Die Herstellung Der Elektrischen Glühlampen

Vorwort. Gerade diejenigen Vorzüge, welche der elektrischen Glüh- lampe ihren Siegeszug ermöglichten, ihre unerreichte An- spruchslosigkeit und Zuverlässigkeit, haben es bedauerlicher- weise mit sich gebracht, daß man ihr in der breiteren Öffent- lichkeit ein tieferes Interesse nicht entgegengebracht hat. Erst die ständig fühlbarer werdenden Kosten für Lichtstrom und Lampenersatz und das hierdurch bedingte Problem der Regenerierung ausgebrannter Lampen lenkten die allgemeine Aufmerksamkeit auf den Lichtspender. So wird ein Buch nicht unwillkommen sein, welches, bestimmt für die breitere Öffentlichkeit, das Wissenswerte und allgemein Interes- sierende gemeinverständlich auf wissenschaftlicher Grund- lage zur Darstellung bringt. Je mehr Beachtung man der Glühlampe schenkt, um so fesselnder ist das Bild, welches sich einem entrollt. Man hat in der Tat in jeder Lampe ein Wunder der Technik vor sich, im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Heer von Er- findern — unter ihnen einige der fähigsten Köpfe an tech- nischer Findigkeit einerseits und wissenschaftlichem Denken und Arbeiten andererseits — mußte jahrelang tätig sein, bis uns nach vielen Wandlungen die Lampe in ihrer jetzigen Vollkommenheit beschieden worden ist. Ich habe denn auch geglaubt, auf eine kurze Beschreibung der Entwicklung der Glühlampe nicht verzichten zu können. Aber auch die Glühlampentechnik hat rückwärts auf die rein wissenschaftliche Forschung anregend und. befruch- tend eingewirkt, insbesondere auf chemischem Gebiete. Noch heute bietet die Glühlampe dem Forscher höchst inter- essante Probleme zur Lösung, wie die Funktion der Füllgase in den Halbwattlampen und oxydischer Zuschläge im Wolf- rammetall. Die Erforschung und Herstellung von Einkristall-