Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band

Allgemeiner konservenmaschinenteehnischer Teil. 191 Während des Krieges waren Dörrprodukte ein Hauptartikel unserer Ernährungswirtschaft und besonders Dörrgemüse ist seitdem in schlechten Ruf gekommen. Mit einem gewissen Recht; denn die Ware, die damals unter dem Namen Dörrgemüse in den Handel kam, war zum weitaus großen Teil von überaus schlechter Qualität. Die Hauptursache an der mangelhaften Beschaffenheit jener Produkte lag an unsachgemäßer Trocknung. Heute aber ist man in der Lage, mittels besonders dazu eingerichteter Apparate sowohl vollwertige Trockenfrüchte als auch Trockengemüse her- Abb. 90. Schilde-Früchte- und Gemüsetrockner „Favorit“ für eine Leistung von 200 bis 250 Zentnern in 24 Stunden. zustellen, die in Farbe, Geruch, Geschmack und Bekömmlichkeit frischen Produkten bzw. Dosenkonserven kaum nachstehen. Der in der Abbildung 90 gezeigte Schilde-Früchte- und Gemiisetro ekner „Favorit“ der Firma Benno Schilde, Maschinenbau-A.-G., Hersfeld, H.-N., besteht aus einem, zum größten Teil aus Schmiedeeisen gebauten Trockenschacht zur Aufnahme des Trockengutes. Die Horden bilden im Trockenschacht zwei Hordenstapel, die durch eine Heizbatterie (h) getrennt sind (Abb. 91). Eine zweite Heizbatterie (g) ist an der Rückseite des Trockenschachtes angebaut. Oben auf dem Trockenschacht befindet sich ein Ventilator, der die Trockenluft der Reihe nach durch die Heizbatterie (g), den unteren Hordenstapel, die Heizbatterie (h) und den oberen Hordenstapel saugt und dann ins Freie bläst. Vor dem Trockenschacht fährt ein Fahrstuhl automatisch auf und ab, auf welchem durch die Türen (b, f, e und d) Horden ausgefahren werden können. Die gesamte Auf- und Abbewegung der Horden erfolgt durch mechanischen Antrieb. Die Arbeitsweise ist folgende: Die das Trockengut aufnehmenden Horden bilden im Trockenschacht zwei übereinander befindliche Hordenstapel, die von oben nach unten in langsamer Bewegung sind. Während dieser Bewegung durch den Trockenschacht findet die Trocknung statt,