ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Zweiter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Zweiter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1848

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 282

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichtes der Vögel

Mit 950 Ubbildungen

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 298 Forrige Næste
70 Vogel. Zweite Vrdnuig. Verschiedene Anftchten, inbem jener fte zu den eigentlt- chen Wurgem, diese zu den Spaltschnablem neden die Schwalben bringen. Wirklich stehen fte auch zwischen beiden in der Mitte und haben mit dxr einen Familie nicht minder Verwandtschast als mit der anderen. In der Art der Jagd und in der Wahl der Vente erinnern fte an die Wurger, durch Flug und durch Bildung der Schwingen an die Mauerschwalben. Nach Gould, der uber die Geschichte der netchollandischen Vogel in einem vortrefflichen Werke umstandliche Nachrichten gab, be- Hauptet dieser schwalbenahnliche Wurger einen unge- mein grohen Verbreitungsbezirk, indem er, nicht minder in Neusudwales als am Schwanenflutz, entlang der ganzen Sudkuste von Neuholland und auf Vandiemens- land vorkommt und, wie ans erhaltenen Balgen gefol- gert werden muh, auch an der Nordkuste nicht fehlt. In dem ziemlich gemahigten Vandiemensland verhalt er ftch als eigentlicher Zugvogel, der im dortigen Fruh- jahre, d. H. im October, ankommt und, nachdem er zweimal gebrutet, nach Norden zieht, um in Warmeren Breiten den Winter zu verbringen. In den zwischen- liegenden Landstrichen erscheint er als Strichvogel, in- dem einzelne kleine Fluge zuruckbleiben, wahrend die Mehrzahl eine kurze Wanderung nordwarts antritt. Mangel oder Ueberftuh an Jnsectenfutter beftimmt nicht allein dieses Hin- und Herziehen, sondern veranlaht auch, dah die in dem feuchten Vandiemensland ausge- bruteten und erwachsenen Jndividuen viel groher und kraftiger ftnd, als die dem Continente angehorenden. Wie die Schwalbe, gefallt ftch dieser Wurger in der Nahe des Menschen und niftet, wenn auch nicht unter dem Huttendache desselben, doch in den Baumen und Buschen, welche die junge und kleine, dem Urwalde ab- gewonnene Niederlassung umgeben. Gould sand auf Vandiemensland alle Meiereien entlang dem Derwent- ftusse von solchen Vogeln erfullt, die immer zu acht bis zehn, jedoch niemals in eigentlichen zahlreichen Flugen auf durren Aeften sahen. Jeder einzelne schien ganz unabhangig von den anderen zu handeln und, wie die Laune oder ein voruberziehendes Jnsect es eingaben, ftch fur einige Augenblicke zu entfernen, den Baumgipfel ein Paar Mal zu umkreisen und auf seinen Platz wiederzu- kehren. Bisweilen saften einige lauernd aus dem Zaune des Meierhofes und ftatterten auf den Boden Hinab, Wenn fte Jnsecten gewahrten, die fte nach Art der Staare von den Pstanzen ablasen, wahrend achte Wurger nie anders als im Fluge ftch der ebenfalls ftiegenden Beute bemachtigen. In diesem verhaltnihmahig ruhigen Zu- ftande erscheinen fte gerade nicht zu ihrem Vortheile, denn obgleich fte eben so wohl ausgeruftet ftnd zum Leben am Boden als zum Fluge, so entwickeln fte volle Gewandtheit und Fluchtigkeit doch nur dann, wenn warmes Wetter und heller Himmel Myriaden von Jn- secten hervorgelockt haben. Sie segeln dann mit einer Schnelligkeit und Leichtigkeit zwischen den Baumkronen umher, dah man in der That Schwalben vor ftch zu sehen meint. Sie haben die sonderbare, wenn auch nicht beispiellose Gewohnheit, ftch wie Bienen an abgestor- bene Aefte hoher Waldbaume anzuhangen; einige we- nige klammern ftch an, andere befeftigen ftch auf diesen, bis zuletzt die ganze Gesellschaft den Raum eines Schef- felmaahes einnimmt (Fig. 1337.). An der Weftkufte von Neuholland verschwinden fte im April und Mai, kommen gegen Ende dieses Monats zuruck und treiben ftch dann in Gesellschaft gewohnlicher Schwalben in solchen Mengen uber den Landseen Herum, dah fte die Oberftache derselben im eigentlichen Sinne verdunkeln. Auch ahnelt ihre Stimme derjenigen der Schwalben, klingt indessen viel rauher. Jhr Nest bauen fte, ebenso wie die Wurger, an den verschiedenften Orten, je nach- dem die Umstande es gestatten, und ohne an bestimmte Platze ftch zu binden; Gould fand ein staches, rundes, aus Wurzelfasern und feinen Zweigen zusammengeftoch« tenes Nest (Fig. 1337.) auf einem Aste nahe an der Erde, bemerkte andere hoch oben auf abgestorbenen Aeften der Baumkronen oder in Hohlungen der Stamme. Die 4 Eier ftnd graulichweih, dunkel umbrabraun gefleckt, die- jenigen der zweilen Brutung auherdem durchscheinend grau punktirt. — Die Farbung ist auf der Oberseite schwarz, unten weih; die Sleuerfedern, ausgenommen die beiden mittelsten, haben weihe Spitzen; der Schna- bel ist grau, die Fuhe ftnd schwarz. 2. Der graue Schwalbenwurger. (Ocypterus cinereus.) Fjg. 1339. Der Verbreitungsdezirk dieser zweiten Art reicht noch weiter als derjenige der ersten, indem er ganz Neuhol- land und die in der Nahe gelegenen Jnseln, z. B. Timor, begreift. Gilbert, ein Begleiter Goulds wahrend der Reise, welche zu dem oben erwahnten grohen Werke den Stofs lieferte, fand den grauen Schwalbenwurger, Wel- chen die Colonisten mit der vorhergehenden Art zusam- menwerfen und Waldschwalbe nennen, am Schwanen- fluh als Bewohner der Kalkstein-Hugel, welche dort die Kuste einfafsen, und der weiter im Jnneren gelegenen niedrigen Kette der Clear-Hills. An dem letzteren Orte halten ftch diese Vbgel familienweis zusammen und nah- ren ftch nicht allein von Jnsecten, sondern auch von den Saamen einer die neuhollandische Landschaft charakteri- ftrenden Pstanzengattung (Xanthorhoea). Man fteht felten eine dieser sonderbaren Stauden, welche dort Gras- baunie genannt werden, ohne einige Schwalbenwurger, die, auf dem geraden Schafte zusammengedrangt, die reifen Saamen abzulosen bemuht ftnd. In den Kalk- bergen, wo dergleichen Grasbaume ganz fehlen und der durre Boden alle hohere Vegetation Hindert, suchen fte zwischen den Steinen Jnsecten und ihre Larven. Sie bauen ihr Nest entweder zwischen das dichteste Gestrupp oder auf den Schopf des Grasbaumes und geben ihm eine mehr becherartige Gestalt und grohere Tiefe als die ubrigen Arten derselben Gattung. Zur Verfertigung bedienen fte ftch dunner Wurzelzasern oder haarahnlicher, in Neuholland Hauftger Grasblatter. Die Eier ftnd gewohnlich von blaulichweiher Farbe und vorzuglich gegen das stumpse Ende hin mit lebhaften rothlichbrau- nen Flecken und abwechselnd purpurgrauen Strichen gezeichnet; Abweichungen von Farbung und Zeichnung werden Hauftg gefunden. Die Farbe des Gefteders ist dunkelgrau, Heller an der Unterseite, Schwingen und Schwanzfedern ftnd schwarzlich, die letzteren, die mittle- ren ausgenommen, an der Spitze Weih( X. Buschwurger. (Thamnophilus.) Gattungscharakter: Schnabel gestreckt, an der Wurzel gerad, stark; Oberkiefer an der auhersten Spitze mit kurzem Haken und stumpfem Zahne. Flugel kurz, zugerundet. Lause hoch. Schwanz lang und abgestuft. 1. Vigors' Buschwurger. (Thamnophilus Vigorsii.) Fig. 1340. Die Buschwurger bilden eine sehr timfangliche, Sud- amerika allein angehorende Gattung, die zwar den all- gemeinen dufteren Charakter der Wurger an ftch tragt, indessen bereits den Uebergang zu den kleinen Jnsecten- frefsenden Sangern (Shlvien) vermittelt. Azara be- schrieb zuerst einige Arten unter dem Namen Batara, spatere Reisende und Sammler haben eine grofte Zahl hinzugesetzt. Sie gefallen ftch in dichtem Unterholze oder in Gebuschen, welche der Sonnenstrahl nie durch- dringt, verlafsen dieselben nur des Morgens und Abends, um ftch auf frei vorragende Aeste zu setzen oder am Bo- den selbst ihre Nahrung zu ergreifen, und vermeiden eben so die hochstammigen Walder als ofsene Triften. Den- noch ftnd fte nichts weniger als scheu und nahern ftch selbst menschlichen Wohnungen oder angebaueten Fel- dern, wenn diese mit dichtem Buschwerke umgeben ftnd. Ihre Nahrung besteht in Jnsecten, kleinen Reptilien, Nestvogeln und vielleicht selbst in Mausen und ahnlichen kleinen Saugethieren. Fast immer Halten fte paarweis zusammen und lasten, ausgenommen in der Paarungs- zeit, ihre Stimme nie erschallen, die ubrigens in einem kurzen, an tausend Schritte weit horbaren Rnfe besteht. In ihren Bewegungen erinnern fte an unsere Neun- todter, indem fte auf die Erde nur Herabkommen, um ihre Beute zu ergreifen, nicht laufen, sondern nur Hu- pfen und sogleich wieder auf ihren Sitz zuruckkehren. Auch im Nefterbaue verrathen fte ihre Vorliebe fur Aufenthalt nahe an der Erde, indem fte wenige Fuh oberhalb derselben in den dichtesten Buschen auf Hori- zonlalen Aeften nisten. Die Eier ftnd weihlich und mehrentheils rothlich gefteckt. Eine der grohten Arten, die zu Ehren Vigors' benaunte, miht gegen 13 Zoll in der Lange. Das Mannchen ist auf dem Rucken, den Flugeln und dem Schwanze schwarz, breit rostroth quer- gebandert, unten schmutzig weihbraunlich und tragt auf dem Kopfe einen rostrothen, schwarz eingefaftten Feder- kamm; am Weibchen ftnd die Ouerbander weihlich, Kamm schwarz, Unterseite weih. 2. Der gefleckte Buschwurger. (Thamnophilus naevius.) Fig. 1341. Hinftchtlich der Lebensart weicht diese zweite Art von der zuerst beschriebenen durchaus nicht ab. Sie ist ubri- gens weit kleiner und reprasentirt eine Unterabtheilung, welche durch verhaltnihmahig kurzen und abgerundeten Schwanz ftch auszeichnet. Die Farbung ist im Allge- meinen schwarz; auf dem aschgrauen Vorderrucken stehen grohe weihe Flecken, die auch auf den Flugeln ftch wie- derholen. Die ganze Unterseite ist weih. XI. Sperlingswurger. (Psaris.) Gattungscharakter: Schnabel kegelformig ; Oberkiefer sehr dick, an der Wurzel rund, in die Stirn nicht verlangert, mit kurzer, steil ubergebogener, zusam- mengedruckter Spitze und stachem Zahne vor derselben. Kops groh, platt. Flugel lang. Die Sperlingswurger ftnd gleich den vorhergehenden Bnschwurgern allein im tropischen Sudamerika ange- troffen worden und unterscheiden ftch von denselben nicht durch Sitten, sondern nur durch solche auhere Kennzeichen, auf welchen Ornithologen die Gattungen zu begrunden pstegen. Die Lange und Form der Flugel deutet grohere Flugfertigkeit an, der starke Schnabel verrath die Annaherung an die eigentlichen Wurger, die ziemlich Vieles vom Raubvogel haben. Der Sper- lingswurger von Cayenne (Psaris cayanus) Fig. 1342. war schon Linne bekannt; Hals und Rucken ftnd hell aschgrau, Kopf, Schwingen und Schwanz schwarz, Brnst und Bauch etwas heller als die Ober- seite. Die Wurzel des Schnabels ist hellroth. Cun- ningham's Sperlingswurger (Psaris Cunning- harni) Fig. 1343. ist von manchen Ornithologen zu den Fliegenschnappern gerechnet, von Vigors als Reprasen- tant einer besonderen Gattung (Gubernetes) betrachtet worden, gleicht den Sperlingswurgern durch Form des Schnabels und der an der inneren Fahnenseite ausge- randeten Schwingfedern und entfernt ftch von ihnen durch die Gestalt des ungentein verlangerten Schwanzes. Er fliegt schnell, lebt von Jnsecten und scheint in der Umgegend von Rio Janeiro nichts weniger als selten zu sein, ist oben aschgrau mit braunen Langstrichen, an Kehle, Vorderhals und Unterseite weih; auf der Ober- brust steht ein Halbmondformiger, purpurbrauner Ring- kragen; Flugel und Schwanz ftnd braunschwarz, die Schwingen in der Lange rostfarbig gestreift. Dritte Familie. Seidenvogel. Die Familie der Ampelideen oder Seidenvogel gehort fast nur den Tropenlandern und wesentlich Sudamerika an; Europa befttzt im Seidenschwanze einen einzigen Reprasentanten. Ungemein lebhafte und zugleich durch Reinheit und Schone auffallende Farbung ist den mei- L sten eigen. Jhr Charakter besteht in Folgendem: Schna- bel kurz oder mittellang, uberhaupt in seinen Verhalt- nifsen etwas veranderlich, Oberkiefer an der Wurzel breit,