ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Erster Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Erster Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1847

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 312

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der Säugethiere

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Side af 322 Forrige Næste
120 Sangethiere. Fiinfle Vrdnuitg. starte Reizungen bahin gebracht toetben, statt lauter Tfine elite Art von drohendem Zischen horen zu lassen. Die Gefangenfchaft ertragt er mit voltiger Zufriebenheil, verschlast ben Tag tinter bent Hen seines Behallnisses vergraben unb gewohnl sich so an ben Menschen, bah man ihn ohne Fnrcht vor Flnchtversllcheii frei bit Hause Herumlaufen lassen bars. Benitett gebenkt in seinen „Wanberungen" eines zahmen Woinbal, ber bes Nachts ganz geschickt ben Deckel ber Milchgefahe zn entfernen verstanb unb wahrenb bes Trinkens zngleich ein Milch- Hab zn nehmen pstegte, int Garten bent gewohnlichen Sallat vor alten Pstanzen ben Borzilg gab, von Kohl- pstanzen aber nnr bie Strunke benagte, ohne bie Blat- ter zu beruhren. Bah, ber beruhmte Enlbecker ber nach ihm genannten Meerenge, fiitg auf ber Jagb ohne Muhe einen Wombat, ber stch ganz ruhig forttragen lieh, ob- toohl man ihn balb unter ben einen, balb nitter ben anbern Arm nahm, unb nur baiin Antoanblung von Zorn zeigte, zu zischen begann unb aus bem Kleibe bes Jagers ein Stuck herausbih, als bieser, ber groheren Sicherheit toegen, ihm bie Fuhe zusammenbanb. Er ist nicht selten, tvirb aber tticht ost gefangen, toeil er am Tage in schtoer aufzugrabenben Banen ties unter ber Erbe vertoeilt. Die Magen ber evlegten Jnbivibuen fanb Bah mit einem Harten, binsenartigen Gras ange- futtt, toelches, auf ben burren Stenen Neuhollanbs vor- Herrschenb, vermuthlich nur aus Noth gefressen roorben war. Einige Male traf Bah Wombate zwischen Hanfen angespulter Seepstanzen, konnte abernicht entbecken, mas ste borthin gefuhrt haben inochte. Das Felt bes Wont- bat ist grob, lang unb fast borstig behaart, von graner, mit Schivarz unb Weih gemischter Farbung, am Banche schntittzig weih; bie Nase ist kahl. Die Lange bes Kor- pers betragt 2 Fnh, bes Schivanzes % Zott. Entbeckt unb znerst beschrieben tonrbe bieses Thier i. I. 1802 von bem erwahnlen Bah. XIV. Schnabelthier. (Ornithorhynchus.) Gattnngscharakter: Gestalt ber Fischotter. Schnabelformige Kiefern mit einem einzigen, platten, knorpeligen, anfgewachsenen Backenzahne (Gebis; Fig. 431 — 436.). Knrze, fnnfzehige Schwimmfnhe. I. Das brannc Schnabelthier. (Ornithorhynchus paradoxus.) gig. 447 — 450. Wenn schon ber Einreihnng ber Bentelthiere in bas zoologische System bebeulenbe Schtoierigkeiten entgegen- stehen, so erscheinen biese fast unfiberwinblich, toenn bie richtige Stettung einer kleinen, australischen Thiergrnppe in Frage konimt, bie man Monotremen genannt Hat. Sie nmfaht bie beiben Gattnngen Schnabelthier unb Ameisenigel unb sonach Geschopfe, bie, in stch bie ver- schiebensten unb toibersprechenbsten Charaktere vereinenb, in ber Claffe ber Sangethiere, ohne an analoge Bilbun- gen zn stohen, fast isolirt bastehen. Als Amerika entbeckt toorben, setzte bie Menge itener Thierformen bie gleich- zeitigen, freilich nngenbteren Natnrforscher in Vertonn- beriliig unb in Verlegenheit, inbessen ist in Folge genauer Untersuchnngen von atten nicht eine ubrig geblieben, bie man in ben verschiebenen Systemen unterznbringen nicht vermocht hatte, ober beren Verwanbtschaft mit irgenb einer Thiergattung ber alten Well unauffinbbar gewesen toåre. So verhalt es sich inbessen nicht mit ben Mono- tremen, tiber beren Stellnng zu entscheibett auch bie unt- flchtigsten Forschungen nicht zugereicht Haben unb bie man daher nicht angestanben hat, als eine besonbere kleine Claffe zn betrachten, bie vielteicht von ben Vogeln zit ben Sangethiereit ben llebergang bilbet unb selbst nicht ohne alle Vertoanbtschaft mit ben Reptilien zn seiii scheint. Aber anch bann, toenn man, anfnene Entbeckun- gen gestntzt, biese atlzn grohen Ztoeifel aufgiebt unb nicht ansteht, bie Monotremen fur Sangethiere zn erkennen, bleibt es immer noch nnsicher, zn toelcher ber grohen unb theils sehr naturlichen Orbnnngen jetter Claffe man sie am fnglichsten zn geselleit Håbe. Berucksichtigt man altein bas Gebih, so tonrben ste allerbings in bie toeiterhin zn beschreibenbe Gruppe ber Weitigzahnigen (Zahnlosen ober Ebentaten) gehoren ; Mangel an Jnstinet unb unver- kemibares Abweichen von bem Typus bes normalen Sange- thieres ber ebleren, stoheren Orbnungen mochte besonbers bazn beitragen, fene Zusammettstellnng zn rechtfertigen. Allein itn Bane sowostl bes Knochengernstes als ber toeichen Theile unb in ber abtoeichenben Art ihres Fort- pflanzuitgsproeesses, enblich sogar burch istr geographi- sches Vorkommen, nahern sich bie Monotremen so sehr ben Beutelthieren, bah man kanin iimhin kanit, sie als eine von biesen ztoar abtoeichenbe, ihnen aber boch naste vertoanbte Gruppe, nach bem Vorgange Blainvitle's, zn betrachten. Sie haben ztoar keinen eigentlichen Beu- tel znr Anfbetoahrnng ihrer Jungen, toohl aber bie znr Unterstntznng beffelben bestimmten Knochen (vergl. Ske- lett bes Schnabelthieres Fig. 437 ') unb gebaren sie ebenfatls in sehr toenig enttoickeltem Znstanbe. Bon atten Sangethiereit toeichen sie ab burch bas toie bei ben Eibechsen gestaltete SchultergerustsBrustbein bes Schna- belthieres Fig. 438.), an toelchem zwei toirkliche Schlfis- selbeine sich finben. Sie gleichen ben Vogeln unb Reptilien, inbent bei ihnen fur bie Ausleerungen unb geschlechtlichen Thatigkeiten ein einziges Organ, bie so- genanute Cloake, vorhanben ist, unb besitzen toie bie Schilbkroten unb Kuorpelfische getoisse mit ber Cloake in Verbinbung steheube, im Banchsetle gelegene Hostlen (Peritonealeanale), bie sie willkurlich mit Wasser an- fullen komten. Von Jntelligenz zeigen sie keine Spnr, uub ihr Jnstinet ist so gering unb stumps, bah sie anch in bieser Beziehung toeit unter ben nbrigen Sangethiereit stehen. Das Schnabelthier tonrbe in Europa fruher als ber Ameisenigel unb ztoar gegen 1798 bekannt, ertoeckte burch seine ungewohnliche Gestalt uub bas nber seiner Lebeits- uub znmal Fortpflauzuitgsgeschichte fchwebenbe Dunkel allgemeines Interesse, ist seitbem vielmals genan analo- mirt, auch in seinent Vaterlanbe von toiffenschastlich ge- bilbeten Reisenben lebenb deobachtet toorben, bennoch aber noch keinestoegs unter alten Beziehungen ganz genfigenb erforscht. Sein Korper gleicht im Kteinen bentjenigen einer Fischotter, ist ettoas plattgebrfickt unb mit einem biberartig bicken unb toeichen, toasserbichten, obeitbuulet- brauneu, an ber Bauchseite gelblich iveiheu Petze tiber- zogen. Auf ber Oberseite bes starten, breiten, Plallge- brfickten Schtoanzes i|t bas Haar grober unb Iteifer als am fibrigen Korper, nit ber Unterseite beffelben stestt es sehr bunn. Der Schabel verschmatert stch tticht ivie bei anberen Sangethiereit grabtoeis in eine Schnanze, son- berit geht nach vortt plotzlich unb scharf abgebrochen in ein paar Kiefern fiber, bie, so lange ihr leberartiger Ueberzug nicht entfernt ist, geitau bas Ansehen eines breiten Entenschuabets behanpten. Der Oberkiefer erhalt eine znngenartige Form burch bie toeit von einanber ab- stehenben unb baher burch eine ansehnliche Lticke getrenn- ten Ztoischenkiefetknochen (vergl. Fig. 432. 433.). Die Augenhohlen stub flach, bie Jochteine bunn unb bie Kalittiuskeln sehr unbebeutenb. 5(11 ber Wnrzel bie;et eigeitthfimlich umgebilbeten Schnanze toirb ber leberartige Ueberzug zu einem hohen, breiten, Iteifen Ranbe, ber toahrscheinlich bestimmt ist, bie Angen uub bie Behaarung bes Vorberkopfes vor Verletzung zu sichern, wahrenb bes Suchens nach Flitter, toelches ganz toie bei ben Enten mittels Aufrfihruug unb Durchgrabung beo zahen Schlammes stehenber Getoaffer erlangt toirb. Die Rait- ber ber Kiefern ober bes sogeuanuten Schnabels stub iveich unb passen bergestalt in einanber, dah bet vollkom- mener Schliehung ber Oberkiefer fiber ben nitteren Her- vorragt. Der erstere erscheint ubrigeus am Ranbe querfiber gekerbt, tragt aber keine Hornblattchen toie ber Enteiischitabel. Eigentliche Zahne stub nicht vorhanben, feboch stehen, benselbeit vergleichbar, in jebeni Kiefer vier Hornartige, aber tourzellofe Gebilbe, von toelchen ztoei nach hinten bie Backenzahne vertreten unb mit stumpf- Hockeriger Oberflache verfeheit stub unb ztoei toeite dorn geftellte eine ziemlich lange, fcharfe Schneibe bilben (Fig. 435. 436.). Unter ben Bebeckungen ber Wattgen- gegenb liegen geraumige Backentafchen uub am Enbe bes Oberkiefers ztoei kleine Nafenlocher. Die Zuitge ist kttrz, bick unb mit langen Nervenwarzcheu verfehen. Die kleinen, aber glauzenben Augen stehen ziemlich hoch; itahe an ihrem Hinteren Winkel befinbet sich bie auhere Oeffituitg bes Gehorganges, bie toillkfirlich eriueitert unb geschloffeit toerben kanit. Die ties gespaltenen, mit stumpfeit Grabenageln versehenen ftinf Zehen ber Vot- berffihe verbiubet eine berbe, leberartige Schivimnihaut. Sie ragt so toeit uber bie Zehen hervor, bah sie ben Gebrauch berselbeu zunt Gkaben kaunt gestatten tourbe, Ware sie nicht nach Willkfir zu verkfirzen unb zurfickzu- ziehen. Die verhaltuihmahig fchwacheren unb kfirzeren, toie beint Seehunbe rfickwarts gerichteten Ffihe (s. Ske- lett Fig. 437.) gestatten keinen irgenb sicheren Gang, stub unt so bienlicher bei bem Schivimmen unb enben in funf scharfkrallige, nur burch kurze Schtoimmhaut ver- bunbene Zehen. Am Fersenknocheit bes Maitnchen steht ein groher, scharfer, nach Jnnen unb Auhen betveglicher Sporii, ber am Fuhe bes Weibchen uur als Warze er- scheint (Fig. 439 •) unb ehebent als ein besonbers kfiitst- lich gebautes Giftorgan beschrieben unb betrachtet toorben ist. ttntersuchung lebenber Jnbivibuen hat betoiesen, bah bie Organisation bieser Sporen keinestoegs eine uitge- wohnliche ist, tind bah kleine, burch bas Kratzen bes sich stråubenben Thieres hervorgebrachte Wunbeit burchaus iiichts Gefahrliches haben. Ueber bie Fortpflanzungsart bes Schnabelthieres ist titan unt so langer ztoeifelhast geblieben, als es ben ersten Beobachteriv tticht geliugen toollte, an Ort uub Stelle grfinbliche Forschungen aiizu- stetlen, viele vollig toibersprechenbe, feboch alle auf gleiche Glaubtofirbigkeit Auspruch machenbe Berichte einliefen unb enblich sogar bie befraglen Eingeborenen Neuhol- lanbs in ihren Ausfagen ungemein schwankleu. Lange Zeit hat man bas Schnabelthier sfir eierlegenb unb brfi- tenb erklart uub einmal sogar in Englaub seine angeb- lichen Eier gezeigt. Die geitauen anatomischeit Uitter- suchungen, bie man burch ben steihigen Meckel erhielt, reichten nicht aus, unt uber bie Moglichkeit bes Eierlegens abzuuttheilen, benn obgleich sie bas Vorhaubensein von Milchbrusen am Weibchen uachtoiesen, so toar barunt noch nicht atiher Ztoeifel geftellt, bah ein int Ganzen so abtoeichenb gebilbetes Thier seine nach Art ber Vogel ausgebrfitete Junge tticht nach Art ber Sangethiere zu ernahren int Staitbe fein sollte. Menu nuti auch bie Ent- toickelungsgeschichte bes Schnabelthieres noch keinestoegs vollig int Klaren ist, so steht mindestens jetzt soviel fest, bah bie Jungen toie bei anberen Saugethieren, toenitgleich in sehr unvollkommenem Zustaube unb in bie Eihånte ge- hfillt, znr Welt kommen. Diefe Haute reihen jeboch als- balb entztoei, uub infofern gleicht bie Fortpflauznug bes Schnabelthieres berjenigen getoiffer Eibechsen unb Gift- schlangen. Die zu ztoei bis vier bei jebent Wnrfe int November, einem australischen Somnierinonate, gebore- nen Jungen Haben toenig von ber Gestalt bes reisen Alters, stub sehr kleitt, unbehaart unb kuglich in sich selbst zusanintengerollt. Jhre Korperhaut ericheint quer- fiber gefaltet, unb bie Llugeit toerben burch einige strahlen- sorntige Fallen ber noch nnburchbohrten Haul augebentet, siiib fibrigens nur in ihren Anfangen vorhanben, bebur- sen zu ihrer Enttoickelung sonach eine geraunte Zeit unb betoeifen, bah bas junge Schnabelthier eine lange Periobe seines Lebens in sehr unvollkomtnenent unb Hilflosen Zustaube, unfahig zunt Verlassen bes schtitzeitben Nestes unter ber Erbe verbriugeit muffe unb also nicht int Staitbe, fei, — toie ehebent toohl erzahll tourbe — seiner Mutter, toie eine eben ausgekommene junge Ente, in bas Wasser zu folgeu. Der Anatom Otoen hal tnehrfache Gelegen- Heit znr Untersuchung junger Schnabelthiere gehabl. Das kleinfte berselben maah nur ztoei Zoll in ber Lange (Fig. 440.); bas grohte, vier Zoll lange (Fig. 441.) toar int Fish-river gefangen unb wahrenb 94 Tage nebst feitier