En Samling Afhandlinger Om Veje 1876-1881
År: 1881
Sider: 428
UDK: 625.70
8 Pjecer.
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Konftruitioii brr .Stiiülinirn in ßnciilbrn.
Aul jeden einzelnen Stein eines Gewölbes wirken vier
Kräfte ein, welche aus der auf den Stein kommenden
Belastung, dem Gewichte des Steines und den Drücken
bestehen, welche die Nachbarsteine gegen den betrachteten
ausüben. Da sich diese vier Einwirkungen das Gleich-
gewicht halten müssen, so kann man eine derselben stets
als Mittelkraft der drei anderen betrachten und demnach
den Druck bestimmen, welchen ein höher gelegener Stein
auf den tieferen Nachbarstein ausübt. Setzt man nun der
Reihe nach die Kräfte zusammen, so bildet sich ein Seil-
polygon, welches man die DruckHnie des Gewölbes nennt.
Verbindet man aber die Angriffspunkte der sich für die
Lagerfugen ergebenden Mitteldrucke, so erhält man die
Stützlinie des Gewölbes. Da Druck- und Stützlinien in den
Gewölben bei den gewöhnlichen Verhältnissen fast zu-
sammenfallen, macht man meistens einen Unterschied
zwischen beiden nicht, sondern nimmt die Drucklinie auch
als Stützlinie an.
Es würde nun ein Gewölbe dann am Vortheilhaftesten
hergestellt sein, wenn die Drucklinie durch die Mitte aller
Fugen gehen würde, ein Fall, welcher nur äusserst selten
eintreten wird. Um aber dem Gewölbe die hinreichende
Standfähigkeit zu geben, muss die Stützlinie in dem mittleren
Drittel der Fugen verbleiben und nicht über oder unter
dieses treten. Es lässt sich dieses leicht nachweisen. Da-
durch, dass überhaupt der Druck nicht in der Mitte der
l'ugen liegt, sind diese ungleichförmig belastet, und nimmt
man für diese ungleichförmige Belastung den Grenzfall
an, dass nämlich die eine Kante der Fuge keine Last
erhält und diese so vertheilt ist, dass sie sich als Dreieck
(larstellcn lässt, so ist der Angriffspunkt der Mittelkraft
aus der Belastung im Schwerpunkte des Dreiecks, also in
einem Abstande von 3/s von der Basis desselben oder von
der am meisten belasteten Fugenkante.
Man wird hiernach dem Satze Giltigkeit einräumen
müssen, welcher sagt, dass die DruckHnie der Achse des
Gewölbes so nahe als möglich liegen soll. (Unter Achse des
Gewölbes wird die Verbindung der Mitten der Gewölbe-
steine verstanden.) Genügt die Stützlinie dieser Anfor-
d< Hing', so kann ein Drehen der Crcwölbesteinc um die