ForsideBøgerDie Marfels'sche Uhren-sa…Seit Erfindung Derselben

Die Marfels'sche Uhren-sammlung
Umfassend Interessante Taschen-Uhren Seit Erfindung Derselben

År: 1888

Forlag: Kühl & Co. Grossherzoglich Hessische Hof-Kunstantstalt

Sted: Frankfurt Am Main

Sider: 121

UDK: st.f.739.3 Mar

In 48 Lichtdruck-Tafeln Nebst Erläuterndem Text

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Side af 130 Forrige Næste
15 — 16 — durch den in Fig. 8 veranschaulichten Mechanismus getrieben, von Stunde zu Stunde um eine Zahl weiter springt, sobald der Minutenzeiger auf der 60 angelangt ist. Fig. 7. Auf der Welle des äusser der Mitte stehenden Minutenrades sitzt anstatt des Viertel- rohres, mit Reibung beweglich, ein glattes Rohr, das auf dem oben angebrachten Viereck den Minutenzeiger trägt. Das untere Ende des Rohres ist mit einem Finger versehen, durch welchen der Mechanismus, der das Weiterspringen der Stundenseheibe bewirkt, allstündlieh in folgender Weise in Bewegung gesetzt wird: Sobald der erwähnte Finger bei seinem stünd- lichen Umlauf einen Zahn des Sternes a berührt, wird derselbe weitergedreht und somit auch der federnde Sternkegel c nach und nach gehoben, bis er auf der Spitze des Zahnes angelangt, von diesem abgleitet und in die folgende Zahnlücke des Sternes a einfällt. Da die Zähne des Sternes a anderseits auf den an der Stundenseheibe sitzenden Stern b wirken, so wird hier- durch natürlich auch der letztere und damit die Stundenscheibe sprungweise weiterbewegt. Infolge der Wirkung des vorbeschriebenen Mechanismus erscheint also jede Stunde eine neue Zahl in dem Ausschnitt des Zifferblattes. Um das Spiel des Mechanismus verständlicher zu machen, sind die Sterne a und b in der Zeichnung über die Stundenscheibe gelegt, während sie sich in Wirklichkeit unter dieser befinden. Dass man schon früher mit dem Gedanken umging, Uhren mit doppelter Zeitangabe der bürgerlichen resp. Ortszeit und der astronomischen resp. Weltzeit — herzustellen, be- weist die aus dem Ende des vorigen Jahrhunderts stammende, auf Tafel XIV Fig. I darge- stellte Spindeluhr. Der Verfertiger dieser Uhr ist sogar noch weiter gegangen, indem er bei Angabe der Weltzeit, schon das reine Dezimalsystem in Anwendung bringt und den Tag in 10 Stunden zu je 100 Minuten eintheilt. Behufs der doppelten Zeitangabe hat die Uhr zwei Zifferblätter, eins auf der vorderen und eins auf der hinteren Seite, von welchen das für die Ortszeit bestimmte die gewöhnliche Stundeneintheilung von 1—12 hat, und das andere, für die Weltzeit bestimmte, in 10 Stunden, welche den 24 Stunden eines ganzen Tages entsprechen, eingetheilt ist. Es ist interessant zu sehen, wie der alte Meister hiermit einen in neuerer Zeit wiederholt aufgetauchten Vorschlag: „zur Angabe der Weltzeit den Tag, mit Beginn am Mittag, in 10 Stunden, davon jede in 100 Minuten, und jede Minute in 100 Sekunden zu theilen,“ zur Ausführung gebracht hat. Die Zeigerwerke dieser Uhr sind folgendermassen eingerichtet. Durch das durch- bohrte Grossbodenradstrieb geht — mit Reibung drehbar — eine Welle, auf deren beiden vorstehenden Enden — also auf jeder Seite der Uhr — ein Viertelrohr fest aufgesteckt ist. Das Zeigerwerk der einen Seite, welches die Ortszeit angibt, hat die übliche Berechnung auf 12 Stunden mit je 60 Minuten, während das Zeigerwerk auf der anderen Seite — das für die Angabe der Weltzeit bestimmte — eine von ersterem ganz abweichende Berechnung be- sitzt. Bei diesem Zeigerwerk hat das auf der Zeigerwelle sitzende Rohr ein Trieb mit 15 Zähnen, welches in ein, sich um eine Ansatzschraube drehendes Rad mit 45 Zähnen ein- greift, und dieses infolge der Zähnezahl in .3 gewöhnlichen Stunden einmal herumbewegt. Dieses Rad greift in ein zweites Rad von gleicher Grösse und Zähnezahl, auf welchem das Wechselrad befestigt ist. Letzteres hat 30 Zähne und greift in das eigentliche Viertelrohr, welches sich frei auf dem ersterwähnten Rohr der Zeigerwelle dreht, mit 24 Zähnen versehen ist und den Minutenzeiger trägt. Das Wechselrad hat ein 8er Trieb, welches seinerseits in das Stundenrad mit 64 Zähnen eingreift und dasselbe herumbewegt. Aus der angeführten Berechnung geht hervor, dass bei diesem Zeigerwerk der Minutenzeiger sich in einem Tage = 24 gewöhnlichen Stunden nur 10 mal und der Stunden- zeiger 1 mal herumbewegt. Jede Dezimalstunde der von letzterem Zeigerwerk bewirkten Angabe der Weltzeit entspricht also genau der Dauer von 22/a Stunden oder 144 Minuten der von ersterem Zeigerwerk bewirkten Angabe der Ortszeit. Von den in der Sammlung vorhandenen Taschenuhren mit Musikwerk und Repetition wollen wir nur eine, die sich durch sehr gediegene Arbeit und ihr klangvolles Musikwerk be- sonders auszeichnet, erwähnen. Die Konstruktion bekannt sein, weniger aber derartiger Uhren wird den älteren Fachgenossen im Allgemeinen den jüngeren, da diese Uhren jetzt nur noch selten vorkommen. Wir geben daher für diejenigen Leser, ^8’^ welche noch keine Gelegenheit hatten, ein solches Werk im Inneren zu betrachten, in Fig. 9 eine Abbildung dieser Uhr mit abge- hobenem Zifferblatt. Die Uhr spielt nach jeder abgelaufenen Stunde, sobald der Minutenzeiger auf der XII erscheint, ein Musikstück und wiederholt das- selbe auch beliebig oft, wenn man die Arre- tirung abstellt. Die Stifte, welche die Tonfedern heben, befinden sich hier nicht auf einer Walze, wie bei Spieldosen, sondern auf einem flachen Rade. Da der ganze Spielwerkmechanismus in der Zeichnung frei zu Tage liegt, so ist alles Uebrige leicht verständlich und bedarf keiner weiteren Erörterung. Ein anderes interessantes Stück der Samm- lung ist eine mit grosser Sorgfalt ausgeführte, acht Tage gehende Spindeluhr mit ausserge- wöhnlich kleiner Unruhe. (Tafel VI Fig. 3). Im Gegensatz dazu hat die Uhr ein riesiges Federhaus mit sehr langer Feder. Um die Zugkraft der letzteren in der achttägigen Gangdauer nach Möglichkeit auszugleichen, ist die Schnecke dementsprechend geformt, trotzdem aber und trotz der wirklich schönen Ar- beit möchten wir keine Garantie für den gleichmässigen Gang dieser mit einem Aufzuge acht Tage gehenden Spindeluhr übernehmen.