Denkschrift Aus Anlass Des Hundertjahrigen Bestehens Der Maschinen Und Lokomotivfabrik
Und Der Vollendung Der Lokomotive Frabriknummer 10.000
År: 1910
Forlag: Henschel & Sohn
Sted: Cassel
UDK: St.f. 061.5(43)Hen
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EISENBAHNZUG MIT PRESSLUFTB ETRIEB
brauchbaren Dampfschienenbahn zuwandte, wurde auch sein Erfindungsgeist durch diese
Bestrebungen mächtig angeregt Als Beitrag zur Lösung der Aufgabe lieferte er zwei
eingehend begründete Entwürfe, die er in Druckschriften unter dem Titel: „Neue Kon-
struktion der Eisenbahnen unter Anwendung komprimierter Luft zur Bewegung der Fuhr-
werke“ und „Vorschlag der Anwendung eines eisernen Seilzuges auf Eisenbahnen“ der
Oeffentlichkeit übergab. Seinen in die Zukunft blickenden Geist, der in dieser neuen
Erscheinung bereits den Keim des künftigen Weltverkehrsmittels sah, beschäftigten schon
damals die in ihrer vollen Bedeutung erst viel später hervorgetretenen Fragen der sicheren
und zwanglosen Führung der Fahrzeuge in dem Gleise, des festen und dauerhaften Un-
terbaues der Fahrschienen, der Kurvenbeweglichkeit der Fahrzeuge behufs leichteren Durch-
fahrens der Krümmungen und zugunsten der Zulässigkeit kleiner Krümmungshalbmesser,
Verstärkung der Adhäsionswirkung und der Nutzbarmachung des Gewichts der talwärts
gehenden Züge als Mittel zur Ueberwindung steiler Steigungen. Die schwerwiegenden
Mängel, welche nach seiner Meinung die Dampflokomotive haben mußte, und die sie
anfangs auch in der Tat hatte, besonders ihr hoher Brennmaterialverbrauch, ließen ihn in
dieser Maschine zunächst überhaupt nicht das geeignete Zugkraftmittel für die mecha-
nische Zugbeförderung erblicken. Die zweckmäßigste Lösung der Frage schien ihm viel-
mehr in der Anwendung großer, feststehender, billig arbeitender Kraftstationen unter An-
ordnung von Zwischenmitteln für die Zugförderung zu liegen. Als geeignetste Zwischenmittel
kamen für ihn nach dem damaligen Stande der Technik Seilzüge und Luftkompressoren
mit Preßluftlokomotiven in Betracht.
Als die ersten Bestrebungen zur Einführung von Eisenbahnen mit Dampfbetrieb in
seinem Heimatlande auftauchten, schloß er sich ihnen sogleich mit Eifer an. Im Auftrage
des zur Förderung dieses Zweckes gegründeten „Vereins für Eisenwegebau“ machte er im
Jahre 1833 eine Reise nach England, um die dort bereits angelegten Dampfeisenbahnen
zu studieren. Bei dieser Gelegenheit wurde er mit dem älteren Brunnel bekannt, der
damals mit der Ausarbeitung des Entwurfs einer neuen Bahn beschäftigt war. Wie Anton
Henschel selbst in seinem Reisebericht hervorhob, erfüllte es ihn mit stolzer Genugtuung,
daß Brunnel seine Ansichten über die zweckmäßige künftige Gestaltung der Eisenbahnen
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