ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Zweiter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Zweiter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 282

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Vögel

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Side af 298 Forrige Næste
podier. V o g c l. 57 guergebanbert und ftin punktirt, die inneren Fahnen- HLlfien der drei seitlichen Steuerfedern roeih; die ganze Unterseile ist schroarzlich dunkelrostgelb gefleckt; am Vorderhalse steht eine schmale, Weihe Binde. Die Lange des Korpers betragt 9 Zoll. 6. Die Nucunda.Nachischwatbe. (Caprimulgus diurnus.) Sig. 1302. Nach Azata bewohnt die Naemida Paraguay in grohten Zahlen und ist eigentlich die gemeinste der bort einheimischen Nachtschwatben ; der Prinz von Neuwied begegnete ihr eben auch in Brasilien, und wahrscheinlich ist sie uber den grohten Theil des tropischen Amerika verbreitet. Gegen irgend etwas niedrige Temperaturen muh ste sehr empfindlich fein, benit sie verlaht im Win- ter selbst Paraguay, roo bas Quecksilber niemals auf ben Gefrierpunkt sinkt, vermeibet ubrigens bie Walber, lebt unb jagt auf offenen Triften unb scheint feuchte Orte allen anberen vorzuziehen. Den Jnsectenfang be- treibt sie balb in grohen Hoheit, balb unmittelbar uber bem Spiegel umfangreicher Seen unb Teiche, balb nur in Paaren, balb in Flugen von mehreren Hunberten. Ihr Name stammt aus ber Sprache ber Guaranis unb wirb in Paraguay auch auf Personen angeroenbet, bie fich burch besonbers groheu Munb auszeichnen. Das Gefieber besteht oben aus einem Gemisch von Grau- braun, Rostrothlich unb Braunschroarz, bie Febern sinb zum Theil gefleckt, zum Theil mit breiten roeihen Ratt- bern eingefaht. Das Kinn ist dlahgelb, braun gestreift, ber Bauch reinroeih, bie Brust auf roeihem Grunbe grau- draun gefleckt; uber ben schroarzbraunen unb rostgelben Schroanz laufen 9—10 dunklere Querbinben. Eigen- thumlich sinb bie bebeutende Hohe ber ganz unbesteber- ten Laufe, bie Lange ber Flugel, Ktitze bes Schroanzes unb geringe Zahl ber Schnabelborsten. 7 Die stufknschwlnzigk Nachtschwalde. (Caprimulgus climacurus.) Fig. 1303. Die hier abgebilbete Art behalt burch ben 9 Zoll lan- gen Stufenschroanz bas Ansehen einer bebeutenben Grohe, inbessen miht ihr Rumpf nur 4 Zoll in ber Lange. Sie ist am Senegal sehr gemein unb roeicht, so viel man roeih, von anberen nicht ab burch Lebensart unb Sitten. Auch auf sie ist eine neue Gattung (Scotornis) begrunbet roorben, roeil bie auhere Zehe kurzer als bie tunere, ber Schnabel mit zahlreichen, starten Borsten umgeben unb ber Schroanz beutlich abgestuft ist. Im Ganzen erscheint ihr Gefieber hell rostbraun mit schroarzen Flecken; bas Kinn unb ein vom Munbroinkel anhebenber kurzer Strei- fen sinb roeih; uber bie kleineren Flugelbeckfebern lauft an ber Spitze ein breites, roeihes, uber bie groheren eben- baselbft ein gelbliches Battb; Kopf unb Burzel sinb schroarz gefleckt, Bauch und Brust roeih, diese mit feinen Querlinien gezeichnet, bie Seitenfeberii bes Schroanzes braun unb schroarz gebanbett. 8. Die gab-lschwInjig- Nuchlschwalbk. (Caprimulgus psalurus.) Fig. 1304. Wie die Natur sich bisroeilen in ber Hervorbringung sehr besonberer Bilbungen gefalle, zu beren Deutung roe- ber geroohnliche Erfahrung noch phystologische Kenntnisse hinreichen, beweisen bie beiben letzten ber an biesetn Orte aufzufuhrenben Nachtschroalben. Die burch einen aus- nehmenb langen Gabelschroanz ausgezeichnete paraguay- ische Art lebt, fliegt unb jagt roie alle ubrige, allein fte besitzt in jettem Schroanze, ber ben Kbrper an Lange um bas Doppelte ubertrifft, ein hinsichtlich seiner Nutzlichkeit ober Nothroenbigkeit burchaus nicht beutbares Organ. An ber letzteren mochte man schon barum zweifeln, roeil bem Weibchen jene verlangerten auheren Steuerfedern abgehen, dasselbe aber dennoch dem Mannchen in Schnel- ligkeit nicht itachsteht. Im Fluge roerben ubrigens jene beiben Febern balb zusammengelegt, balb roeit von ein- anber gespreizt. Die Farbung bieses in ben Sammlun- gen nichts roeniger als feltenen Vogels ist bie geroohn- liche ber Gattung, oben tnehr gran unb schroarzgefleckt, unten hell rostgelb; Brust unb Seiten sinb weihlich II. Banb- rostgelb unb schroarzlich gebinbert; im Nacken steht ein brennenb rostrothes Banb. Die Lauge betragt von ber Schnabelspitze bis zum Enbe ber mittleren Steuerfebern einen Fuh, mit ben seitlichen Febern etroas uber zroei Fuh. 9. Dik wkstafrikanische Nachtschwatbe. (Caprimulgus longipennis.) Fig. 1305. Nur bie Parabiesvogel bieten Seiteustucke zu ber rounberbaren Feberbilbung, roelche an ber abgebilbeten Nachtschroalbe, bie um Sierra Leona nicht felten setn soll, Verrottnberung erregen. Die beiben Febern, roelche ben bis zum Schroanzende nur 8 Zoll mefsenben Korper roeit ubettagen, eutspringen auf bem Unterarme zwischen ben Flugelbeckfebern unb tvechseln in ber Lange von 8 — 10 unb sogar bis 20 Zoll. Sie bestehen aus eittent bunnett, sehr elastischen unb bem grohten Theile nach unbefieberten Schafte, ber nur an seinem vorberen Ende eine 3—5 Zoll lange Fahne tragt, beroegen sich bei dem geringsten Luftzuge hin und Her unb konuen auf ben Flug offenbar nicht bie geringste Wirkung haben. Am Weibchen sinb ste gleichsam nur als unvollkommene An- fauge vorhanben, ubrigens von gelblich roeiher Farbung. Das Gefieber bietet sonst bas gerobhnliche Gemisch von Grau, Braun, Rostgelb unb Schroarz, bebarf aber, bet ber Kennilichteit bes Vogels burch bie Seitenfebern, nicht ber Beschreibung. Ueber Sitten unb Eigenthum- lichkeiten fehlen Beobachtnugen. II. Fettvogel. (Steatornis.) Gattungscharakter: Schnabel nur an bet Wur- zel breit; Oberschnabel gegen bie Stirn verlangert, ge- kielt, von ber Mitte un zusammengedruckt, vor ber uber- gebogenen Spitze mit zroei Seitenzahnen versehen; 10 bis 12 Schnabelborsten jeberseits, langer als ber Schnabel. Fuhe kurz, zum Gange nicht geschickt; Laufe unbefie- bert ; Vorberzehen gespalten, frei, gleichlang, Hinterzehe nach innen roenbbar. Schroanz unb zugespitzte Flugel lang. 1. Der Guacharo. (Steatornis caripensis.) Fig. 1306. Humbolbt entbeckte ben ubetaus metkrourbigen Nacht- vogel, welchet in CutttanaGuacharo unb um Bogotå Gua- paro heiht, ztterst in der Tropfsteinhohle von Caripe in Neuanbalusien unb fand spaterhin seine Spuren in ber Felsschlucht von Jcononzo ober Panbi (Fig. 1307.), roelche etroa 7 geogr. Meilen von Bogota entfernt liegt. Man glaubte geraume Zeit, bah der Guacharo auf jene beidett Orte beschrankt sei, indessen haben die Forschun- gen der letzten Jahre beroiesen, dah er auch in anderen Gegenden von Colombien und zroar bis gegenuber ber Jnsel Trinibab vorkomme, jeboch uberall nur bie utt- heimlichsten unv unzuganglichsten Stellen felsiger Ge- birge beroohne. Zu ber von Humbolbt genau beschrie- benett, spater (1835) von bem eolombischen Obersten Cobazzi unb von bem beutschen Reisenben E. Otto (30. Sept. 1840) besuchten Hohle von Caripe bildet ein 80 Fuh hohes, 72 Fuh breites naturliches Portal ben Zu- gattg. Rings um basselbe ftreben geroaltige Forstbaume empor, bie Pflanzenroelt glanzt in ber Pracht unb Uep- pigkeit bes Tropenklima's, unb viele Geroachse bringen tvuchernb, gleichsam als tvåre ber Raum fur alle zu eng, so roeit in bie Hohle ein, als Luft unb Licht Zugang finben. Der aus ben inttersten Eingeroeibett bes Gebir- ges kommenbe Fluh Caripe fuhrt als stcherer Leiter ben muthigen Wanberer ztterst in ein 400 Fuh langes Ge- roolbe; roo bieses schlieht, gestattet eine anbere Oeffnung Zutritt zu einem zweiten grogen Rauttte, in roelchem hohe Stalaktiten, welchx bie Menschengestalt itu riesigen Maahstabe nachahmett, bei unsicherem Fackelscheine sicht- bar roerben unb ber balb morastige, balb felsige Bobett genug Schroierigkeiten barbietet, um ben mittber Ent- schloffenen vom roeiteren Vorbtingen abzuhalten. Ein brittes hohes Geroolbe schlieht sich an, aber aut jensei- tigett Enbe strebl ein Berg, ben Weg versperrenb, fast bis zur Decke etnpor. Bis hierher gelangte Humbolbt •, seine Nachfolger brangen burch eine Seitenoffnung in neue Herrliche Raume, die von schlanken Tropfsteinsau- len gestutzt unb an allen Wattben ntit blitzenb das Licht zuruckstrahlenden Krystallen uberzogett sind; sie fanden ihren Weg von Hohle zu Hohle, und der zuletzt genaunte neueste deutsche Reisende hat den Rubm gehabt, bas auherste zugangliche Enbe dieser Reihe von unterirdi- schen Salen zu erreichen, roo enblich Decke unb Erbboden sich vereinigen, aber ber aus engen Spalten Hervorguel- lenbe Bach anzeigt, dah jenseits der itoch undurchbroche- nen Wand manche andere Erroeiterung sich finden moge. Den eintretenden Reisenden empfangen in ber ersten unb zumal in ber zroeiten Hohle Fluge von Guacharos, bie im Voruberschroeben ihn fast mit ben Flugeln beruhren unb burch ihr kreischenbes Angstgeschrei bie Tausenbe, roelche in ben Spalten bruten ober verborgen ausruhen, zum Einstimmen bringen, bis zuletzt ein furchtbarer unb burch ben Widerhall vielfach verstarkter Larm bie Ratinte erfullt unb bie Schauer ber untertveltlichen Scene auf bas Aeuherste steigert. Nur bes Nachts verlaht ber Guacharo biese von allen anberen Thieren gemiebenen Wohnorte, um in ben nachsten Walbern seine Nahrung aufzusllchen. Nicht allein nach ben Angaben Hum- bolbt's, sonbern auch nach benjenigen bes auf Gouabe- loupe ansassigen L'herminier, welcher 1839 Cumana be- suchte, besteht bas Futter bes Guacharo in sastigeit ober mehligen Fruchleit, beten Kerne ubrig gelaffen ober roieber ausgebrochen roerben, unb in roelchen genau un- tersuchenbe beutsche Botaniker Saamen von Palmen erkannt haben. Bestatigt sich biese Thatsache, bie aller- bings mit ber Schnabelbilbung, ben Bartborsten unb ber Lebensart nicht recht in Einklang zu bringen ist, so tvurbe sie eine sehr merkrourdige Ausnahme barstellen, inbent alle Nachtschroalben unb bie ihnen verroanbten Tagschroalbett ausschliehlich von Jnsecten leben. Einntal jahtlich begeben sich bie Jitbier in bie Hohle von Caripe unb leeren mittels langer Stangen alle irgenb erreich- bare tinter ben Tausenben von Nestern, roelche die Spal- ten und Vertiefungeit det Felsendecken anfullen. Ilmsonst vetsuchen die alten Vogel dutch roustes Geschrei und burch Heranfliegen ihre Nachkommenschaft zu vertheibi- gen ; roas von ben Nestvogeln Herabstutzt, roirb sogleich ergtiffen unb auf ber Stelle geosfnet. Die Stibier sam- itteln in grohe Tbpfe bie bichte, bie Eingetveibe unthul- lenbe Fettmusse unb vetbringen ben Abenb bantit, ihre Bente unter Hutten auszuschmelzen, bie ste schnell am Eingange ber Hohle selbst errichten. Die erlangte olige Flusfigkeit halt sich .ein gaitzes Jahr ftisch, ohne taitzig 5u roerben, unb bient anstatt vegetabilischen Oeles. Zu Htimbolbt's Zeiten getoann man jahtlich nur 150 — 160 Flaschen bes teinsten Fettesi bas iitinbet klare beroahrte man in irbenen Gesahen zum uiimittel- baren Verbtauche. Mit bet ungehettrett Vetheerung unter jetten Vogeln stanb also ber Ertrag in keittem Vet- haltnisse. Die Jnbiet sinb, roie sie selbst sagen, feit tin- vorbeitklichen Zeiten geroohnt, alljahtlich eine bieset sonbetbaren Aernbten abzuhalten. Dah bettttoch jene Vogel nicht vollig auSgerottet roorben, erklart sich theils aus ber Unzuganglichkeit unb bet Hohe geroiffet Ab- theilungen bet Hohle, theils aus ber Furcht ber Jnbiet, bie nur einntal im Jahre unb in groherer Gesellschaft bie buitkelit Rauttte zu betreten roagen, roelche nach ihrer Anstcht auch bet Wohnott bet eigenen abgeschiebenett Votfahren sind. So groh ist bie Furcht ober boch bet Glaube an bie geheimnihvollen Beziehuitgeit jetter Hohle, bah Zauberer unb Giftmischet, ro0fur Jnbiet sich gern gehalten fehen, ihre unheimlichen Gebtauche unter bem Felsportale vornehtnett unv itirgenbs ben b6|en Geistetit nahet zu fein meitten als eben bort. Selbst bie Weihett sinb von folchem Aberglaubeit nicht ganz frei, benit bie grohen im Kropfe junger Vogel gefunbenen Saameitkor- ner werbett unter bem Namen Guacharo - Saamen nach Cariaco unb ahnlichen von Fiebern Heimgefuchten Nie- berungen gebracht unb als Heilmittel gern gekauft. 8