Die Herstellung Der Elektrischen Glühlampen
Forfatter: C. Hevers
År: 1923
Forlag: Oskar Leiner
Sted: Leipzig
Sider: 216
UDK: 621.326 Hev
Mit 119 Abbildungen und 16 Tabellen
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Das Tlioriumdioxyd bewirkt ein inniges Aneinanderh^ften
der einzelnen Wolframteilchen, wodurch die fertigen Drähte
einen so hohen Grad von Bildsamkeit erlangen, daß sie sich
scharf über eine Nadel biegen und zu biegsamen Bändern aus-
walzen lassen. Diese Eigenschaft geht selbst nach längerer
Brenndauer nicht verloren. Wie man sich den Einfluß des
Thoriumdioxyds zu erklären hat, steht noch nicht fest. Es
ist versucht worden, denselben so zu erklären, daß dem
Tlioriumdioxyd reduktionskatalytisclie Eigenschaften zu-
kommen, so daß infolge der Gegenwart dieses Körpers die
Fäden vollkommen von Sauerstoff befreit sind und hierin der
eigentliche Grund für die duktilen Eigenschaften derartiger
Fäden zu suchen ist. In der Tat macht bereits ein außer-
ordentlich geringer Gehalt an Sauerstoff die Wolframdrähte
brüchig. Die Vorteile, welche biegsame Leuchtdrälite bieten,
liegen auf der Hand. Die gesamte Fabrikation wird bedeu-
tend erleichtert und vereinfacht und der bei Verwendung
brüchiger Drähte so große Ausschuß an Halbfabrikaten und
fertigen Lampen auch während des Versands und des Be-
triebes vermieden.
In dem Versuchslaboratorium der Firma Julius
Pints ch A. - in Berlin ist nun festgestellt worden,
daß die nach dem Thoriumdioxydspritzverfahren herge-
stellten Fäden nach ihrer Fertigstellung aus einzelnen
größeren Kristallaggregaten aufgebaut sind. Kristalle sind
im Gegensatz zu amorphen (gestaltlosen) Körpern dadurch
charakterisiert, daß die kleinsten Bausteine, aus denen die
Substanz aufgebaut ist, die Atome, regelmäßig im Baume
nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten angeordnet sind. Der
Materie ist von Natur aus ein gewisses Bestreben eigen,
in diesen geordneten kristallisierten Zustand überzugelien,
und je nach den gegebenen Bedingungen- wird dieses Be-
streben in mehr oder minder vollkommener Weise zur Durch-
führung gelangen. Dabei macht sich, häufig die Neigung
geltend, daß sich die größeren Kristalle auf Kosten der
kleineren zu vergrößern trachten. Es wurde bereits erwähnt,