Die Flussigen Brennstoffe

84 Die flüssigen Brennstoffe zu Straßenbauten usw. Im Elsaß und in der Schweiz wurde der Asphalt schon im 18. Jahrhundert gefördert und verarbeitet, in Deutschland erst seit etwa Mitte des 19. Jahrhunderts, und zwar in Limmer bei Hannover, dessen Lager noch heute ausgebeutet werden. Asphaltlager finden sich wie das Erdöl in mehr oder weniger großer Ausdehnung über die ganze Welt verbreitet, und zwar in verschiedenen Formationen. Die Förderung auf Trinidad, dem größten Asphaltlager der Welt, aus dem ca. 40 ha großen Pechsee erfolgt im Tagebau, ebenso wie an anderen Lagerstätten, auf denen der Asphalt als Asphaltit zutage tritt. Die Asphaltgesteine werden bergmännisch im Schacht- und Stollenbau, mitunter auch im Steinbruchbetrieb gefördert. Die Verarbeitung der Asphaltgesteine erfolgt zu Stampfasphalt und zu Asphaltgoudron oder Asphaltmastix. Aus den ärmeren Asphaltgesteinen wird nach vorhergehender Sortierung das Asphaltpulver hergestellt. Das Gestein wird dazu in geeigneten Brechern zerkleinert, gesiebt und dann direkt als Stampfasphalt mit einem Gehalt von 8—10'J/o Asphalt verwendet. Schwieriger ist die Zerkleinerung der Asphaltgesteine mit höherem Asphaltgehalt zwecks Verwendung als Asphaltmastix, da dieses reichere Gestein in feinem Zustande sehr leicht zusammenbackt. Der Asphaltmastix bildet das Hauptmaterial zur Herstellung von Gußasphalt und isoliermaterial. Durch Zusatz von Trinidadasphalt wird das Material bis zum gewünschten Gehalt an Asphalt angereichert. Der Trinidadasphalt wird durch Schmelzen von mecha-nichen Verunreinigungen getrennt und gelangt in den Handel als Trinidade épuré. — Asphaltpulver wird verwendet beim Straßenbau, in der Gummifabrikation und der Elektrotechnik. Asphaltmastix wird in Form von Oußasphalt gebraucht zu Straßenbauten, zum Dichten von Rohrleitungen, zum Wasserdichtmachen von Behältern, Grundmauern usw. Der reine Asphalt findet Verwendung in der Elektrotechnik sowie zur Herstellung von Kautschuk und Asphaltlacken. Der Asphalt ist lichtempfindlich, und zwar infolge eines Gehaltes an in Chloroform löslichen Harz- und Schwefei-verbindungen. Künstlicher Asphalt ist ein Rückstand aus der Destil-