Abhange der Andeskette, also in einem Klima vorkommen, welches zn den gemahigten gerechnet toerden muh.—Die Bauni- hfihner zerfallen fibrigens unter dem Gesichlspunkle der Systematik in mehrere anherlich gut geschiedene, in der Lebensweise jedoch sehr fibereinkommende Galtnngen. XX. Hbckerhnhn. (Crax.) Gattnngscharakler: Schnabel an der Wurzel weniger breit als hoch, dick; Oberkiefer gewolbt, auf der Firste stark gekielt, gegen die Spitze stark gekrfimmt und fibergebogen; Wachshaul und Angengegend nackt; Nasenlocher hinter der Anftreibung des Oberschnabels, seitlich, halb geschlossen. Kops mit gekrauselten Fe- dern. Vierzehn Steuerfedern. Hinterzehe mit dem ersten Gliede den Boden berfihrend. Flfigel abgerundet, die sechste Schwingfeder die langste. 26