Die Flussigen Brennstoffe
Forfatter: Wilhelm Münder
År: 1922
Forlag: Verlag Josef Kösen & Friedrich Pustet
Sted: München
Sider: 140
UDK: 662.75
Søgning i bogen
Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.
Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.
Digitaliseret bog
Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.
Eigenschaften des Erdöls
125
bereitete Proben auf 125, 140, 150 und 175° C, so trat wohl nach Entfernung der Wärmequelle noch eine Temperaturerhöhung ein, dagegen keine Selbstentzündung. Dagegen trat nach Entfernung der Wärmequelle bei 140° C und darüber in jedem Fall sofort Entzündung ein, sobald geringe Mengen Sauerstoff in die Proben eingeblasen wurde.“ Durch diese Versuche war zunächst einwandfrei festgestellt, daß die Selbstentzündung schon bei der verhältnismäßig niedrigen Temperatur von 140° C eintritt, die Schieferkokse verlassen jedoch die Retorte mit zirka 400° C. Vollständig? ent-schwcltcr Schiefer geriet dabei in helles Glühen, während darin vorhandener Schiefer mit lebhafter Flamme brannte. Bei Berührung kleiner Mengen Schieferkokse mit Luft tritt so schnell 'durch Strahlung ein Abkühlen ein, daß die Gefahr einer Selbstentzündung nicht vorliegt. Im Großbetrieb fallen aber stündlich erhebliche Mengen Schieferkoks an, wobei bei genügender Luftzufuhr die Reaktionswärme so weit steigt, daß Selbstentzündung eintreten kann. Der im Schieferkoks enthaltene, durch Zersetzung bei der Schwelung entstandene fein verteilte Kohlenstoff liegt in außerordentlich reaktionsfähiger Form vor. Entsprechende Gegenversuche ergaben, daß der Kohlenstoff des Kokses aus Kohle bei weitern nicht so reaktionsfähig ist wie der Kohlenstoff des Schieferkokses. Um Selbstentzündung zu vermeiden, muß der Schieferkoks entweder abgelöscht oder in möglichst dünner Schicht ausgebreitet werden, damit schnell Abkühlung erfolgt. In großen Haufen gelagert ist Gefahr der Selbstentzündung sehr groß.
Die Verwertung der Schieferrückstände aus der Vergasung oder Verschwelung ist ein schwieriges Problem für die Wirtschaftlichkeit der Schieferöl-Industrie.
Die Verwertung der Schieferkokse als Entfärbungsmaterial für Öle und Fette gibt sehr brauchbare Resultate, da der Kohlenstoff der Schieferkokse äußerst reaktionsfähig ist. Die Verwertung der Schlacken und Kokse als Düngemittel auf Grund ihres Gehaltes an Kalisalzen (zirka 1 o/o) und Phosphorsäure (zirka 0,5 o/o) kommt wegen ihres geringen Prozentsatzes an diesen Stoffen nicht in Frage, eventl. können sie Verwendung als minderwertiger Düngerkalk für kalkarme Böden finden, wenn der Gehalt an Ätzkalk annähernd 25—30 o/o beträgt.