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Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Forfatter: Eduard Jacobsen
År: 1926
Forlag: Verlagsbuchhandlung Paul Parey
Sted: Berlin
Sider: 656
UDK: 664.8 Jac
Fabrikative Verwertung von Gemüse, Obst, Fleisch, Geflügel, Fisch sowie Herstellung von Gebäck-, Milch- und Eikonserven und Feinkostfabrikaten unter Berücksichtigung des für die Konservenindustrie wichtigen Gemüse- und Obstanbaues.
Mit Darstellungen, Skizzen und Kostenanschlägen der dazugehörigen Fabrikbetriebe.
Mit 357 Textabbildungen und 8 Tafeln mit Originalplänen.
Gemüsebestellungsplan.
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Waren aufnahmefähig. Vertragslieferanten für Einheitspackungen gibt der Reichsverband des Deutschen Gartenbaues E. V., Berlin, auf Anfrage bekannt.
11. Gemüsebestellungsplan.
Als Beispiel eines Bestellungsplanes, aus dem für jede Gemüseart die Art der Düngung, die Samenmenge, die Zeit der Aussaat bzw. des Bekehrens, sowie die Zeit der Ernte usw. hervorgeht, sei der im Anhang von Stofferts „Obst- und Gemüsegut der Neuzeit“ angeführte Plan (S. 80 ff.) wiedergegeben, der m. E. einen sehr wertvollen Inhalt über die notwendigsten Einzelheiten gibt.
Garteninspektor Stoffert, der als Fachmann bekannt ist, hat mit dem Bestellungsplan eine vorzügliche allgemeine Orientierung gegeben.
Ich selbst habe früher auf meiner Plantage ähnliche Bestellungspläne aufgestellt und möchte aus Erfahrung hierzu einiges ergänzend mitteilen. Daß besonders die Düngung bei den jeweilig wechselnden Bodenarten verschieden durchgeführt werden muß, ist jedem Fachmann verständlich. So habe ich bei meinem teilweise ausgesprochenen Sandboden in der Obstplantage „Glindow-Werder“ von Kunstdünger vielfach Abstand nehmen müssen. Gute Erfahrungen mit letzterem konnte ich nur auf sandigem Lehm und lehmigem Sand machen. Dagegen mußten die Stallmistgaben, die Stoffert in seinem Bestellungsplan angegeben hat, oft verdoppelt werden. Jauche durfte auf dem Sandboden ausschließlich im Winter gegeben werden, auch mußte ich bei den leichteren Bodenarten mit Kalk sehr vorsichtig sein. Tomaten beispielsweise, die auf ganz leichten Böden hinsichtlich Aroma und Geschmack hervorragend werden, habe ich in sogen. Lochpflanzung gebracht, d. h. es wurden 60 bis 70 cm Boden aus-gehoben, die Löcher halbvoll mit angerottetem Mist (halb Pferdemist, halb Berliner Straßenmist) gefüllt, etwas Boden darüber gegeben, worauf die kräftig vorentwickelten und abgehärteten Tomaten ziemlich tief eingesetzt und in den ersten 3 Tagen bei trockenem Wetter jeden Tag gegossen wurden. In dieser Weise habe ich auf der Plantage fast jeden beliebigen Platz ausgenutzt und im Spätherbst eine Ernte bis zu 500 Zentner Tomaten gehabt.
Mit Frühkarotten konnten auf leichtem Boden nur dann Erfolge verzeichnet werden, wenn der Boden im Herbst gut vorgedüngt war, die Saat im Frühjahr frühzeitig in den Boden kam und reichlich Winterfeuchtigkeit vorhanden war.
Wie gesagt, müssen die lokalen Verhältnisse stets genau studiert werden, und man muß verstehen, die Angaben zu modifizieren; niemals läßt sich ein Bestellungsplan ohne weiteres auf bestehende Verhältnisse übertragen.