ForsideBøgerSchloss Gottorp : ein nordischer Fürstensitz

Schloss Gottorp
ein nordischer Fürstensitz

Forfatter: Robert Schmidt

År: 1887

Forlag: Ernst Homann

Sted: Kiel

Sider: 135

UDK: st.f. 725.17 sch

Mit vielen Lithographien und Lichtdrucken

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Side af 143 Forrige Næste
A. Historischer Theil. L Alt-Gottorp. le alte Bischofsburg Gottorp, welche im 12. Jahrhundert etwa 4 km nordwestlich von Schleswig zwischen dem Arenholzer- und dem Langensee in der „lustigen“ Umgebung von Falkenberg und Kulikrog lag, ist wie das nach ihrer Zerstörung auf einer Insel im Schleibusen erbaute neue Schloss Gottorp eine Gründung der Bischöfe von Sclileswig und vermuthlich ihr erster befestigter Sitz. Ueber die Zeit, in welcher dieser Bau entstand, gehen die Ansichten weit aus einander. Vielfach hat man angenommen, dass er schon kurz nach der Errichtung des Bisthums Schleswig (etwa 948) durch den Erzbischof Adaldag von Bremen (7 988) in Voraussicht der drohenden Kämpfe von einem der ersten Bischöfe aufgeführt worden sei 1). Lorenzen vermuthet, dass die Gründung in die Zeit der heftigsten Kämpfe mit den Wenden, in die letzte Hälfte des 11. Jahrhunderts, etwa unter die Regierung des dänischen Königs Svend Estrithson (1047—1076), falle2). Sach dagegen führt aus, diese Burg sei wohl erst unter dem nach langer Verwaisung des Bisthums im J. 1110 eingesetzten Bischof Gunnar oder gar erst unter dessen Nachfolger Albert, welcher bis 1135 die bischöfliche Würde bekleidete, in Berück- sichtigung der schmerzlichen Erfahrungen der vorangegangenen Zeit erbaut worden3). Sicheres lässt sich nicht feststellen, besonders da die hiezu erforderlichen bauanalytischen Untersuchungen nicht mehr möglich sind. Jeden- falls aber fällt die Errichtung Alt-Gottorps noch in die unruhige Zeit der Kämpfe mit dem Heidenthum, welches sich in diesen nördlichen Theilen Deutschlands lange mit grosser Zähigkeit erhielt. Wie Adam von Bremen erzählt, liess nocli um 1015 der Erzbischof Unwan von Bremen Haine niederschlagen, welche von den Marschbewohnern in alter Verehrung besucht wurden, um aus dem Materiale in seinem Sprengel Kirchen bauen zu lassen1). Selbst hundert Jahre später noch verehrte ein Grenzgau Holsteins, Faldera, nach alter Sitte Haine und Quellen3). Bis in das 12. Jahrhundert hinein waren die nördlichen t orposten des Christenthums den schrecklichsten Verwüstungen durcli die slawischen Völkerstämme Mecklenburgs und des östlichen Holstein ausgesetzt. Besonders um die Mitte des 11. Jahrhunderts wurde die christliche Kirche von schweren Unfällen heimgesucht. Damals gingen Sclileswig, Ratzeburg, Hamburg nebst allen christlichen Pflanzstätten im Wendenlande zu Grunde, und der bereits bekehrte Slawenkönig Gottschalk wurde 1066 von seinem eignen Volke zu Lenzen den Göttern geopfert3). Erst 1139 wurde im östlichen Holstein, in der Landschaft Wagrien, durch den Grafen Heinrich von Badewide, welclier 1138 mit Holstein belehnt worden war, die gefährliche Macht der "Wenden gebrochen, so dass nach langen vergeblichen Mühen das Christenthum endlich auch dort festen l uss fassen konnte. Schon im Anfange des 12. Jahrhunderts hatte der unermüdliche Slawenapostel Vicelin neue christliche Gemeinden in Holstein gegründet; 1149 wurde er von dem Erzbischof Hartwich von Bremen zum Bischof von Oldenburg geweiht und dadurch das mehrere Menschenalter verödete Bisthum wieder hergestellt. Aber selbst nach der Besiegung der Wagrier im J. 1139 hörten die Einfälle der Wenden noch nicht ganz auf. Der Slawenkönig Niclot, der auch Lübeck überfiel, verwüstete noch 1147 das deutsche Land und seine Colonien, und ähnliche Heimsuchungen wiederholten sich in den Jahren 1148, 1160 und 1171, so dass damals ein Theil der christlichen Ansiedlungen wieder zu Grunde ging. Besonders blieben die Räubereien und Plünde- !) Der erste Bischof von Schleswig, welches auf Bunensteinen „Haithabu“ oder „Hithabu“ und bei deutschen Schriftstellern des 11., 12. und 13. Jahrhunderts neben „Sliaswik“, „Slasvig“ oder „Slesvig“ auch „Heidibo“ oder „Hedheby“ genannt wird, woran heute noch das kleine Kirchspiel Haddeby erinnert, war Hored. 2) Vgl. C. C. Lorenzen, Historisk - topografiske Meddelelser om Gottorp Slot (Aalborg 1875), S. 6. 3) Vgl. A. Sach, Geschichte des Schlosses Gottorp (Schulprogr. der Schleswiger Donischule 1865) I, S. 7. Die Ausführung Sach’s hat manches für sich. Danach würde dieser Bischofssitz allerdings nur einen sehr kurzen Bestand gehabt haben. 4) Vgl. Adam. Bremens., Hist. eccl. II, 33: ille (sc. Unvanus) omnes ritus paganicos, quorum adhuc superstitio viguit in hac regione praecepit funditus amoveri, ita ut ex lucis, quos nostri paludicolae stulta frequentabant reverentia, faceret ecclesias duodecim renovari. 5) Vgl. Helmold, Chron. Slavor. I, 47: lucorum et fontium ceterarumque superstitionum multiplex error apud eos habetur. 6) Vgl. Adam. Bremens., Hist. eccl. IV, 11; Helmold, Chron. Slavor. I, 22. 1