ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Zweiter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Zweiter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 282

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Vögel

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Side af 298 Forrige Næste
Laufvogel. V o gel. 211 zweiohngefahr zolllange Spomen. Das Weibchen ist klei- ner und hal nicht schwarze, sondern brauneFlugel. Das Gefieder der Jungen besteht auS einem Gemenge grober schwarzbrauner oder gelblichweihcr Febern, von welchen diejenigen deS Ruckens fast keine Fahne, aber dafur Schafle zeigen, die in eine hornigeLamelle stch ausbreiten. II. Nandu. (Rhea.) Gattungscharakter: Schnabel mittelgrvh, gerad, kurz, breit, stumps; Oberkiefer mit Hervortrelender Firste, Hakenformig ubergreifender Spitze; Nasenlocher groh, linienformig. Fuhe Hoch, start , dreizehig, Zehen un= gleich, alle mit starten, stumpfen Krallen (Fig. 1777.). Flugel zum Fluge ungeeignet mit weichen, zerschlitzten Schwingfedern. Kopf durchaus befiedert. Darwin's Nandu. (Rhea Darwinii.) Fig. 1780. Die Nandus vertreten in Sudamerika den Strauh und allenfalls die Kasuare der ostlichen Halbkugel und gleichen namentlich dem ersteren hinsichtlich der LebenS- art, sowie des inneren Baues. Sie nahren sich eben auch von Vegetabilien, von welchen ihnen allerdings eine grohere Auswahl zu Gebote stehen mag, als dem afrikanischen Verwaiibten, denn wenn sie auch Walder vermeiden wie jener, so sinv doch die weiten Ebenen von Paraguay, den Platastaaten und dem Magalhaenslande bei Weitem nicht so gleichformig und pflanzenarm wie jene Afrika's. Nicht allein beschranken sie sich nicht auf Blatter und Stengel, sondern sie frefsen auch Beeren und ;u gewifsen Jahreszeilen Heuschrecken, Kafer und sogar kleine Reptilien. Ihr Magen zeigt indessen bie- selbe Einrichtung wie am Strauhe; auch er zerfallt in zwei Abtheilungen, von welchen die vordere von noch einfacheren anheren Umrifsen (Fig. 1778.) im Inneren nicht minder eine Menge von Falten und zwischenlie- gende Drusenmundungen gewahren laht (Fig. 1779.). Fast um die Halfte kleiner als der afrikanische Strauh, laufen sie denuoch mit solcher Schnelligkeit, bah nur der auf dem Saltel zum Manne erwachsene Gaucho oder der Jndier der Pampas sie einholt und wohl auch mit der Wurfschlinge erhascht oder den Wurfkugeln (Bo- las) lahmt, der Europaer aber solche Verfolgung gar bald ermudet anfgiebt. Zwar erwahnen schon die alteren spanischen Schriftsteller den sogenannlen amerikanischen Strauh, uber welchen der Jesuit Dobrizhofer und spa- terhin Azara znerst Zuverlassiges berichtelen, allein bis vor wenigen Jahrzehnten blieb er in Sammlungen selten und galt sogar den alteren Ornithologen als zweifelhaf- tes Wesen. Die neuesten und besten Nachrichten verdankt man Darwin, der nicht nur an vielen Orten sowohl Einzelne als ganze Heerden der bekannteren Art (Rhea americana) beobachtele, sondern auch zu ihr eine zweite, neue Species setzte, auf welche wir weiter unten zuruck- kommen. Er zieht die Verbreitungsgranzen enger als die alteren Reisebeschreiber, glaubt nicht, bah der Nandu norblich von Paraguay vorkomme, dah er in diesem Lande uberhaupt nur einzeln gefunden werde, und dah seine eigentliche Heimath in den Pampas liege, die be- kanntlich vom Rio grande do Sul bis fast zur Meerenge MagalhaenS' reichen. Er scheint nicht jenseits des 45 ° nach Silden vorzudringen oder doch nur sehr ein- zeln dort gesehen zu werden, Hat zwar die Cordillera nicht uberstiegen, scheuet aber nicht den Aufenthalt bei Uspallata, einem am Wege von Buenos Ayres nach Chile, und 6000 Fuh uber dem Meere, liegenden Orte. Auf der anderen Seite streift er bis in die unbeschreiblich oden Kustengegenden Patagoniens, wo er, nach der Persicherung Eingeborener, wahrscheinlich aus Mangel anderen Futters kleine Seefische sangen und frefsen soll. Noch auffalliger ist die Beobachtung des beruhmten Seefahrers King, welcher in der patagonischen Bay von San Blas Nandus von einer Jusel zur anderen schwim- men sah, wobei toenig von ihren Korpern uber das Wafser ragte und die Bewegung langsam schien. Darwin selbst toar spaterhin Zeuge, toie Jndividuen der von ihm entdeckten neuen Art den uberaus reihenden, 1200 Fuh breiten Fluh Santa Cruz schtoimmend kreuzten. In besuchteren Gegenden ist der Nandu sehr scheu und toird dem unberittenen Jager kaum zur Beute; er lauft gegen den Mind, tragt dabei die Flugel erhoben, macht Haufig Haken, bedient sich zur schnellen Drehung deS einen Flugels und schlagt aus gegen den nahe kommen- den Berfolger. Im ruhigen Gange bewegt er sich mit einer getoiffen Majestat und geht mit weiten, gleichma- Higen und ruhigen Schritten und mit gerad emporge- strecktem Halse. Die PaarungSzeit fallt auf den Juli und toird von den sonst schtoeigsamen Mannchen durch einen rauhen, getoissermaahen zischenden Ton verkunbet. Polygamie ist auch Hier das naturliche Verhaltnih, und sowohl aus den persbnlichen Beobachtungen, welche der fleihige Azara mittheilte, als aus den von Darwin unter den Eingeborenen gesammelten Nachrichten geht Hervor, dah die Fortpflanzungsgeschichte des Nandu von derje- nigeii des Strauhes sehr wenig abweiche. Die Weib- chen legen in eine allen gemeinsame, flache Grube 20 bis 50 Eier, bebruten sie aber nicht, sondern sollen ihre Erwarmung am Tage der Sonne, des NachtS dem Mamichen uberlassen. Auherhalb der eigentlichen Nester finden sich uber die weite Ebene einzelne Eier verstreuet, welche, stch selbst uberlassen, balv in Faulnih ubergehen. Darwin meint, dah fle von Weibchen herruhren, die tein zur Brutung bereites Mannchen auftreiben kunnen und sich ihrer Burde zuletzt an irgend einem Orte ent- ledigen. Im Uebrigen toåre auch das Umgekehrte mbg- lich, dah Weibchen diese Eier ablegten, ehe es ihnen gelungen, ein anderes Weibchen zur Aufsuchung einer gemeinsamen Legestelle zu bewegen, denn solche Ueber- einstimmung ist jedenfalls nothwendig, toeil sonst das Mannchen es unmoglich finden tourde, die toeit ver- streueten Eier zu sammeln oder zu bebruten. Die letz- teren dienen ubrigens den Betoohnern der Pampas zur Nahrung, und aus ihren Schaalen toerben recht zierliche Trinkgefahe verfertigl; aus der abgestreiften Halshaut machen die Jndier eine Art von Beuteln, und ihre Weiber verarbeiten das weichbesiederte Fell zu Decken. Die graulichbraunen Schwingfedern kommen seit Aufhoren des spanischen Regiments uber Buenos Ayres Haufig nach Europa, wo man sie zu Zierralhen orer Wedeln geschmackvoll verbindet. — In gewohnlicher ruhiger Stellung miht der Nandu 4%—5 Fuh in senkrechter Hohe, ist sonach der grohle aller amerikanischen Vogel, Hat einen 2 Fuh langen, durchaus befiederten Hals, gran- braune, stellenweis in Schwarz ubergehende, am Bauche mehr gelbliche Farbung, schwarzlichen Scheitel und schwarzes, die Halswurzel umgebendes, auf der Brust einen Halbmondformigen Fleck bildendes Band. Die von Darwin entdeckte und nach ihm benannte zweite Art(Fig. l 780.) Hat augenscheinlich schon Dobriz- hofer gekamit, indem er zmischen einem kleineren und groheren „Strauhe" unterscheidet in seiner nicht un- interessanten Beschreibung des Landes und Voltes der Abiponer. Sie scheint weiter nach Suden die altere und besser bekannte Art zu vertreten und ihre norbliche Granze am Rio negro zu finden, uber welchen jene nur sehr vereinzelt hinausgeht. Je mehr nach Suden, um so gewohnlicher sind sie. Am Flusse Santa Cruz sah Darwin mehrere, fand aber zu seinem Mihvergnugen, dah sie eben so scheu als scharfstchtig sein niuhten, und glaubte als sicher annehmen zu durfen, dah sie einen Menschen in Fernen erblickten, wo dieser sie selbst zu unterscheiden durchaus unfahig sei. Verfolgt sturzten sie stch eben so unbedenklich in das Wasser wie die ge= ivohnliche 9(rt; ste sollen uberhaupt den Aufenthalt in ebenen Kustengegenden jedem anderen vorziehen und Hal- ten bald nur paarweise, bald zu vier bis funs Stuck zn- sammen. Nach der AuSsage eines mit jenem ro liften Lande sehr vertranten Halbindiers zu urtheilen, roeicht auch hier die Fortpftanzungsgeschichte von derjenigen der bekannteren Stranhvogel nicht ab. Mehrere Weib- chen legen ihre Eier in eine gemeinsame Grube; die Zahl derselben soll 15—20 nicht uberfteigen; ste ftnd etroas kleiner als diejenigen der anderen Art, in der Langsare etroas knrzer und nicht reinweih, sondern von blah- blaulicher Farbe. III. Emu. (Dromaius.) Gattungscharakter: Schnabel gerad, an den Randern sehr plattgedruckt, auf der Firfte schroach ge- kielt, an der Spitze abgerundet. Kopf ganz befiedert. Kehle nackt. Fuhe sehr ftark, dreizehig (Fig. 1781.). D«r neuhollandische Emu. (Dromaius novae Hollandiae.) Fig. 1781. 1782. Neuholland besttzt an dem Emu einen sehr kraftigen Vertreter des afrikanischen Strauhes. Einst toar der- selbe wohl uber den grohten Theil jenes in vieler Be- ziehung tounderbaren WelttheileS verbreitel, denn See- fahrer fanden ihn an ganz entgegengesetzten Kusten- punkten, in Neusudtoales und am Schtoanenflusse, in Konig Georg's Sund und an vielen anderen Orten, al- lein als die Colonifirung fortschritt, zog er stch in das unbewohnte, theils auch unbewohnbare Jnnere, z. B. auf die grohen Ebenen zurnck, toelche im Weften der blauen Berge beginnen. Von Natur fnrchtsam und friedlich, verlaht er stch mehr auf seine Schnelligkeit, als auf die Fahigkeit, mit den Fuhen Schlage auszutheilen, diedas Schienbein eines Mannes zerbrechen koniien, und macht von ihr nur im auhersten Nothfalle Gebrauch. Cunningham, ein Reisender, der seinen Entdeckungseiser mit dem Leben buhte, erzahlt, dah nur besonders abge- richtete Hunde dahin zu bringen stud, den Emu anzugrei- sen, und dah stedenselben bestegen, indem fle ihn von vorn anfallen und am Halse packen. Gewohnliche Jagbhunbe scheuen entweder die Gefahr der Fuhschlage oder den besonderen Geruch des ganzen Vogels, dessen Fleisch sie niemals fressen. An Grohe giebt der Emu dem Strauhe wenig nach, scheint indessen nicht ganz so schnell zu sein und toird selbst von den Colonisten haufig erlegt. Stoht er toahrend der Flucht auf einen Fluh, so toirft er sich unbedenklich in denselben und sucht schtoimmend das an- dere Ufer zu erreichen, toas unter den Verwandten auher ihm nur der Nandu zu thun wagt. Capitain Sturt, ein anderer der zahlreichen Erforscher Neuhollands, sah ihn uber den Murrumbidschi-Fluh schwimmen. Zur Nahrung dienen dem Emu Blatter, Fruchte und Gras- Halme, die er mit seinem breiten und ftumpfen Schna- bel ohne Muhe abpfiuckt; sein Magen (Fig. 1782.) ist wie bei den anderen Strauhoogeln beschaffen. So scheu und vorsichtig er sonst ist, so ninimt er sich den- noch nicht die Muhe, sein Nest zu verbergen, sondern scharrt an ganz offenen oder nur mit niedrigem Gestrupp bedeckten Orten als Unterlage der Eier einige auhere Zweige und Grashalme zusammen. Das Mannchen allein bebrutet die Eier, von welchen jedes der zwei bis drei Weibchen 7—11 Stuck legt; sie gleichen an Grohe fast benjenigen bes gemeinen Strauhes unb haben eine bicke, schon bunkelgrun gefarbte Schaale. Die Stinime wirb nicht haufig gehort ; sie klingt wie aus ber innersten Tiefe bes Korpers unb wirb einem bumpfen Trommeln verglichen. Das untere Enbe ber Luftrohre steht nam- lich mittels eines Spaltes in Verbinbung mit einem Hautigen Sack, ber nach Willkiihr mil Luft erfullt wer- ben kann; wirb biese burch Muskelzusammenziehung Hervorgepreht, so entsteht jener sehr eigenthumliche Ton. Dah ber Emu in Europa leicht einheimisch zu machen sein wurbe, um als Zierbe lanblicher Parts zu vienen, beweisen bie in Lonbon unb Paris gehaltenen. sehr me- nige Vorforge erheischenben Jubivibuen, bie sich sogar fortgepflanzt haben. In Neuhollanb jagt man ihn nicht allein zum Vergnugen; sein Fleich wirv nicht blos von ben rohen Ureinwohnern, sonbern auch von ben engli- schen Colonisten gegessen unb soll burchauS nicht so grob- faserig unb ungeniehbar sein, wie altere Reisenbe es be- schreiben. Gewisse Theile beffelben geben an Zartheit dem Huhnersieische nichts nach, unb selbst bas etwas grobe Fleisch ber Schenkel ist nicht schlechter als gewohnliches 27 *