ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Zweiter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Zweiter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 282

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Vögel

Mit 950 Ubbildungen

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 298 Forrige Næste
68 Voge l. Awcite cØrdnung. Preises roegen nur auf ben Tafeln der Reichen erschei- nen. Dem Enropaer ist biese Vorliebe nicht recht be- greiflich, benn nnr scharfe Getonrze tonnen bem schlei- migen Stoffe, ber auf bie maunichfachste Weise bereitet roirb, einige Schmackhastigkeit mittheilen. Wahrscheinlich tragen mehrere Schwalben Jnbiens zu jener reichen Aernbte von Nestern bei. Vor ber Hanb kennt man nnr ztoei berselben mit Genanigkeit. Die Salangan-Schroalbe Fig. 1324. (Laroat ber Ja- vaner) ist oben braun, bie Unterseite bes Korpers unb bie Spitze bes gabelformigen Schroanzes stub weifflich ; bie Tang fressenbe Sch roalbe Fig. 1326. (Linchi ber Javaner) gleicht ber vorhergehenben Art in Farbung, ist aber groper, roirb gegen 5 Zoll lang, hat schneeroeihe Unterseite unb im Verhaliniffe langere Flugel. Beibe beroohnen bie meisten Jnseln Jnbiens unb sinb in mehre- ren europaischen Sammlungen, besonbers berjenigen ber ostinbischen Gesellschast zu Lonbon, anzutreffen. Die anberen von Reisenben auf ben Philippinen, Carolinen, Bonrbon u. s. ro. entbeckten, ahnliche Diefter bauenben Arten sinb allein aus nnzureichenben Beschreidungen Hekannt. Zweite Unterordnung. A ahnsch n ablrr. Der Name ber zroeiten Unterorbnung ber Hocker beu- tet auf ihr wesentlichstes Kennzeichen. Bei allen zu ihr gehorenben Gattungen tragt ber Oberkiefer gegen seine Spitze jeberseits eine Kerbe ober einen sogenannten Zahn, ber allerbings nicht immer mit gleicher Dentlichkeit Her- vortritt, inbessen bie Lebensart anbeutet unb auf geroisse Verroanbtschaften hinroeist. In ber grohen unb fur ben Systematiker sehr schroierigen Gruppe ber Hocker vertre- ten bie verschiebenen Unterorbnungen anbere auherhalb gelegene naturliche Familien; bie Spaltschnabler erin- nern an bie Eulen, bie Zahnschnabler an Tagraubvbgel, bie mit gerabem, sehr spitzigen Schnabel versehenen San- ger an bie Spechte unb anbere Kletiervogel. Der Ver- gleich mit ben Tagrandvogeln begrunbet fich nicht allein auf bie Form bes Schnabels, sonbern auch aufbie Aehn- lichkeit ber Lebensart, benn mit ber einzigen Ansnahme ber Schmuckvogel (Ampelibeen) leben alle Zahnschnab- ler nur von thierischer Nahrnng, unb zroar mehrentheils von Jnfeeten, bie sie geschickt ergreifen. Die Kerbe bes Oberkiefers ist ihnen Hierzu von gropent Nutzen. Eine anbere auf biese Ernahrungsart bezngliche Vorrichtung zeigt sich in ben steifen Bartborsten, bie bei ben meisten bie Schnabelrourzel nmgeben. Sie haben meist viel starkere Fuhe unb scharfere Krallen als anbere Hocker, kommen zroar Hinsichilich bes am Schnabel stch barlegen- ben Charaeters uberein, lassen aber an biesem roichtigen Werkzeuge viele Umgestaltungen gewahren, bie man sek- ten mit unroibersprechlicher Geroihheit beuten kann, bie jeboch mit ber Art bes Fatters unb seiner Ergreifung ober Zerstuckelung in engen Beziehungen stehen muffen. Bei ben Fliegenschnappern ist ber Schnabel an ber Wur- zel niebergebruckt, bei ben Wurgern fast in seiner ganzen Lange feitlich znsammengebrucki; in beiben Familien ist er eben so kraftig als fchroach bei ben Sångern, Bilbun- gen, roelche bie nach mehreren Seiten moglichen Ueber- gange anbeuten. Auf biefen Formverschiebenheiten be- ruht bie fernere Eintheilung ber Unterorbnung, roelche eine geroaltige Zahl von kleineren, felten bie Miltelgrope erreichenben Vogeln enthalt. Erste Familie. Fliegenschnapper. Die roeitverbreiteten unb in roarmen Lanbern vor- zngsroeis h^ufigen Fliegenschnapper haben einen an ber Wurzel breilen, niebergebruckten Schnabel, vor ber Ha- kenformig ubergebogenen Spitze jeberseits mit starker Kerbe ober Zahn versehenen Oberkiefer, starke Bartbor- sten unb ziemlich kurze, immer mehr ober roeniger abge- runbete Flugel. Ungeachtet ihrer Kleinheit zeigen sie vielen Math unb fogar roilbe Kampflast, verrathen bie Blutgier ber Ranbvogel unb rourben, roenn ihnen bie Kraft unb genngenbe Waffen verliehen roaren, biefen an Gefahrlichkeit nichts nachgeben. Von Natur unerschro- cken, veriheibigen sie sich nicht nur gegen jeben stårkeren Gegner unb meist mit Erfolg, sonbern sie stehen auch nicht an, weit grohere Vogel anzufallen. Stets verrathen sie Leibenschaftlichkeit, sturzen sich auf jeben in ihren Be- reich gerathenben Vvgel unb auhern zumal bie Hschste Erbitterung, wenn irgenb einer sich ihrem Neste zu na- Hern toagt. Schnelligkeit unb Getoanbheit bes Fluges setzen sie in ben Stanb, es mit starken Feinben aufzu- nehmen, bie sie minbestens burch unablassige Verfolgung unb Neckerei ermuben unb zur Flucht zwingen, toenn sie ihnen svnst auch keinen erheblichen Schaben zuzafugen vermogen. Svlches Benehmen hat ihnen Achtung ver- schafft ; an unfere gemeinen Wurger toagt sich kein Ranb- vogel noch ber fonst ubermuthige unb kampflustige Råbe. Allen kleinen Vbgeln stellen sie nach, erhaschen sie, zer- brechen burch Schnabelhiebe bie Hirnschale unb fressen mit unverkenndarem Wohlgefallen bas Hirn. In Ame- rika unb Jnbien leben Gattungen, bie an Grimmigkeit ben kleineren Raubvogeln nichts nachgeben, eben fo grofe Vertoustungen unter toehrlofen Vogeln anrichten unb nicht minber als biese gefurchtet toerben. Die kleinen Arten leben nur von Jnsecten, toelchen sie, ruhig auf einem Aste sitzenb, anflauern, unb bie sie burch plotzliches Herabstohen im Fluge fangen. Schnell umkehrenb neh- men sie ben fruheren Ort toieber ein unb toarten gebul- big unb regungslos, bis ihnen ber Zufall eine neue Bente zufuhrt. Sie leben ubrigens in Monogamie unb banen zum Theil nicht unknnstliche Nester. VII. Fliegeufchnapper. (Muscicapa.) Gattungscharakter: Schnabel mittellang, ge- rabe, plattgebruckt, mit beutlicher Firste; Kieferranber gerablinig; Oberkiefer vor ber kurzen ubergebogenen Spitze mit Kerbe; Bartborsten nur halb so lang als ber Schnabel. Fnpe kurz, schtoach; bie beiben anferen Ze- Hen an ber Wurzel vertoachsen; Krallen klein. Flugel abgerunbet. 1. Ter zefleckte Fliegenschnapper. (Muscicapa grisola.) Fig. 1327. 1328 a. Die Fliegenschnapper sinb stille, etwas phlegmatische, aber auch fur Reizung empfangliche unb bann zankische Vogel, mehrentheils ziemlich klein unb, foweit sie ben kålteren Erbgegenben angehoren, nicht von lebhafter ober schoner Farbung.. Sie nahren sich ansschliehlich von Jnsecten, nothigenfalls auch von faftigen Fruchten, obgleich nicht von reifen Kirschei^toie Pennant irrig angiebt. Jhre Gegenwart in Garten Hangt mit ber zur Zeit ber Fruchtreife bort zunehmenben Jnsectenzahl zu- sammen. Der gefleckte Fliegenschnapper ist ber gemeinfte unter ben vier in Deutschlanb vvrkvmmenben Arten; er kommt als Zugvvgel gegen Enbe Aprils paartoeis an, geht vor Mitte Septembers toieber toeg unb toirb von bem Mittelmeere bis Dalecarlien angetroffen. Seinen Aufenthalt ninunt er eben so gern in lichten Laubhvlz- toalbern als in Garten unb ben Buschen um bie Dorfer, inbem er ben Menschen nichr furchtet ober toenigstens nicht strebt, benselben zu'vermeiben. Getoohnlich toahlt er einen Baum von mittlerer Hohe zum Sitze unb kehrt zu bemfelben immer toieber zuruck, toeilt mehr auf ben unteren Ztoeigen als im Gipfel, bleibt ruhig, bis ein Jnfect voruberfliegt, ergreift biefes mittels eines flat- ternben, nicht besonbers geschickten Fluges unb kehrt, inbem er einen kurzen Bogen beschreidt, fogleich auf sei- nen Stanbort zuruck. Eine folche Jagb bauert bistoeilen eine Halbe Stunde, geschieht in ber regelmahigsten Weise unb besteht allein in ben beschriebenen kurzen, fast in gleichen Zeitraumen wieberholten Flugen. Weiche Jn- fecten erhalten ben Vorzng vor ben Hartstugeligen Ka- fern i bie Bente entkommi ubrigens baruin felten, toeil ber Fliegenschnapper nie unvorsichtig auf sie sturzt, sou- bern sie zuerst genau in bas Auge faht unb bie Entfer- nung unb Richtung mit vieler Sicherheit abfchåtzt. Vor- zuglich stellt er ben zweiflugeligen Jnfeeten, ben Mucken unb Fliegen nach unb toirb beshalb auch an Geroassern hausig gefehen ; Jvhannisbeeren unb Flieberbeeren friht er nn^ im Nothfalle. Stimnie laht er felten horen, aus- genommen zur Paarungszeit; bie Tone sinb leis unb verbienen nicht ben Namen bes Gefanges. Er nistet je nach Umstanben an sehr verschiebenen Orten, balb auf hohlen Enben von Baumståmmen, auf breiten Stumpfen von Aeften, in Mauerlochern unb unter ben vorragenben Enben ber Dachfparren unbetoohnter, ben Garten nahe- liegenber Gebaube, verrath uberhaupt kein Mihtrauen unb uertapt bas Nest nicht, obgleich es entbeckt toorben sein unb Befucher Herbeigezogen haben mag. Die Be- stanbtheile bes Nestes sinb Moos unb Wurzelzasern, bie nicht ohne getoiffe Kunst zu einer flachen, ziemlich bichten Halbkugel vertoebt stub ; bas Jnnere ifi toie getoohnlich mit toeichen Stoffen ausgefuttert, auf toelche bas Weib- chen im Juni vier bis funf Hellblaugrune, rvstroth ge- fleckte Eier legt. Beibe Aeltern betheiligen sich bei bem Geschafte ber Brutung, toelches in berRegel nur einmal in jebem Sommer vorgenomnien roirb. In ber Gefan- genschaft roirb biefer Fliegenschnapper sehr zahm. Unter ben beutschen ist er ber grohte, inbem er nahe an 6 Zoll in ber Lange miht; er ist oben aschgran, unterhalb toeihlich unb tragt an ber Kehle, auf ber Brust unb Seiten braunliche Langsflecken. Schroingfebern unb Steuerfebern sinb matt bunkelbraun, in Gran ziehenb, Mannchen unb Weidchen auherlich nicht zu unterfcheiben. 2. Der schwarzgraue Fliegenschnapper. (Muscicapa luctuosa.) Fig. 1328 b. Alle Fliegenschnapper sinb gegen Kalte unb Feuch- tigkeit empsinblich unb baher Haufiger in bem Suben als bem Norben. Man kann bieses fogar an ben toenigen in Deutschlanb vorkommenben Arten nachroeifen, bie, am Zahlreichsten in Sub- unb Mittelbeutschlanb, an ber Ostsee seltener toerben unb nicht uber bas mittlere Schroe- ben hinausgehen. Der schtoarzgraue Fliegenschnapper scheint noch empfinblicher zu sein als bie vorhergehenbe [Art unb toirb stellentoeis als eine Seltenheit angesehen, ';. B. in Englanb, too er nicht alljahrlich erscheint unb toenigstens nicht uberall brntet. Getoohnlich kommt er bort sehr ermubet an, scheint biirch feuchtes, trubes Wet- ter ungemein zu letben unb sucht Zuflucht auf Bauer- Hofen, Warme unb Nahrung auf Dungerhaufen. In Deutschlanb trifft er Enbe Aprils ein, als achter, bes Nachts reisenber Zugvogel, ber schon im August an- fangt, sich in kleinen Familien toieber zu entfernen, Ge- birgsroalber auffucht, kleine Felbholzer vermeibet unb uberhaupt toeniger Zutrauen zu Tage legt unb bie menschliche Nachbarschaft nicht liebt. In Sitten unb Nahrungstoeife gleicht er sehr bem zuerst beschriebenen Vertoanbten, nistet auf hohen Stammen bichter Walber, benutzt auch bie von Spechten gemachten Locher zur lin« terbringung bes aus Moos, Blattern unb Rinben zu- sammengefugten Nestes unb legt 5—6 Helllauchgrune, ungefleckte Eier. Die Mauser ereignet sich zweimal im Jahre unb hat veranlatzt, bas man bie Art mit anberen, namentlich ber vorhergehenben verwechselt Hat. Das Fruhjahr - ober Hochzeitkleib bes Mannchens ist oben schtoarz, Stirn, bie ganze Unterseite unb bie Flugelbeck- febern sinb toeif; im Herbste anbert bas Schtoarz in .Schroarzgrau, unb bas Weitz ber Stirn ninunt eine schmutzige Farbung an. Das Weibchen unb bie jungen Vogel gleichen bem Mannchen im Herbstkleibe; von ihren Schwanzfebern sinb bie brei auheren auf ber Au- sienfahne roeip. Die Lange betragt 5% Zoll. — Von ben beiben anberen beutschen Arten ist ber toeisihal- Ifigc Fliegenschnapper burch weitzes Halsbanb bei ! ubrigens schwarzer Farbung unb burch gleichfarbige